Stark-Watzinger: Wir sind der Umsetzung einer Wasserstoff-
Lieferkette von Australien nach Deutschland einen großen Schritt nähergekommen
Gemeinsame Projekte zum Aufbau einer Lieferkette für Grünen Wasserstoff vorgestellt
Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger und Australiens Energieminister Chris Bowen haben heute in Berlin die vier Projekte verkündet, die im Rahmen der gemeinsamen Förderinitiative „German-Australian Hydrogen Innovation and Technology Incubator“ (HyGATE) ausgewählt wurden. Ziel ist der Aufbau einer kompletten Lieferkette für Grünen Wasserstoff.
Dazu erklärt Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger:
„Australien und Deutschland verbindet viel, auch wenn uns mehr als 14.000 Kilometer trennen. Wir teilen Werte, wir teilen Ziele, wir teilen Visionen. Und bald rücken wir noch ein Stück näher zusammen: mit der ersten Lieferkette für Grünen Wasserstoff weltweit. Wir haben vier Projekte aus einem gemeinsamen Förderaufruf ausgewählt, die den Aufbau massiv beschleunigen werden. Grüner Wasserstoff ist das noch fehlende Puzzleteil der Energiewende. Nur mit Grünem Wasserstoff werden wir unsere Klimaziele erreichen und gleichzeitig unserer Wirtschaft einen Schub verleihen. Diesen werden wir, wie auch bisher Energie, dauerhaft importieren müssen. Und dafür ist Australien der ideale Partner. Mit unseren gemeinsamen Initiativen HySupply und HyGATE haben wir frühzeitig die Grundlage einer langfristigen deutsch-australische Wasserstoff-Partnerschaft gelegt. Mein Ziel ist, dass spätestens 2030 die erste Lieferung in Deutschland ankommt. Heute sind wir der Umsetzung einer Wasserstoff-Lieferkette von Australien nach Deutschland einen großen Schritt nähergekommen.“
Hintergrund
Die nun als Startprojekte vorgestellten vier Konsortien sind aus einem zweistufigen Auswahlverfahren hervorgegangen. Noch in der ersten Jahreshälfte 2023 sollen diese HyGATE-Pioniere loslegen. Sie decken unterschiedliche Schwerpunkte ab: Das Vorhaben „EGH2“ wird eine 17,6-MW-Demonstrationsanlage zur Herstellung von Grünem Wasserstoff in Townsville/Queensland mit der Technologie von Siemens Energy aufbauen. Ziel des Projekts „ScaleH2“ ist der Aufbau einer Wasserstoff-Export-Wertschöpfungskette aus der Region Illawarra im Bundesstaat New South Wales (NSW) nach Deutschland. Dazu werden konkrete Optionen von der Herstellung in Australien bis zur Abnahme in Deutschland technisch realisiert und weiterentwickelt. Das Projekt „CFE-Pilot“ entwickelt einen neuartigen kapillargespeisten Wasserelektrolyseur weiter, der mit wesentlich gesteigerter Effizienz kostengünstig Grünen Wasserstoff produzieren kann. Ziel ist insbesondere die Skalierung dieser neuen Technologie. Das Projekt „24x7 Solar Powered Methanol Production (SolarMethanol)“ strebt an, einen Anlagenverbund zur Herstellung von ca. 7500 Tonnen Methanol pro Jahr in Südaustralien aufzubauen.
Deutschland hat für die Förderung dieser bilateralen Projekte bis zu 39,6 Millionen Euro, Australien bis zu 50 Millionen Australische Dollar (32 Millionen Euro) vorgesehen.
Zur Vertiefung der deutsch-australischen Forschungspartnerschaft trug die Delegationsreise der Bundesforschungsministerin im Mai 2022 nach Australien bei. Zu den Früchten des Zusammentreffens gehören unterzeichnete Absichtserklärungen, um gemeinsame Vorhaben anzubahnen. Die im Frühjahr 2022 gestartete gemeinsame Initiative HyGATE baut ebenso auf den Vorarbeiten der Machbarkeitsstudie HySupply auf und soll anwendungsnahe Innovations-Projekte entlang der gesamten Wasserstoffversorgungskette voranbringen.
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