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Karliczek: Mit KI Deutschland zum internationalen Vorreiter für das Kunststoff-Recycling machen : Datum: Pressemitteilung: 204/2021

Neue BMBF-Fördermaßnahme soll Kreislaufführung von Kunststoffverpackungen durch KI voranbringen

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) startet in diesen Tagen eine neue Fördermaßnahme für KI-Innovationen zur Kunststoff-Kreislaufwirtschaft. Hierfür sind 30 Millionen Euro bis zum Jahr 2025 vorgesehen. Hierzu erklärt Bundesforschungsministerin Anja Karliczek:

„Wir brauchen neue Lösungen, um Kunststoffabfälle wieder- oder weiterzuverwenden. Künstliche Intelligenz hat das Potenzial, beim Umbau unserer Wirtschaft hin zu einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft eine bedeutende Rolle zu spielen. Dieses Potenzial möchte ich nutzen und Deutschland zum internationalen Vorreiter digitaler Strategien für das Kunststoff-Recycling machen. Eine echte Kreislaufwirtschaft wäre ein zentraler Beitrag für den Klimaschutz, aber auch für saubere Meere, die immer mehr in Gefahr sind, durch Kunststoffabfälle zu vermüllen. Gerade im Bereich Recycling und Kreislaufführung von Kunststoffen können Digitalisierung und Methoden der Künstlichen Intelligenz helfen, recyclingfähige Materialien zu entwickeln, Kunststoffabfälle effizienter zu sortieren oder neue digitale Marktplätze für wiederaufbereiteten Kunststoff zu etablieren. So werden wir in Zukunft noch besser mit Hilfe von 3D-Sensorik, modernen Kameras und Robotern Abfälle sortieren können. Und diese Systeme werden Abfall nicht nur nach einem einmal festgelegten Programm sortieren: Durch intelligente Algorithmen werden sie vielmehr selbstständig dazulernen und ihre Arbeit kontinuierlich weiterverbessern. Mit der neuen Fördermaßnahme ‚KI-Anwendungshub Kunststoffkreisläufe‘ konzentrieren wir uns zunächst exemplarisch auf Kunststoffverpackungen. Erstmals nehmen wir die gesamte Wertschöpfungskette in den Fokus: Vom Design über das Recycling bis hin zur Verwertung. Der KI-Anwendungshub soll anhand eines Anwendungsfalles zeigen, dass geschlossene Kunststoff-Kreisläufe dank Künstlicher Intelligenz machbar sind. Für diesen KI-Anwendungshub wollen wir die führenden Köpfe aus Forschung, Wirtschaft und Zivilgesellschaft zusammenbringen. Sie werden bereits ab dem nächsten Jahr an KI-Innovationen arbeiten, die dann schnell von Industrie und Wirtschaft übernommen werden können. Dafür stellt das Bundesforschungsministerium 30 Millionen Euro bis 2025 zur Verfügung. Dabei helfen uns auch in diesem Programm die zusätzlichen Mittel, die jetzt über das Konjunktur- und Zukunftspaket der Bundesregierung zur Überwindung der Pandemie zur Verfügung stehen.“

Hintergrund:

Künstliche Intelligenz ist eine Schlüsseltechnologie mit großem Potenzial für den Bereich der Wertschöpfung und die Verbesserung der individuellen Lebensbedingungen. Der Ausbau der technologischen Souveränität Deutschlands und Europas bei KI ist daher ein zentrales Ziel des BMBF. Dies erfordert, KI-Methoden und -Werkzeuge gezielt weiterzuentwickeln, zügig in möglichst vielen Bereichen in die Anwendung zu bringen und parallel die dafür notwendigen Fachkräfte auszubilden. Forschung, Transfer in die Anwendung und Ausbildung sind daher die Schwerpunkte der KI-Förderinitiativen des BMBF.

Der „KI-Anwendungshub Kunststoffkreisläufe“ ist Teil der Aktion 19 „Kunststoffkreisläufe schließen“ im Rahmen der Strategie Forschung für Nachhaltigkeit (FONA) sowie des Aktionsplans Natürlich.Digital.Nachhaltig des BMBF. Mit diesen Aktionen will Deutschland seine Vorreiterrolle bei der Kreislaufführung von Kunststoffverpackungen ausbauen und zum globalen Ziel beitragen, das lautet: 2050 kein Plastikmüll mehr in den Meeren. Zu diesem Ziel hat sich im Jahr 2015 die Weltgemeinschaft mit der Agenda 2030 verpflichtet. Das BMBF ist hier seit vielen Jahren aktiv: Es förderte beispielsweise innovative Techniken, um Plastikmüll aus den Meeren filtern. Es ermöglicht die Erforschung neuer Technologien, die Kunststoffe intelligent nutzen und Recyclingprodukte einsetzen, beispielsweise in den Bereichen Verpackungen, Bauprodukte, Elektro- und Elektronikgeräte, Fahrzeuge und Gewerbeabfälle. So konnte erreicht werden, dass die Recyclingquote in Deutschland bei über 50 Prozent liegt.

Der Ausbau der Kreislaufwirtschaft, auch bei Kunststoffen, ist zentral für die Erreichung unserer Klimaschutzziele und birgt Einsparpotenziale für Treibhausgasemissionen in der gleichen Größenordnung wie die Energiewende. Denn bisher werden Verpackungen zu einem großen Teil aus fossilen Rohstoffen hergestellt. Die Künstliche Intelligenz bietet ein sehr großes Potenzial für Produktdesign, Prozesssteuerung, digitale Geschäftsmodelle, Kennzeichnung und Nachverfolgung von Stoffströmen und intelligente Sortier- und Recyclingverfahren des Kunststoffs.

Das BMBF hat mit seiner KI-Förderung und der Unterstützung des wissenschaftlichen Nachwuchses die Grundlage für die starke Position Deutschlands in der KI gelegt und intensiviert seine Anstrengungen mit den im Juni freigegebenen Mitteln aus dem Konjunktur- und Zukunftspaket der Bundesregierung weiter. Das BMBF erhält hiervon insgesamt 770 Millionen Euro bis 2025.

Weiterführende Informationen:

Zur Vorbereitung von Projektskizzen und zur Vernetzung mit potenziellen Verbundpartnern wird eine allgemeine Informations- und Vernetzungsveranstaltung angeboten. Neben der Erläuterung der Ziele, Inhalte und Verfahren dieser Fördermaßnahme können interessierte Teilnehmerinnen und Teilnehmer ihre Kompetenzen, Bedarfe o. Ä. vorstellen und sich mit anderen interessierten Akteuren vernetzen. Die virtuelle Veranstaltung findet am 20.10.2021 statt. Weitere Informationen finden Sie in Kürze auf dieser Webseite:

http://www.ki-hub-kunststoffverpackungen.de/