Der heutige Weltalphabetisierungstag erinnert daran, dass allein in Deutschland 6,2 Millionen Erwachsene nicht ausreichend lesen und schreiben können. Fast zwei Drittel von ihnen gehen einer Beschäftigung nach.
Dazu erklärt Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger:
„Menschen mit geringer Grundbildung übernehmen als an- und ungelernte Arbeitskräfte meist einfachen Hilfstätigkeiten. Als Chancenministerium wollen wir das ändern. Mit zahlreichen Modellprojekten haben wir gezeigt, wie Grundbildung am Arbeitsplatz innovativ und erfolgreich gelingen kann. So haben Beschäftigte in rund 700 Unternehmen die Chance erhalten, ihre Grundbildung zu stärken. Und erfreulicherweise wächst die Zahl der Unternehmen, die Weiterbildung für Geringqualifizierte und Grundbildung anbietet. Wir stehen hier vor einer großen Herausforderung, bei der Bund, Länder und Unternehmen gefordert sind. Dabei geht es nicht nur um mehr Chancen für jeden Einzelnen, sondern auch um Fachkräftesicherung für Wachstum und Wohlstand.“
Hintergrund
In Deutschland können 6,2 Millionen deutschsprachige Erwachsene nicht oder nur auf niedrigstem Niveau lesen und schreiben. Fast zwei Drittel von ihnen gehen einer meist einfachen Beschäftigung nach. Laut einer repräsentativen Umfrage des Instituts der Deutschen Wirtschaft beschäftigt mehr als die Hälfte aller Unternehmen Geringqualifizierte. Vor allem Unternehmen, die nur schwer Arbeitskräfte finden, haben in den vergangenen Jahren zunehmend betriebliche Weiterbildungsangebote zur Förderung der Lese-, Schreib- und Rechenkompetenzen ausgebaut.
Das Bundeskabinett hat am 30. August 2023 den Zweiten Bericht der Bundesregierung zur Umsetzung der Nationalen Dekade für Alphabetisierung und Grundbildung beschlossen. Der Bericht gibt auch einen Überblick über Modellprojekte zur Grundbildung am Arbeitsplatz.
Mit der Nationalen Dekade für Alphabetisierung und Grundbildung 2016 – 2026 setzten sich Bund und Länder gemeinsam dafür ein, die Grundbildung Erwachsener zu stärken.
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