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Länderreise: Karliczek wirbt für starke Krebsforschung : Datum: , Thema: Aktuelles

„Mit vereinten Kräften aus Wissenschaft, Gesundheitswesen, Politik und Gesellschaft wollen wir die Krebsprävention und -forschung stärken“, sagte Bundesforschungsministerin Anja Karliczek während ihrer Länderreise in München.

TranslaTUM
"Erkenntnisse aus der Krebsforschung sollen schnell zum Patienten gelangen – das ist mir besonders wichtig“, sagt Bundesforschungsministerin Karliczek bei ihrem Besuch am TranslaTUM. © BMBF/Hans-Joachim Rickel

Tumorerkrankungen sind bundesweit nach Herz-Kreislauferkrankungen die zweithäufigste Todesursache. Um das zu ändern, möchte Bundesforschungsministerin Anja Karliczek den Transfer von Forschungsergebnissen in die klinische Praxis beschleunigen. Denn oftmals dauert es mehrere Jahre bis vielversprechende Therapien bei den Patientinnen und Patienten ankommen. Deshalb plant die Bundesforschungsministerin, die Krebsprävention und -forschung zu stärken – mit der „Nationalen Dekade gegen Krebs“.

In München besuchte Karliczek während ihrer Länderreise gemeinsam mit ihrer bayerischen Amtskollegin Marion Kiechle das Zentralinstitut für Translationale Krebsforschung der Technischen Universität München (TranslaTUM). Denn dort gelingt die sogenannte Translation von Forschungsergebnissen bereits sehr gut: Durch die räumliche Nähe zum TUM Universitätsklinikum rechts der Isar können Ärztinnen und Ärzte ihre Erfahrungen über individuelle Krankheitsverläufe unmittelbar bei neuen Forschungsansätzen einbringen und die Ergebnisse in der klinischen Praxis anwenden.

Krebsforschung stärken: Karliczek bereitet Nationale Dekade gegen Krebs vor

„Krebs gehört zu den Krankheiten, vor denen wir am meisten Angst haben“, sagte Karliczek in München. Zwar gebe es bereits gute Behandlungsmöglichkeiten – mehr Forschungsanstrengungen seien jedoch notwendig, um die Heilungschancen von Krebspatienten weiter zu verbessern. „Mit dem TranslaTUM stellt sich das Klinikum rechts der Isar dieser Aufgabe. Dabei sollen Erkenntnisse aus der Krebsforschung schnell zum Patienten gelangen – das ist mir besonders wichtig“, so die Ministerin. Um die Forschung gegen den Krebs weiter zu stärken, bereite das Bundesforschungsministerium derzeit die „Nationale Dekade gegen Krebs“ vor. „Mit vereinten Kräften aus Wissenschaft, Gesundheitswesen, Politik und Gesellschaft wollen wir die Krebsprävention und -forschung stärken“, betonte Karliczek. Der Bund und das Land Bayern fördern den Forschungsbau TranslaTUM mit etwa 48 Millionen Euro.

Forschende untersuchen den demographischen Wandel

Im Anschluss an ihren Besuch bei TranslaTUM besuchte die Ministerin das Münchner Max-Planck-Institut für Sozialrecht und Sozialpolitik. Dort erforschen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die Zukunft des Alterns und der Arbeit. Das Bundesforschungsministerium fördert die Studie SHARE, die am Institut angesiedelt ist, seit 2010 mit insgesamt 10 Millionen Euro. In 27 europäischen Ländern sowie Israel befragen Forschende Personen ab 50 Jahren zu ihrer sozialen, wirtschaftlichen und gesundheitlichen Situation. Die erhobenen Daten sollen es Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern weltweit ermöglichen, den demographischen Wandel zu untersuchen und die Chancen zu erforschen, die dieser mit sich bringt.

Sozialwissenschaften helfen, gesellschaftspolitische Entwicklungen und Zusammenhänge zu verstehen

„Wir brauchen die Sozialwissenschaften mehr denn je, um auch aktuelle gesellschaftspolitische Entwicklungen und Zusammenhänge besser zu verstehen“, sagte Karliczek. „Eine gute Datengrundlage, wie sie das Projekt SHARE bietet, ist dafür unerlässlich. Ich sehe großen Forschungsbedarf bei den Fragen zum demografischen Wandel, die bei SHARE bearbeitet werden: Welche Rolle spielt die soziale Teilhabe für die Gesundheit im Alter? Welche Strategien sind geeignet, um eine tragfähige Altersvorsorge zu gewährleisten? Darauf müssen wir gute Antworten finden, um auch den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu stärken“, so die Ministerin.

Besuch des Max-Planck-Instituts für Sozialrecht und Sozialpolitik
Die Ministerinnen Anja Karliczek und Marion Kiechle mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Instituts. © BMBF/Hans-Joachim Rickel