Pressemitteilung: 186/2021 16.09.2021

Karliczek/Lorz: „Deutsches Bildungssystem bleibt im internationalen Vergleich stark“

OECD stellt internationalen Bericht „Bildung auf einen Blick“ vor. Schwerpunkt liegt auf Chancengerechtigkeit.

Die OECD hat heute gemeinsam mit der Kultusministerkonferenz (KMK) und dem Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) ihren Bericht „Bildung auf einen Blick 2021“ vorgestellt. Schwerpunktthema ist dieses Jahr die Chancengerechtigkeit.

Dazu erklärt Bundesbildungsministerin Anja Karliczek:

„Unser Bildungssystem schneidet im internationalen Vergleich in vielen Bereichen sehr gut ab – zum Beispiel beim Übergang in das Berufsleben: In kaum einem anderen Land finden so viele junge Menschen sofort nach ihrer Ausbildung einen Job wie in Deutschland. Nur sechs Prozent gelingt das nicht – im OECD-Durchschnitt sind es 21 Prozent. Dennoch sind wir in puncto Chancengerechtigkeit noch nicht am Ziel. Der Anteil einfachqualifizierter junger Menschen ist in Deutschland mit 13 Prozent zu hoch. Um allen Kindern frühzeitig gute Bildungschancen zu bieten, engagiert sich der Bund auch finanziell so stark wie nie zuvor für gute Bildung: So haben wir vergangene Woche einen Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung beschlossen. Hier unterstützt der Bund den Ausbau mit 3,5 Milliarden Euro und die laufenden Kosten jährlich mit 1,3 Milliarden Euro. So können zusätzliche Angebote in Sprache und kultureller Bildung gemacht werden. Auch die Digitalisierung in den Schulen treiben wir mit dem DigitalPakt Schule weiter voran, über den wir 6,5 Milliarden Euro bereitstellen. Eine gut konzipierte digitale Bildung hilft uns, jedes Kind optimal zu fördern und für Chancengerechtigkeit zu sorgen. Und zum Ausgleich von Leistungsunterschieden, die durch die Corona-Krise verschärft wurden, haben wir das „Aktionsprogramm Aufholen nach Corona“ mit zwei Milliarden Euro auf den Weg gebracht.“ 

Der Hessische Kultusminister Prof. Dr. R. Alexander Lorz, Mitglied im Präsidium der Kultusministerkonferenz, erklärt:

„Die Entwicklung der Pandemie zeigt, wie gute Bildung und Ausbildung zur Stabilität des Arbeitsmarktes beitragen können. So ist die Erwerbslosigkeit bei 25- bis 34-jährigen Personen mit Sek.-II-Abschluss trotz des Einbruchs durch die Corona-Pandemie verhältnismäßig gering geblieben: Auch, wenn diese von 3,1 Prozent (2019) auf 3,9 Prozent (2020) angestiegen ist, ist sie weniger als halb so hoch wie im OECD- und EU-Mittel (9 Prozent). Hier zeigt sich die hohe Arbeitsmarktrelevanz der beruflichen Bildung in Deutschland, die selbst in Krisenzeiten, unterstützt von umfangreichen Programmen wie der Kurzarbeiterregelung, gute Perspektiven bietet. Die Corona-Pandemie hat den Bildungsbereich vor große Herausforderungen gestellt, aber auch deutlich vor Augen geführt, wo wir in Zukunft besser werden müssen. Mit der finanziellen Unterstützung aus dem Digitalpakt und den eigenständigen Programmen der Länder ist ein großer Schub ausgelöst worden. Wir verbinden so die technische Ausstattung der Schulen (Breitband-Anschlüsse, WLan, Laptops und Tablets) mit didaktischen Konzepten für den Unterricht und sorgen damit für einen sinnvollen Einsatz von IT. Um eine bestmögliche individuelle Unterstützung der Schülerinnen und Schüler nach den pandemie-bedingten Schulschließungen zu gewährleisten, ermitteln die Lehrkräfte zum Schuljahresbeginn den Lernstand der Schülerinnen und Schüler. Gerade diejenigen, die sich mit Schule und Unterricht schwertun, bedürfen unserer besonderen Aufmerksamkeit, um mehr Chancengerechtigkeit in unserem Bildungssystem zu erreichen.“

Hintergrund:

Der OECD-Bericht „Education at a Glance“ hat das Ziel, anhand von quantitativen Indikatoren einen Vergleich der Bildungssysteme von 38 OECD-Staaten sowie acht Partnerstaaten zu ermöglichen. Der Bericht ist in vier Hauptkapitel unterteilt: A: Bildungserträge, B: Bildungsbeteiligung, C: Bildungsinvestitionen, D: Lernumfeld.

Ein zusätzliches Kapitel umfasst Daten zum Nachhaltigkeitsziel Bildung.

Die Daten aus dem Bericht variieren je nach Indikator zwischen 2020 und 2019. Für Finanzdaten gilt das Berichtsjahr 2018.

Detaillierte Informationen zu den Ergebnissen des Berichts finden Sie nebenstehend zum Download.

Video:

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