Schwimmen für die Meeresforschung : Datum: , Thema: Aktuelles
Saubere Fließgewässer sind wichtig für den Schutz der Meere und Ozeane. Das wollen Wissenschaftler und Sportler gemeinsam zeigen – bei der Elbschwimmstaffel, einer Aktion im Wissenschaftsjahr 2016*17 „Meere und Ozeane“.
575 Kilometer, sechs Bundesländer, 19 Etappen: Mehr als 200 Schwimmerinnen und Schwimmer machen sich vom 24. Juni bis zum 12. Juli bei der größten Freiwasser-Schwimmstaffel Deutschlands auf den langen Weg die Elbe hinunter – von Bad Schandau bei Dresden bis Geesthacht bei Hamburg. Die Elbschwimmstaffel ist eine Mitmach-Aktion im Wissenschaftsjahr 2016*17 „Meere und Ozeane“, das vom Bundesforschungsministerium und der Initiative Wissenschaft im Dialog ausgerichtet wird. Die Botschaft: Das Meer beginnt hier – in einem Fluss, dessen Wasserqualität sich durch gemeinsame Anstrengungen von Politik, Behörden, Wissenschaft und Gesellschaft deutlich verbessert hat.
An das Baden in der Elbe war nicht zu denken
Noch vor 25 Jahren war die Elbe einer der schmutzigsten Flüsse Europas. Kommunale, landwirtschaftliche und industrielle Abwässer, die ungenügend oder nicht behandelt in die Elbe geleitet wurden, führten zu biologischer Verödung, Fischsterben, Fäulnisprozessen und Geruchsbelästigung. An das Baden in der Elbe war lange Zeit nicht zu denken, glich deren Wasser doch eher einer mit Schwermetallen belasteten Kloake.
Der Elblachs tummelt sich wieder im Wasser
1990 beschlossen Deutschland, die damalige Tschechoslowakei und die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft das Problem gemeinsam anzugehen: Kläranlagen wurden neu errichtet oder saniert, alte Fabriken wurden geschlossen. Mittlerweile tummelt sich der Elblachs wieder im Wasser, Landwirte können ihre Äcker wieder mit Elbwasser bewässern und der Fluss hat an vielen Stellen wieder Badewasserqualität – zumindest an der Oberfläche. Denn noch immer wirbeln Baggerarbeiten – in Hafenbecken und Flussläufen – belastete Sedimente an die Oberfläche. Auch bei Hochwasser ist das der Fall. So bleibt die Elbe weiter eine Risikoregion.
Wissenschaftler nehmen das Wasser unter die Lupe
Die Elbschwimmstaffel ist deshalb auch ein Anlass für Wissenschaftler, das Wasser genau unter die Lupe zu nehmen. Drei Forscherteams gehen daher mit den Schwimmern an den Start. Von einem Begleitboot aus messen sie die Wasserqualität, das Algenwachstum, das Auftreten von Cyanobakterien, den Anteil von Mikroplastik und vieles mehr. An den Etappenzielen geben sie Einblicke in ihre Forschung. Zudem können Bürgerinnen und Bürger dort selbst experimentieren, sich über nachhaltigen Hochwasserschutz informieren – oder erfahren, wie ehemals heimische Fischarten wieder in der Elbe angesiedelt werden.
Eine einzigartige Mitmach-Aktion – für Schwimmer, Zuschauer und Forscher
Veranstalter, Schwimmer und Wissenschaftler wollen mit der Aktion zeigen, wie wichtig saubere Flüsse für unsere Meere und Ozeane sind. Das Bundesforschungsministerium möchte die Menschen einbeziehen – als Schwimmer, Zuschauer und Forscher, die vor Ort selbst experimentieren und sich mit den Wissenschaftlern austauschen. Nur mit gemeinsamen Anstrengungen lassen sich unsere Meere und Ozeane entdecken, nutzen und schützen.