E-Autos: Länger fahren dank Siliziumkarbid : Datum: , Thema: mikroelektronikforschung
Seit 2010 fördert das Bundesforschungsministerium Mikro-Chips aus Siliziumkarbid. Jetzt ist der Transfer aus einem BMBF-geförderten Projekt in die Praxis gelungen: Projektkoordinator Bosch will nun mit der Produktion der neuen Halbleiter starten.
Längere Reichweite, bessere Energieeffizienz, weniger Gewicht, geringere Kosten: Das sind nur einige der Vorteile von Siliziumkarbid-Chips. Etwa 40 Millionen Euro hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) seit 2010 in die Technologie investiert. Ein aktuelles Förderbeispiel ist das Projekt „Siliziumcarbid-basierte Leistungsmodule zur Effizienz- und Reichweitensteigerung von Elektrofahrzeugen“ (SiCeffizient) unter Leitung des Projektkoordinators Robert Bosch GmbH. Der weltgrößte Autozulieferer hat jetzt angekündigt, die neuen Mikro-Chips in Reutlingen und Dresden zu produzieren.
„Forschung braucht einen langen Atem“, sagt Bundesforschungsministerin Anja Karliczek. „Seit fast 10 Jahren fördern wir die Siliziumkarbid-Technologie. Es gab zahlreiche Material- und Detailprobleme zu lösen, die einer industriellen Anwendung lange entgegenstanden. Der große Einsatz der Forscherinnen und Forscher hat sich gelohnt: Der Transfer von der Forschung in die Praxis ist gelungen. Bosch bringt nun Siliziumkarbid in Serie. Mit unserer Mikroelektronik-Förderung bereiten wir den Weg für umweltfreundliche Antriebe“, so die Ministerin.
Mikroelektronik ist eine der wichtigsten Schlüsseltechnologien für Innovationen
Das Bundesforschungsministerium fördert die Mikroelektronik über das Rahmenprogramm der Bundesregierung für Forschung und Innovation 2016-2020 „Mikroelektronik aus Deutschland – Innovationstreiber der Digitalisierung“. Die Förderung ist einerseits auf gesellschaftliche Bedarfe und andererseits auf technologische Ziele in Deutschland und Europa ausgerichtet, hat aber auch globale Entwicklungen in der Mikroelektronik und ihren Anwendungen im Blick. Fördermaßnahmen werden nach der Qualität des Forschungsansatzes sowie den Verwertungschancen und der Hebelwirkung für den Standort Deutschland ausgewählt. Während der Programmlaufzeit plant das BMBF bis zu 400 Millionen Euro an Fördermitteln bereitzustellen.
Seit April 2017 stellt das BMBF zudem weitere 400 Millionen Euro in einem neuen Investitionsprogramm für die Mikroelektronik-Forschung zur Verfügung. Kern des Programms ist die „Forschungsfabrik Mikroelektronik Deutschland“. In ihr werden erstmals landesweit die Forschungskapazitäten vernetzt, gebündelt und erweitert, um international als Mikroelektronikstandort mehr Gewicht zu erlangen.