Pressemitteilung: 238/2021 03.12.2021

Karliczek: Mit KI die Arbeitswelt von morgen stärken

Startschuss für neues regionales Kompetenzzentrum für Arbeitsforschung in sächsischen Kohleregionen

Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte achte „Regionale Kompetenzzentrum der Arbeitsforschung“ hat seine Arbeit aufgenommen. Es trägt den Namen „Künstlich und Menschlich Intelligent - Kompetenzzentrum für transformierte Arbeit in Westsachsen (K-M-I)“ und hat seinen Sitz in Leipzig. Seine Aufgabe ist es, in der Region des mitteldeutschen Kohlereviers und in Westsachsen zu erforschen, wie sich Maßnahmen der Künstlichen Intelligenz (KI) arbeitsgestalterisch einsetzen lassen, etwa durch die Unterstützung von intelligenten Assistenzsystemen bei der Produktionsplanung und -steuerung oder bei der Wartung und Instandhaltung komplexer Anlagen.

Hierzu erklärt Bundesforschungsministerin Anja Karliczek:

„Ich freue mich darüber, dass das neue ‚Regionale Kompetenzzentrum der Arbeitsforschung‘ in Leipzig nun die Arbeit aufnehmen wird. Hiervon können wichtige Impulse für die Gestaltung nachhaltiger, innovativer Arbeit und damit für eine erfolgreiche Transformation in Westsachsen ausgehen. Forscherinnen und Forscher werden das Potential intelligenter technischer Systeme bei der Kollaboration zwischen Mensch und Maschine arbeitswissenschaftlich untersuchen und in Betrieben vor Ort erproben. Der Fokus liegt hierbei auf Prozessen der Arbeitsplanung und -gestaltung. KI bietet ein großes Potential für die Region, da sie zur sozialen, ökonomischen und ökologischen Nachhaltigkeit der Unternehmen beitragen wird. Durch die branchenübergreifende Aufstellung der beteiligten Praxispartner, etwa aus dem Maschinenbau, der Energieversorgung oder der Informationstechnologie, ergeben sich weitreichende Transfermöglichkeiten für andere Unternehmen.“

Hintergrund:

Das Kompetenzzentrum „Künstlich und Menschlich Intelligent“ (K-M-I) wird für die kommenden fünf Jahre vom BMBF mit rund 12 Millionen Euro gefördert und besteht aktuell aus 14 Partnern. Diese setzen sich zusammen aus vier wissenschaftlichen Einrichtungen (Institut für Angewandte Informatik e.V., Technische Universität Chemnitz, Universität Leipzig und Westsächsische Hochschule Zwickau) sowie zehn Unternehmen aus verschiedenen Branchen der Region, die als Praxis- und Netzwerkpartner fungieren. Rund 30 Forscherinnen und Forscher werden in dem Kompetenzzentrum arbeiten.

Für das Kompetenzzentrum K-M-I ist von zentraler Bedeutung, gemeinsam mit den regionalen Unternehmen sowohl die Vorteile des nachhaltigen Einsatzes von KI als auch die damit einhergehenden Herausforderungen in den Blick zu nehmen. Die Umsetzung erfolgt in den beteiligten Unternehmen im Rahmen von zehn Anwendungsfällen rund um Mensch, Organisation und Technik. Das Zentrum „Künstlich und Menschlich Intelligent“ arbeitet die Ergebnisse wissenschaftlich auf und bündelt die Kompetenzen zum Wissenstransfer, zur Qualifikation und Unterstützung für das Thema „KI und Arbeitsgestaltung“.

Neben dem Projekt K-M-I starteten bereits zum 1. November zwei weitere neue „Regionale Kompetenzzentren der Arbeitsforschung in den Kohlenrevieren“: Das Verbundprojekt „Wirtschaftlichen Wandel in der rheinischen Textil- und Kohleregion mit Künstlicher Intelligenz gemeinsam gestalten (WIRKsam)“ in Düsseldorf und „PerspektiveArbeit Lausitz – Kompetenzzentrum für die Arbeit der Zukunft in Sachsen und Brandenburg (PAL)“ in Mittweida.

Das BMBF verfolgt mit dem Förderschwerpunkt „Zukunft der Arbeit: Regionale Kompetenzzentren der Arbeitsforschung“ das Ziel, die Arbeitsforschung enger mit der Arbeitsgestaltung in der betrieblichen Praxis sowie der Hochschulausbildung zu verzahnen, um den Transfer neuer Erkenntnisse in die Gesellschaft zu stärken. Dafür werden in regionalen Kompetenzzentren der Arbeitsforschung neue Erkenntnisse zur Gestaltung der Arbeit der Zukunft in Forschungsverbünden aus Wissenschaft, Wirtschaft, Transfer- und Sozialpartnern erarbeitet sowie geeignete Strategien zur Überführung dieser Ergebnisse in die betriebliche Praxis entwickelt, erprobt und modellhaft validiert.

Mit dem Fokus auf den Stärken ihrer jeweiligen Regionen soll durch die Kompetenzzentren eine zentrale Anlaufstelle vor Ort etabliert werden, um regionale betriebliche Akteure dabei zu unterstützten, passgenaue Arbeitswelten zu entwickeln. In der ersten Wettbewerbsrunde lag der Schwerpunkt auf der Gestaltung des Einsatzes von Methoden und Werkzeugen der Künstlichen Intelligenz (KI) in der Arbeitswelt.

Die nun gestarteten Forschungsprojekte K-M-I, WIRKsam und PAL, zusammen mit AKzentE4.0 in der Region Aachen, bilden die Kompetenzzentren im Rahmen des „Strukturstärkungsgesetztes Kohleregionen“ ab und ergänzen die bereits bestehenden Kompetenzzentren in Ostwestfalen-Lippe (KIAM), dem Rhein-Main Gebiet (KompAKI), der Region Karlsruhe (KARL) und der Metropole Ruhr (HUMAINE). Zur Förderung der regionalen Kompetenzzentren der Arbeitsforschung (erste Auswahlrunde) und der dazu gehörigen wissenschaftlichen Projekte stehen insgesamt rund 116 Millionen Euro zur Verfügung, davon 75 Millionen Euro aus dem Strukturstärkungsgesetz Kohleregionen.