Agrarforschende mit Deutschem Nachhaltigkeitspreis Forschung ausgezeichnet : Datum: , Thema: Forschung
Für ihren Beitrag zum Erhalt der biologischen Vielfalt haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Projekts „F.R.A.N.Z.“ den 7. Deutschen Nachhaltigkeitspreis Forschung erhalten. Der Preis wird vom Bundesforschungsministerium gestiftet.
Die Weltbevölkerung wächst und wächst – und mit ihr der Bedarf an Nahrung. Das stellt die Landwirtschaft vor ein Dilemma: Sie braucht einerseits mehr Fläche, darf aber andererseits Tieren und Pflanzen nicht den Lebensraum wegnehmen. Doch das muss sie auch nicht, wie Forschende im Dialog- und Demonstrationsprojekt „F.R.A.N.Z.“ der „Umweltstiftung Michael Otto“ und des „Deutschen Bauernverbandes e. V.“ zeigen konnten. Für ihren Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt wurden die Forschenden jetzt mit dem Deutschen Nachhaltigkeitspreis Forschung geehrt, der vom Bundesforschungsministerium gestiftet wird.
„Die Landwirtschaft gehört zu den wichtigsten Partnern für den Naturschutz. Mit innovativen Methoden kann sie immer mehr für den Schutz der Arten beitragen – und zugleich ertragreich und leistungsfähig sein. Im Projekt F.R.A.N.Z. entwickeln Forscherinnen und Forscher gemeinsam mit Landwirten Maßnahmen, die sowohl der Landwirtschaft als auch der Natur nutzen. Dafür wird das F.R.A.N.Z-Projekt mit dem Deutschen Nachhaltigkeitspreis Forschung 2018 ausgezeichnet – herzlichen Glückwunsch!“, sagt Bundesforschungsministerin Anja Karliczek.
Die „F.R.A.N.Z.“-Forschenden zeigten in zehn Demonstrationsbetrieben, dass eine moderne, leistungsfähige Landwirtschaft und eine biologische Artenvielfalt sich nicht ausschließen. Gemeinsam mit Landwirten und Naturschützern pflanzten sie beispielsweise auf sogenannten Blühstreifen im Feld Blumen an. So finden Insekten auf dem Getreidefeld ein reichhaltiges Angebot an Nektar und Feldhasen können sich im dichten Grün verstecken. Eine andere Idee der Forschenden ist eine blühende Untersaat mit Klee oder Leindotter. Das verbessert nicht nur die Fruchtbarkeit des Bodens, sondern bietet auch Nahrung für Bienen und andere Bestäuber. Auch für Feldvögel wie Feldlerchen und Kiebitze haben sich die Forschenden etwas überlegt: Für sie lassen sie kleine Flächen in den Feldern frei, wo diese ungestört brüten können.
Fünf bis zehn Prozent der Flächen können so ökologisch aufgewertet werden. Das Projekt ermöglicht für neue Ideen einen frühen Praxis-Check und liefert wissenschaftlich fundierte Ergebnisse, die an politische Entscheidungsträger weitergegeben werden. Auf diese Weise findet eine praxistaugliche Weiterentwicklung der Umwelt- und Agrarpolitik von der lokalen bis hin zur internationalen Ebene statt.