Mit der veröffentlichten Förderrichtlinie „Moderne Züchtungsforschung für klima- und standortangepasste Nutzpflanzen von morgen“ will das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) innovative, technik- und methodenoffene Pflanzenzüchtungsforschung fördern. Sie schließt alle Neuen Züchtungstechniken wie die Genomeditierung explizit mit ein.
Dazu erklärt Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger:
„Neue Züchtungstechniken sind eine riesige Chance, Pflanzen effizient, zielgerichtet und sicher zu züchten. Mit unserer neuen Forschungsförderung wollen wir die Züchtung klimaangepasster und ertragreicher Nutzpflanzen voranbringen. Dafür investieren wir 50 Millionen Euro in den nächsten vier Jahren. Denn wir setzen darauf, dass die EU-Kommission den völlig veralteten und wissenschaftlich überholten Rechtsrahmen novellieren wird. Die Position der Wissenschaft hierzu ist klar: Sie unterstützt die EU-Kommission darin. Als Bundesforschungsministerium wollen wir die Chancen der Neuen Züchtungstechniken nutzen und uns nicht wie andere von der Zukunft abmelden.“
Hintergrund
Weltweit werden bereits klimarobuste Nutzpflanzen mit Neuen Züchtungstechniken (NZT) entwickelt und angebaut. In Deutschland und der EU ist das nicht ohne Weiteres möglich. Laut einem Verordnungsentwurf der EU-Kommission vom 5. Juli soll dies nun geändert werden. Auf diese Weise gezüchtete Pflanzen, die bestimmte Kriterien erfüllen, sollen demnach konventionell gezüchteten Pflanzen praktisch gleichgestellt und so die bisherige strenge Regulierung gelockert werden.
Im Rahmen der neuen Förderrichtlinie sollen Forschungsprojekte grundlegende Schwerpunktthemen für einzelne Kulturarten ganzheitlich untersuchen. Die hierbei für eine Nutzpflanzenart jeweils möglichst übergreifend zu adressierenden Themenfelder sind: Anpassung von Nutzpflanzen an abiotische und biotische Stressoren, Erhöhung von Ressourcennutzungseffizienz und Nachhaltigkeit, klimarobuste Etablierung neuer Merkmale („Traits“) beziehungsweise Funktionalitäten, Erhalt beziehungsweise Zunahme von Agrobiodiversität und Bodengesundheit sowie Einbindung modernster Züchtungs-Bioinformatik
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