Mehr Sicherheit in deutschen und französischen Städten : Datum: Pressemitteilung: 015/2016
Deutschland und Frankreich bauen Forschungskooperation aus / Wanka: "Zivile Sicherheit ist die entscheidende Grundlage für unser Leben"
Deutschland und Frankreich bauen ihre Zusammenarbeit bei der zivilen Sicherheitsforschung aus. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und die französische nationale Forschungsagentur ANR starten das Programm "Zukünftige Sicherheit in Urbanen Räumen". Ziel ist es, Bürgerinnen und Bürgern in öffentlich zugänglichen Räumen wie Märkten, Fußgängerzonen, Einkaufszentren oder Parks besser schützen zu können.
"Gezielte Gewalt in Städten bis hin zu Terroranschlägen stellt die Einsatz- und Rettungskräfte vor völlig neue Herausforderungen. Mit Frankreich die gemeinsame Forschungskooperation auszubauen, damit Städte sicherer werden und Polizei und Feuerwehr die Bevölkerung besser schützen können, ist daher ein wichtiger Schritt. Wir brauchen die zivile Sicherheit, sie ist die entscheidende Grundlage für unser Leben", sagte Bundesforschungsministerin Johanna Wanka.
Expertinnen und Experten aus Wissenschaft, Wirtschaft und Praxis werden gemeinsam innovative Strategien und Konzepte entwickeln, um die Sicherheit in urbanen Räumen zu stärken. Forschungsschwerpunkte sind der Schutz von Personen in öffentlich zugänglichen Räumen wie Märkten, Fußgängerzonen, Einkaufszentren, Parks, Schulen sowie kulturellen, historischen und religiösen Stätten, die Aufrechterhaltung der Mobilität sowie Versorgungssicherheit. Die Forschungsergebnisse sollen insbesondere Einsatzkräften bei ihrer Arbeit helfen, also Kommunen, Behörden, Sicherheits- und Rettungskräfte (Polizei, Feuerwehr, Technisches Hilfswerk, Deutsches und Französisches Rotes Kreuz und andere Hilfsorganisationen), Verkehrsbetriebe und private Sicherheitsdienstleister.
Deutschland und Frankreich kooperieren bereits seit 2009 in der zivilen Sicherheitsforschung. Bis heute sind 13 Verbundprojekte gestartet, deren deutsche Partner das BMBF mit über 24 Millionen Euro fördert. Zu den Ergebnissen der deutsch-französischen Forschungsvorhaben gehört zum Beispiel ein koffergroßes tragbares Labor, mit dem Einsatzkräfte vor Ort die häufigsten sechs Krankheitserreger und vier Gifte innerhalb von 20 Minuten nachweisen können. Zudem wurden selbstfahrende Roboter und kleinere fliegende und fahrende autonome Systeme entwickelt, um die notwendigen Lagebilder und Informationen gewinnen zu können, ohne dass Einsatzkräfte in Gefahr geraten.
Neue Forschungsprojekte beschäftigen sich zudem mit dem Schutz lebenswichtiger Infrastrukturen, zum Beispiel mit der Trinkwasserversorgung und mit der Sicherheit im deutsch-französischen Bahnverkehr auf Hochgeschwindigkeitsstrecken.
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