Bioökonomie im Alltag erleben : Datum: , Thema: ausstellung im bmbf
Papier aus Gras, Fahrräder aus Bambus, Leder aus Pilzen: Was ist Bioökonomie – und wo sind bioökonomische Innovationen schon in unserem Alltag angekommen? Das zeigen wir in einer Ausstellung im Foyer des Berliner Dienstsitzes des BMBF.
Wie können wir es schaffen, alle Menschen gut zu ernähren und unseren Lebensstandard zu sichern – und gleichzeitig Ressourcen zu schonen, die Artenvielfalt zu erhalten und unsere eigenen Lebensgrundlagen zu sichern? Die Bioökonomie leistet dazu einen entscheidenden Beitrag. Sie ist die Wirtschaftsform der Zukunft, die Ökonomie und Ökologie zusammen denkt. Das bedeutet: Forschende bringen ihr Wissen über die Biologie gezielt in technologische Innovationen ein. Dabei setzen sie auf die Eigenschaften nachwachsender und damit erneuerbarer, emissionsarmer und anpassungsfähiger Rohstoffe.
Ausstellung zeigt Innovationen aus der Bioökonomie
Zahlreiche Ergebnisse von Forschung und Entwicklung in der Bioökonomie finden sich bereits in unserem Alltag wieder. Die Ausstellung im Bundesforschungsministerium zeigt einige Bereiche, in denen schon heute bioökonomische Innovationen zum Einsatz kommen.
Ob veganes Leder aus Pilzen oder Kleidung aus Bäumen: Nachhaltiger Konsum liegt im Trend, wie einige Exponate in der Ausstellung zeigen. Die Bioökonomie kann dazu beitragen, Rohstoffe möglichst vollständig und sogar mehrfach zu nutzen. Auf Basis von Methoden und Verfahren der Bioökonomie verwendet die Modeindustrie bereits biologische Reststoffe und Abfälle für innovative Materialien – zum Beispiel für Textilien aus Holz oder Schuhe und Taschen aus Pilzfasern.
Nachwachsende Rohstoffe als neuartige Leichtbaumaterialien
Die Ausstellung zeigt auch, wie die Bioökonomie die Mobilität der Zukunft verändern könnte. Klar ist: Im Kampf gegen den Klimawandel kommt dem Verkehr eine Schlüsselrolle zu. Ein entscheidender Faktor für den Energieverbrauch und Kohlendioxidausstoß von Verkehrsmitteln ist das Gewicht. Ein Fahrrad aus Bambus beweist, dass nachwachsende Rohstoffe als neuartige Leichtbaumaterialien genutzt werden können! Es ist stabil wie Stahl, leicht wie Aluminium – und der Rohstoff wächst schnell nach.
Ein weiteres Highlight der Ausstellung ist Papier aus Gras. Damit lässt sich sowohl Energie als auch Wasser sparen. Während für eine Tonne herkömmliches Papier aus Holz 6.000 bis 8.000 Liter Wasser verbraucht werden, sind für die gleiche Menge Graspapier nur etwa zwei Liter Wasser notwendig! Grund hierfür ist Lignin, ein Stoff in Bäumen, der diese hart und stabil macht. Um es herauszulösen, wird viel Wasser benötigt. Die Grasfaser dagegen enthält nur wenig Lignin und kann leichter als Holz weiterverarbeitet werden – ganz ohne den Einsatz von Chemie.