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Eine gesunde Erde ist die Grundlage für unser Leben : Datum: Pressemitteilung: 41/2023

BMUV und BMBF nehmen WBGU-Gutachten „Gesund leben auf einer gesunden Erde“ entgegen

Der Wissenschaftliche Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WBGU) hat heute sein Hauptgutachten „Gesund leben auf einer gesunden Erde“ an Bundesumweltministerin Steffi Lemke und die Staatssekretärin im Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) Judith Pirscher übergeben. Das neue Gutachten analysiert mit einem globalen Blick die Wechselwirkungen von Natur und Menschen.

Dazu erklärt Bundesumweltministerin Steffi Lemke:

„Ein gesundes Leben wird zukünftig nur möglich sein, wenn wir die Klimakrise, das Artenaussterben sowie die Verschmutzungskrise in den Griff bekommen. Eine intakte Natur und funktionierende Ökosysteme sind die Grundlage unseres Lebens und Wirtschaftens: Sie sind zugleich Luftfilter und Klimaanlage, Wasserspeicher und Nahrungsspender. Das Gutachten ist Rückenwind und Dringlichkeitsauftrag für die laufenden internationalen Verhandlungen zum Schutz unseres Planeten wie auch für eine wirksame nationale Umsetzung: Sei es beim Globalen Biodiversitätsrahmen, UN-Hochseeschutzabkommen, Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz oder beim Kampf gegen die Verschmutzung und Gesundheitsbeeinträchtigungen durch Chemikalien und Plastik. Die gute Nachricht ist: Es gibt viele Synergien zwischen Klima-, Natur- und Ressourcenschutz wie auch zwischen Umwelt- und Gesundheitssektor. Es gilt jetzt, sie stärker zu nutzen.“

Dazu erklärt Staatssekretärin Judith Pirscher:

„Ein gesunder Planet und ein nachhaltiger Umgang mit der Natur sind Grundlage für ein gesundes Leben. Das Gutachten bestätigt die Schwerpunktsetzung des Bundesforschungsministeriums. Mit der Zukunftsstrategie Forschung und Innovation haben wir einen übergeordneten Rahmen für eine missionsorientierte Forschungsförderung in der Bundesregierung geschaffen. Die Zukunftsstrategie ist das ressortübergreifende Fundament für die Forschungs- und Innovationspolitik und dient dazu, unsere Anstrengungen und Ressourcen zu bündeln und auf die großen Herausforderungen auszurichten. Die Strategie legt mit der Mission ‚Gesundheit für alle verbessern‘ einen Schwerpunkt unter anderem auf Forschung für Prävention auf Basis von One Health. Ganz in diesem Sinne stärken wir mit neuer Forschungsförderung ab diesem Jahr die grundlagen- wie praxisorientierte Forschung überall dort, wo Biodiversitätserhalt und ein vorsorgender Gesundheitsschutz aufeinandertreffen – zum Beispiel bei der Strukturierung urbaner Grünflächen. Akteure wie Kommunen, Vereine, Krankenhäuser und Unternehmen werden bei der Strategie miteingeschlossen.“

Hintergrund

In seinem aktuellen Hauptgutachten arbeitet der WBGU Zusammenhänge zwischen planetaren Risiken wie Klimawandel, Biodiversitätsverlust und Umweltverschmutzung und menschlicher Gesundheit heraus. Auch widmet sich der Beirat auch den Auswirkungen zivilisatorischer Entwicklung auf die Zunahme von Krankheiten.

Zur Lösung dieser Probleme entwickelt der WBGU die Vision „gesunder Menschen auf einer gesunden Erde“, in der elementare menschliche Lebensbereiche – Ernähren, Bewegen, Wohnen – gesund und umweltverträglich gestaltet und die vorherrschenden Risiken Klimawandel, Biodiversitätsverlust und Verschmutzung durch Einhaltung der planetaren Grenzen bewältigt werden.

Zur Realisierung seiner Vision hält der WBGU die Erfüllung der folgenden Voraussetzungen für erforderlich: Transformation bestehender Gesundheitssysteme und dabei v. a. Stärkung der Prävention vor gleichzeitig auftretenden neuen und alten Gesundheitsrisiken, Verbesserung der internationalen Kooperation durch eine „globale Dringlichkeitsgovernance“ sowie Einhaltung der Nachhaltigkeits-, Klima- und Biodiversitätsziele bzw. -abkommen.

Der Wissenschaftliche Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen wurde 1992 im Vorfeld der Konferenz der Vereinten Nationen über Umwelt und Entwicklung („Rio-Konferenz“) von der Bundesregierung als unabhängiges wissenschaftliches Beratergremium eingerichtet. Der WBGU wird gemeinsam vom Bundesforschungsministerium und vom Bundesumweltministerium finanziert.