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Neue App erkennt Ihr Alzheimer-Risiko : Datum: , Thema: Forschung

Sie blickt treffsicher in die Zukunft: Die App ADPS erkennt bei neun von zehn über 50-Jährigen, ob sie innerhalb der kommenden sechs Jahre an Alzheimer erkranken werden. Dazu reicht ein zehnminütiger Test aus.

Altoida-Tablet
Alzheimer: Nach einem Ausflug in die virtuelle Welt ist klar, ob reale Gefahr droht. © Altoida Inc.

Bei Alzheimer ist es wichtig, die Erkrankung frühzeitig zu erkennen: Je eher sie behandelt wird, desto besser lässt sich der Verlauf beeinflussen – und damit das Leben der Betroffenen verbessern und verlängern. Doch derzeitige Diagnoseverfahren sind teuer, zeitaufwändig und sie erkennen die Erkrankung oft zu spät. Denn die Tests werden meist erst gemacht, nachdem erste Symptome eingesetzt haben. Hirnschäden sind dann bereits entstanden.

Eine Alternative zu den kostspieligen Tests bietet jetzt die App „Alzheimer’s Disease Prediction Service“ (ADPS), deren Entwicklung im europäischen Forschungsrahmenprogramm „Horizont 2020“  gefördert wurde. Die App ist ein gutes Beispiel dafür, wie Bürgerinnen und Bürger von Europa profitieren: Sie kann bei etwa neun von zehn über 50-jährigen Menschen vorhersagen, ob diese innerhalb der kommenden sechs Jahre an Alzheimer erkranken werden. Das ist das Ergebnis einer acht Jahre dauernden Studie mit knapp 3.000 Risikopatienten. Entwickelt hat die App das Start-Up „Altoida AG“, das von Forschenden des Europäischen Innovations- und Technologieinstituts (EIT) unterstützt wurde.  

Bessere Früherkennung ist wichtig

Es wird geschätzt, dass alle drei Sekunden eine Person auf der Welt an Alzheimer erkrankt, aber nur ca. 35% der Erkrankten werden daraufhin diagnostiziert.

Virtuelle Welt hilft, die reale Gefahr zu erkennen

Die App läuft auf einem iPad. Sie nutzt neben Tests der Feinmotorik auch sogenannte Augmented Reality, also die um virtuelle Elemente erweiterte Welt. In dieser müssen die Nutzerinnen und Nutzer spielerisch Aufgaben lösen. So müssen sie etwa in dem rund 10-minütigen Test  ihre Reaktionsfähigkeit und -geschwindigkeit unter Beweis stellen. Zudem können sie ihre Feinmotorik testen, indem sie Gegenstände im Raum platzieren. Die Ergebnisse des Tests werden anschließend von Ärztinnen und Ärzten ausgewertet.

 „Unser Ziel ist es, Alzheimer – eine Erkrankung, die nach wie vor eine der größten Herausforderungen für die Gesellschaft ist – zu bekämpfen und letztendlich zu heilen. EIT Health hat über sein umfangreiches Netzwerk unsere Sichtbarkeit in ganz Europa gesteigert und die Akzeptanz von ADPS auf dem europäischen Markt beschleunigt“, sagt Ioannis Tamanas, Gründer und CSO von Altoida.

App trägt zur Bekämpfung von Alzheimer bei

Langfristig möchte Tamanas mit der App weltweit zum Kampf gegen Alzheimer beitragen. Das Unternehmen mit Sitz in Luzern und San Diego hat die App daher mittlerweile neben Europa auch in den USA auf den Markt gebracht. Die Smartphone-App soll dazu beitragen, den Krankheitsverlauf einfach verfolgen zu können. Dadurch können genauere und personalisierte Prognosen, Behandlungen und Maßnahmen für die Alzheimer Erkrankung abgeleitet werden. Mehr Daten führen zu einem besseren Verständnis dieser Krankheit  und tragen dazu bei, neue Medikamente und Behandlungsmethoden zu entwickeln.