Das Bundeskabinett hat heute den Berufsbildungsbericht 2023 beschlossen. Er zieht die Ausbildungsmarktbilanz für das Jahr 2022.
Dazu erklärt Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger:
„Der Berufsbildungsbericht zeigt, dass wir mit weiteren Anstrengungen mehr junge Menschen in Ausbildung bringen müssen. So stagnierte die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge 2022 auf einem krisenreduzierten Niveau, obwohl es deutlich mehr unbesetzte Stellen als unversorgte Ausbildungsinteressierte gab. Und auch die Zahl junger Erwachsener ganz ohne abgeschlossene Ausbildung steigt. Das sind Warnsignale, auf die wir mit unserer Exzellenzinitiative Berufliche Bildung reagieren. Wir machen die berufliche Bildung für junge Menschen jetzt deutlich sichtbarer, attraktiver und geben ihr damit neuen Schub. Ein Baustein ist der Ausbau der Berufsorientierung, ein anderer der neue Wettbewerb InnoVET PLUS für innovative Konzepte für die Berufsbildung von morgen. Die berufliche Bildung ist ein tolles Sprungbrett in ein erfolgreiches Berufsleben und absolut gleichwertig zum Studium.“
Hintergrund
Der Berufsbildungsbericht beschreibt die Lage auf dem Ausbildungsmarkt und die Situation zum Beginn des Ausbildungsjahres zum Stichtag 30. September 2022.
Der Bericht zeigt einen Anstieg des Ausbildungsangebotes um 1,4 Prozent auf 544.000. Die traditionelle Ausbildungsnachfrage blieb im Vergleich zum Vorjahr unverändert (+0,0 Prozent auf 497.800). Die erweiterte Nachfrage nach Ausbildungsplätzen ging um 1,0 Prozent auf 535.500 zurück. Die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge im dualen System ist leicht um 0,4 Prozent auf 475.100 gestiegen. Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Zahl unbesetzter Ausbildungsstellen um 9,0 Prozent auf 68.900. Für die Zahl der unversorgt gebliebenen Bewerberinnen und Bewerber ergab sich ein Rückgang um 7,8 Prozent auf 22.700 Personen.
Gemäß der integrierten Ausbildungsberichterstattung ist 2022 die Zahl der Anfängerinnen und Anfänger in der dualen Berufsausbildung im Vergleich zum Vorjahr angestiegen. Die schulischen Ausbildungsgänge in Berufen des Gesundheits-, Sozial- und Bildungswesens zeigten einen Rückgang. Im Übergangsbereich nahm die Zahl der Anfängerinnen und Anfänger zu. Dies ist vermutlich auf die Einmündungen von zugewanderten ukrainischen Jugendlichen zurückzuführen. Im Jahr 2022 verblieben etwas weniger junge Menschen im Schulsystem zum Erwerb eines höheren Schulabschlusses. Für das Studium gab es 2022 einen leichten Anstieg der Anfängerzahlen.
Weitere Informationen
Berufsbildungsbericht 2023 - Kabinettfassung
Datenreport zum Berufsbildungsbericht