Impfstoffe aus dem Drucker : Datum: , Thema: Forschung
Die internationale Impfstoffinitiative CEPI hat einen neuen Partner: Das deutsche Unternehmen „CureVac“ will Impfstoffe gegen Lassa-Fieber, Tollwut und Gelbfieber entwickeln und testen. Sie setzen dabei auf eine innovative Technik: einen RNA-Drucker.
Ob Ebola oder Zika: Krankheiten können plötzlich auftauchen, sich rasant verbreiten und tödliche Folgen haben. Die internationale Initiative CEPI – Coalition for Epidemic Preparedness Innovations – will daher bereits vor dem Ausbruch Impfstoffe gegen Erreger entwickeln, die zu weltweiten Bedrohungen werden können. Dazu werden neue Technologien benötigt, die bisherige langwierige Verfahren deutlich beschleunigen können. CEPI unterstützt daher neben der Erforschung neuer Impfstoffe vor allem die Entwicklung und Bereitstellung solch innovativer Impfstoff-Plattformen. Daher hat CEPI jetzt eine Vereinbarung mit der CureVac AG aus Tübingen geschlossen. Das gemeinsame Ziel: Die Entwicklung einer Technologieplattform zur raschen Herstellung von Impfstoffen im Krisenfall.
Klassische Impfmethode wird vermieden
Die CureVac AG hat sich auf die Entwicklung von Impfstoffen spezialisiert, die auf Ribonucleinsäuren (RNA) beruhen. In den kommenden drei Jahren wird Curevac mit Hilfe einer innovativen Technik, dem sogenannten RNA-Drucker (RNA Printer ™), Impfstoffe gegen das Lassa-Fieber, gegen die Tollwut und das Gelbfieber entwickeln und später in klinischen Studien an Patienten testen. Die RNA-Impfstoffe veranlassen körpereigene Zellen dazu, spezifische Eiweißmoleküle von Erregern auf ihrer Zelloberfläche anzuordnen und so dem Immunsystem zugänglich zu machen. Die klassische Methode einer Impfung mit abgeschwächten oder abgetöteten Erregern wird so vermieden.
Mehrere hunderttausend Impfstoffdosen in wenigen Wochen
Mit dem RNA-Drucker können Impfstoffe kostengünstig, in großen Mengen und zeitsparend hergestellt werden: Der RNA Printer ™ kann innerhalb weniger Wochen mehrere hunderttausend Impfstoffdosen produzieren. Die Impfstoffplattform von CureVac könnte damit einen entscheidenden Technologiewandel bewirken. Die Technik kann zudem schnell auf die Impfstoffentwicklung gegen neue, bislang unbekannte Erreger angepasst werden.
CEPI wird 34 Millionen US Dollar für die Impfstoffentwicklung durch die CureVac AG bereitstellen. Damit unterstützt CEPI bereits zum zweiten Mal ein deutsches Unternehmen: Bereits im letzten Jahr hat CEPI 36 Millionen US Dollar der IDT Biologika GmbH zugesagt zur Entwicklung von Impfstoffen gegen das „Nahost-Atemwegssyndrom-Coronavirus“, kurz MERS.