Erster deutscher Kleinstsatellit für Quantenkommunikation erreicht Weltall : Datum: , Thema: Quanten
Er ist so klein wie ein Schuhkarton und wiegt weniger als vier Kilogramm: Mit dem QUBE-Satellit kommen wir abhörsicherer Kommunikation aus dem All einen Schritt näher. Seine Rakete ist nun in den Orbit gestartet.
Durch den Einsatz von Quantenzuständen werden geheime Schlüssel erzeugt, die eine abhörsicheres Senden und Verschicken von Daten ermöglichen. Im Moment ist die Reichweite eines Quantenkanals durch die Verluste bei der Übertragung in Glasfasernetzwerken auf etwa 100 Kilometer beschränkt. Auch mit Hilfe von Satelliten soll dies in Zukunft weltweit möglich werden. Das ist wichtig für die IT-Sicherheit: Die Quantentechnologie ist eine Schlüsseltechnologie der Zukunft mit enormen Potenzial unter anderem für abhörsichere Kommunikation.
In Deutschland entwickelte Technologie
Mit dem gestern Abend geglückten Raketenstart erreicht nun der erste deutsche Kleinstsatellit für Quantenkommunikation das Weltall. Er ist mit moderner Technologie für die optische Nachrichtenübertragung und für die dafür notwendige hochgenaue Satellitenausrichtung bestückt. Dass diese Technologien nun im All getestet werden, ist ein großartiger Erfolg für alle Beteiligten, freut sich Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger. „Denn die Quantenkommunikation ist ein zentraler Bestandteil unserer IT-Sicherheitsforschung und stellt einen wichtigen Technologiebaustein zur Absicherung unserer Kommunikationsnetze in Deutschland und Europa dar.“
Vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert
Das für die Entwicklung des Satelliten verantwortliche Verbundprojekt Quantenschlüsselverteilung mit Cube-Sat (QUBE) wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert. Der Verbund erforschte für die Entwicklung des QUBE-Satelliten neuartige Technologien zur Erzeugung von Quantensignalen, kombinierte diese mit leistungsfähigen optischen Kommunikationssystemen und integrierte beides in einen Kleinstsatelliten – einem sogenannten Cube-Sat.
Interdisziplinäre Zusammenarbeit
Am 16. August 2024 startete der Satellit mit einer Falcon-9-Rakete. Jetzt gilt es, den QUBE-Satelliten vom Kontrollzentrum des Zentrums für Telematik in Würzburg in Betrieb zu nehmen. Dazu werden schrittweise die verschiedenen Module ausgiebig getestet, bevor die ersten Quantensignale in wenigen Monaten von der Bodenstation des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt empfangen und von den Forschenden an der Ludwig-Maximilians-Universität in München und der Friedrich-Alexander-Universität in Erlangen ausgewertet werden können.