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App macht Erkennung von Wildpflanzen zum Kinderspiel : Datum: , Thema: tag der biologischen vielfalt

Die Flora-Incognita-App verrät Nutzerinnen und Nutzern Details über Wildpflanzen. Gleichzeitig erhalten Forschende einen wertvollen Datensatz dazu, welche Arten in bestimmten Gebieten vorkommen.

Blüte einerStockrose
Was für eine Blume ist das? Die neue App verrät es. © BMBF/ Eva Blank

Kennen Sie das auch: Auf der Wanderung durch Wald und über Wiesen haben Sie eine wunderschöne Blume entdeckt, wissen aber nicht, worum es sich dabei handelt – und natürlich haben Sie gerade kein Bestimmungsbuch dabei? Die neue Flora-Incognita-App macht die Bestimmung von Wildpflanzen mittels künstlicher Intelligenz (KI) zum Kinderspiel. Die App ist frei und für jeden nutzbar, der ein Smartphone besitzt. Ihre Entwicklung wurde gemeinsam durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit sowie durch die Stiftung Naturschutz Thüringen gefördert. Mit der App soll das Bewusstsein dafür geschärft werden, wie wichtig Artenvielfalt ist.

Die App wurde seit dem Launch einer ersten Version vor 2 Jahren bereits 1,2 Millionen Mal heruntergeladen. Mit so viel Interesse hatten selbst die Forscherinnen und Forscher der Technischen Universität Ilmenau und des Max-Planck-Instituts für Biogeochemie in Jena nicht gerechnet. Sie mussten ihre Hardware mit BMBF-Mitteln nachrüsten, um die vorgenommenen 260.000 Bestimmungen pro Tag auf den Servern verarbeiten zu können. Knapp 5000 europäische Arten können inzwischen mit der App sicher bestimmt werden. Den Nutzern ermöglicht diese App einen neuen Blick auf die Welt der Wildpflanzen.

Mit der App können eigene Pflanzenlisten anlegt und exportiert werden. Das macht die Anwendung insbesondere für digitale Bildungsangebote interessant, wie die positive Resonanz aus Schulen, Universitäten und anderen Bildungseinrichtungen unterstreicht. Dass die Benutzung der App das Bewusstsein für die Artenvielfalt stärkt, zeigt sich deutlich in zahlreichen Reaktionen, die das Team von der TU Ilmenau und dem Max-Planck-Institut für Biogeochemie über die App-Stores und die Social-Media-Kanäle erhält.

Nicht nur Laien verwenden Flora Incognita - auch in botanischen Fachkreisen wird die App äußerst positiv bewertet und empfohlen. Die über die fotografierten Pflanzen erhobenen Daten liefern wichtige Informationen zu der biologischen Vielfalt in Deutschland.

Mit den Daten der Flora-Incognita-App können Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die Biodiversität in einem bisher nicht möglichen Umfang dokumentieren und analysieren und so die Behörden bei Entscheidungen zu Naturschutzmaßnahmen unterstützen.

Die Forschungsergebnisse aus der Flora-Incognita-App fügen sich in die Gesamtstrategie der Biodiversitätsforschung des BMBF ein, die noch weitere Vorhaben im Bereich der KI umsetzt sowie in Planung hat. Damit nimmt Deutschland weltweit einen Spitzenplatz in der KI-unterstützen Biodiversitätsforschung ein. Mit einer groß angelegten Forschungsinitiative zum Erhalt der Artenvielfalt (FEdA) unterstützt das BMBF in Deutschland seit 2019 und weltweit Forschungsprojekte. Diese generieren Wissen zu Arten und Ökosystemen und entwickeln innovative Idee für die nachhaltige Nutzung der biologischen Vielfalt.