Ministerin Wanka in Lateinamerika: Berufliche Bildung ausbauen : Datum: , Thema: Europa und die Welt
Bundesbildungsministerin Johanna Wanka hat Mexiko und Costa Rica besucht. Beide Länder wollen die berufliche Bildung nach deutschem Vorbild ausbauen und die Zusammenarbeit mit Deutschland intensivieren.
Bundesministerin Johanna Wanka hat als erstes Mitglied der Bundesregierung in diesem Jahr Mexiko und Costa Rica besucht. Ein thematischer Schwerpunkt der Reise war die duale Berufsausbildung. Denn beide Länder wollen die berufliche Bildung nach deutschem Vorbild ausbauen. Insbesondere die in Mexiko stark engagierte deutsche Wirtschaft ist an einer Stärkung des dualen Berufsbildungssystems vor Ort interessiert. "Es hat sich inzwischen weltweit herumgesprochen, dass das duale Ausbildungssystem für einen besonders guten Übergang von der Ausbildung in den Beruf sorgt", sagte Johanna Wanka.
Deutsche Wirtschaft in Mexiko stärken
Während ihres Besuchs nahm die Bildungsministerin an einem Runden Tisch zum Mexikanischen Modell der beruflichen Bildung teil und traf mit Vertretern deutscher Unternehmen zusammen. Wie deutsches Wissen in Mexiko zum Tragen kommt, konnte Wanka bei Bosch in Toluca erfahren. Dort ist der größte nordamerikanische Produktionsstandort von Bosch. Das Unternehmen unterhält in Toluca eine eigene Betriebs-Modell-Lehrwerkstatt. Die Ministerin informierte sich auch über die Rolle der Berufsbildung im Zusammenhang mit Industrie 4.0, der Digitalisierung der Produktion.
Innovation vorantreiben
Wichtig ist Wanka aber auch die verstärkte Zusammenarbeit in der Innovationsförderung. So standen in Mexiko-Stadt Gespräche mit Bildungsminister Nuño Mayer und dem Generaldirektor des direkt dem mexikanischen Staatspräsidenten unterstellten nationalen Forschungs- und Innovationsrates CONACYT auf dem Programm.
„Wir wollen vor allem die vielen deutschen KMUs zu einer verstärkten internationalen Kooperation mit Universitäten und Forschungseinrichtungen über Landesgrenzen hinweg ermutigen und fördern“, sagte Johanna Wanka. Die Ministerin hat daher mit dem Generaldirektor des mexikanischen Innovations- und Forschungsrates CONACYT, Enrique Cabrero, eine entsprechende Absichtserklärung unterzeichnet.
Berufliche Bildung in Costa Rica ausbauen
Von Mexiko aus reiste die Bildungsministerin auf Einladung von Staatspräsident Solís nach Costa Rica weiter. Dort traf sie Wissenschaftsminister Jenkins und Bildungsministerin Mora. Nachdem Staatspräsident Solís im vergangenen Jahr bei einem Gespräch mit Bundeskanzlerin Merkel das Interesse Costa Ricas am deutschen Modell der dualen Ausbildung deutlich gemacht hatte, unterzeichneten Wanka und ihre Amtskollegin Mora eine gemeinsame Absichtserklärung über die Zusammenarbeit in der Berufsbildung.
Gemeinsam gegen den Klimawandel
Am Technologischen Institut von Costa Rica in Cartago wurde in Anwesenheit der Ministerin ein Abkommen zwischen dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt und dem Nationalen Hochtechnologie-Zentrum CeNAT zur Etablierung eines Netzwerkes zur Erdbeobachtung abgeschlossen. Das Netzwerk soll die verschiedenen bilateralen Aktivitäten in den Bereichen Georisiken, Ökosysteme, Landwirtschaft und Bioökonomie bündeln. Hintergrund sind die Auswirkungen des Klimawandels, die beobachtet und erforscht werden müssen. Mittelfristig könnten so Erdbeobachtungsservices für die gesamte Region Lateinamerika und Karibik angeboten werden.