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Karliczek: Supercomputing-Zentren stärken die technologische Souveränität Europas : Datum: Pressemitteilung: 119/2020

Europäisches Supercomputer-Kompetenznetz unter deutscher Leitung gestartet

Der Supercomputer „JUWELS“ mit seinem neuen Booster-Modul am Forschungszentrum Jülich.
Der Supercomputer „JUWELS“ mit seinem neuen Booster-Modul am Forschungszentrum Jülich. © FZ Jülich

Am heutigen Dienstag ist der Startschuss für das Europäische Supercomputer-Kompetenznetz gefallen. Dieses vernetzt bestehende Supercomputing-Zentren innerhalb Europas und stellt das Computing-Wissen europaweit zur Verfügung. Dazu erklärt Bundesforschungsministerin Karliczek:

„Mit den Supercomputing-Zentren stärken wir die technologische Souveränität Deutschlands und Europas. Supercomputing ist eine wesentliche Grundlage für exzellente Wissenschaft und innovative Industrieanwendungen, denn komplexe Probleme können mit höchster Rechenleistung gelöst werden.

Der heutige Start des Europäischen Supercomputer-Kompetenznetzes ist ein starkes Signal, dass wir mit dem Supercomputing in Europa für das digitale Zeitalter optimal gerüstet sind. Wir unterstützen hiermit die Digitalisierung von Wissenschaft und Wirtschaft weiter. Ich verspreche mir vom neuen Netzwerk vor allem, vermehrt kleine und mittlere Unternehmen an Supercomputing heranführen zu können. Wir wollen sie dabei unterstützen, die Vorteile von modernen Simulations- und Analysemethoden zu nutzen. Das erhöht die Wettbewerbsfähigkeit und Zukunftsfähigkeit Deutschlands und Europa.

In Deutschland sind wir mit dem Gauss Centre for Supercomputing in Jülich, München/Garching und Stuttgart bereits heute europäische Spitze. Nicht nur in der Rechenleistung, sondern vor allem bei den Kompetenzen und der Zusammenarbeit mit der Wirtschaft. Ich freue mich daher besonders, dass das deutsche Gauss Centre for Supercomputing die Koordination des europäischen Netzwerks übernommen hat.“

Hintergrund

Das Projekt für ein Europäisches Supercomputer-Kompetenznetz (EuroCC) umfasst 33 Staaten in Europa. Es wird vom Gauss Centre in Stuttgart (Höchstleistungsrechenzentrum Stuttgart, HLRS) geleitet. Die Koordinierung aller Projektteile mit dem Vorhaben CASTIEL wird ebenfalls durch das Gauss Centre geleitet. In jedem teilnehmenden Land wird ein nationales Kompetenzzentrum aufgebaut.

Von der Fördersumme von insgesamt 60 Millionen Euro wird die eine Hälfte von der EU getragen, die anderen 30 Millionen Euro steuern die einzelnen teilnehmenden Staaten bei. Der deutsche Beitrag in Höhe von ca. 750.000 Euro wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) übernommen. Die erste Phase des Projektes ist für zwei Jahre angesetzt.

Das Gauss Centre for Supercomputing umfasst die drei deutschen Supercomputing-Zentren in Jülich, München/Garching und Stuttgart. Zusammen betreiben sie die größte und leistungsfähigste Supercomputing-Infrastruktur in Europa. Sie bedienen damit eine Vielzahl von wissenschaftlichen und industriellen Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten in verschiedensten Disziplinen: von der Astrophysik bis zur Aerodynamik von Automobilen. Die Zentren bieten auch Aus- und Weiterbildung auf höchstem Niveau für nationale und europäische Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Das Gauss Centre wird gemeinsam vom BMBF und den Ländern Bayern, Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen finanziert.