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Ein Navi für die IT-Sicherheit : Datum: , Thema: Forschung

Wer schützt die Bürgerinnen und Bürger im Cyberspace? Das haben Forschende jetzt in einer IT-Sicherheitslandkarte für Europa zusammengestellt. Ihr Ziel: Durch Vernetzung und mehr Zusammenarbeit soll die IT-Sicherheitsforschung schlagkräftiger werden.

Sicherheitslandkarte
Vernetzt werden sollen nicht nur universitäre und institutionelle Forschungseinrichtungen, sondern auch kleine und mittlere Unternehmen. © Karlsruher Institut für Technologie (KIT) / OpenStreetMap®

Mehr als 1500 Forschungseinrichtungen, Unternehmen, Hochschulen und Organisationen sind in Deutschland in der IT-Sicherheitsforschung aktiv – wie soll man da den Überblick behalten? Das fragten sich Anfang 2016 auch Forschende eines Verbundes, der vom Karlsruher Institut für Technologie koordiniert wird. Akribisch haben die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler seither im Projekt „secUnity“ nahezu alle Akteure ihrer Branche zusammengetragen – und diese auf einer Landkarte verortet. Was in Deutschland begann, überquerte schon bald die Grenzen: Seit Ende 2018 findet sich auch die europäische „Community“ auf der „IT-Security-Map“, die vom Bundesforschungsministerium gefördert wird. Darüber hinaus haben die Forschenden eine Plattform eingerichtet, auf der sich Interessierte austauschen können.

Nein, es war nicht Langeweile, die die Forschenden im brandenburgischen 3600-Seelen-Dörfchen Ruhland oder im bayerischen Seysdorf nach Gleichgesinnten suchen ließ. Ihre Motivation: Vernetzung. Dadurch wollen sie die europäische Zusammenarbeit in der IT-Sicherheitsforschung stärken. Vernetzt werden sollen dabei nicht nur universitäre und institutionelle Forschungseinrichtungen, sondern auch kleine und mittlere Unternehmen (KMU). Das Ziel: Es sollen bestehende Forschungspartnerschaften unterstützt oder erweitert werden – und es sollen neue Partnerschaften entstehen. Gerade KMU profitieren davon, wenn sie Forschungspartner in ihrer Nähe finden können.

Damit jeder dabei den passenden Partner findet, lassen sich die Ergebnisse auf der Karte filtern: weniger als 50, mehr als 250 Mitarbeiter; Expertise in Elektrotechnik, Informatik oder Recht; KMU oder Großunternehmen; aktiv in Forschung, Industrie oder Lehre. Die Partner können dann gemeinsame Forschungsthemen identifizieren. Das verbessert auch ihren Zugang zu Institutionen und Förderinstrumenten der Europäischen Union.

Darüber hinaus haben die Forschenden eine Dialog-Plattform eingerichtet. Dort können Anwender und Anwenderinnen Fragen stellen, die die IT-Expertinnen und Experten beantworten. Wie funktioniert Bitcoin? Was verbirgt sich hinter Spectre und Meltdown? Wie viele Cyberangriffe gibt es in Deutschland pro Jahr? Zudem können sich Partner aus akademischer und industrieller Forschung austauschen: Welche Sicherheitslücken gibt es in der europäischen IT-Landschaft? Wie lassen sich diese schließen? Klar ist: Nur gemeinsam lassen sich Herausforderungen in der Cyberwelt meistern. Und dafür haben die secUnity-Forschenden jetzt die Grundlage gelegt.

Zum Projekt

Das Projekt "secUnity" wurde von Januar 2016 bis Dezember 2018 vom Bundesforschungsministerium mit drei Millionen Euro gefördert. Insgesamt sind sechs Forschungsinstitute mit sieben Gruppen am Projekt beteiligt.