Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert mit dem Wettbewerb „Grand Challenge der Quantenkommunikation“ sieben Forschungsvorhaben, um in Zukunft eine sichere quantenbasierte Authentifizierung zu ermöglichen. Der auf drei Jahre angelegte Forschungswettbewerb startete heute mit einem Kick-off an der TU München.
Dazu erklärte der Parlamentarische Staatssekretär Dr. h.c. Thomas Sattelberger in seiner Eröffnungsrede:
„Wir müssen heute schon an der IT-Sicherheit von übermorgen arbeiten. Deshalb forciert das Bundesministerium für Bildung und Forschung mit diesem Wettbewerb die Erforschung quantenbasierter Authentifizierung. Hierbei wetteifern sieben junge Forschungsteams um eine Lösung. Im Kern geht es darum, die Speicherdauer von Quantenzuständen zu verlängern. Im nächsten Schritt soll ein funktionierender Quantentoken entwickelt werden. Ziel ist eine sichere Authentifizierung auch bei Angriffen von Quantencomputern. Die Teams an deutschen Universitäten und Forschungsinstituten werden von herausragenden Persönlichkeiten aus dem Themenfeld der Quantenkommunikation begleitet, die auch die Fachjury des Wettbewerbs stellen. Ich gehe davon aus, dass die Ergebnisse der Grand Challenge wichtige Beiträge leisten werden, um Deutschlands Position an der Spitze der internationalen Entwicklung in der Quantenkommunikation zu sichern. Das Siegerprojekt wird vom BMBF durch eine Anschlussförderung unterstützt. Wir wollen, dass diese Forschungsansätze marktrelevante Innovationen in der Quantenkommunikation anstoßen.“
Sattelberger führte im Anschluss an den Kick-off-Event mit Vertreterinnen und Vertretern von Start-ups ein Gespräch über Techniktransfer sowie Chancen und Barrieren für Ausgründungen aus dem Forschungs- und Wissenschaftssystem an der TU München.
Hintergrund
Die Forschungsvorhaben, das begleitende Theorieprojekt und der Wettbewerb entstammen der Richtlinie zur Förderung von Projekten zur IT-Sicherheit. Sie sind Teil des Forschungsrahmenprogramms der Bundesregierung zur IT-Sicherheit „Digital. Sicher. Souverän.“ Ziel der Förderrichtlinie ist eine messbare Verbesserung eines Quantenspeichers oder eines anderen Systems zur Realisierung von Quantentoken. Die Laufzeit der Projekte beträgt drei Jahre. Noch während der Fördermaßnahme wird eine Erfolgskontrolle durch eine Fachjury vorgenommen. Das von der Jury ausgewählte Projekt soll durch eine Anschlussförderung die Möglichkeit erhalten, seinen Lösungsweg zu realisieren.
Geförderte Forschungsvorhaben
DIQTOK - Mobile Quantentoken mit hoher Speicherdauer
DIQTOK — KIS Website (forschung-it-sicherheit-kommunikationssysteme.de)
HybridQToken - Quantenspeicher auf Mikrochips
HybridQToken — KIS Website (forschung-it-sicherheit-kommunikationssysteme.de)
NEQSIS - Netzwerkfähige Quantenspeicher mit Seltenerdionen
NEQSIS — KIS Website (forschung-it-sicherheit-kommunikationssysteme.de)
Q-ToRX - Quantentoken auf Basis von Rubidium und Xenon
Q-ToRX — KIS Website (forschung-it-sicherheit-kommunikationssysteme.de)
Q.TOK - Quantentoken für eine sichere Authentifizierung in Theorie und Praxis
Q.TOK — KIS Website (forschung-it-sicherheit-kommunikationssysteme.de)
QPIS – Hochintegrierte photonische Schaltkreise für die sichere Authentifizierung im Quantenzeitalter
QPIS — KIS Website (forschung-it-sicherheit-kommunikationssysteme.de)
QuaMToMe - Mikrowellen-Quanten-Token in Elektronen- und Kernspin-Ensembles
QuaMToMe — KIS Website (forschung-it-sicherheit-kommunikationssysteme.de)
Jury (alphabetische Reihenfolge):
- Prof. Dr. Holger Boche, Lehrstuhl für theoretische Informationstechnik, Technische Universität München
- Dr. Johannes Koeth, CEO, nanoplus Nanosystems and Technologies GmbH
- Prof. Dr. Dieter Meschede, Institut für Angewandte Physik, Universität Bonn (Vorsitz)
- Dr. Stephan Ritter, Director Applications Quantum Technologies, TOPTICA Photonics AG
- Prof. Dr. Christine Silberhorn, Lehrstuhl Integrierte Quantenoptik, Universität Paderborn