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Forschung für mehr Schutz gegen Hochwasser und Starkregen : Datum: , Thema: Extremwetter

Sintflutartiger Regen und damit einhergehendes Hochwasser stellen für alle Betroffenen eine große Herausforderung dar. Das BMBF fördert deshalb zahlreiche Forschungsprojekte, die bei der Vorhersage, Prävention und Bewältigung konkret unterstützen.

© Adobe Stock / mbruxelle

Durch Extremwetter können große Gefahren für Mensch und Infrastruktur sowie langfristige Schäden entstehen. Die Herausforderung ist dabei, dass Starkregen und Hochwasser meist lokal oder regional auftreten und eine ortsgenaue Vorhersage oftmals schwierig ist.

Diesen Handlungsbedarf hat das BMBF frühzeitig erkannt und mit entsprechenden Initiativen reagiert. Das BMBF fördert gezielt Maßnahmen und Forschungsprojekte, die den Schutz vor Hochwasser erhöhen, bei der Bewältigung unterstützen und Hilfskräfte effektiv vorbereiten.

Für eine bessere Vorhersage (ClimXtreme)

Je früher Starkregen vorhergesagt werden kann, desto eher und besser können alle Beteiligten darauf reagieren. Das BMBF fördert deshalb mit 22 Millionen Euro Vorhaben, die analysieren, wie sich der Klimawandel auf die Häufigkeit und Intensität von Extremereignissen auswirkt, beziehungsweise auswirken wird.

Nach drei Jahren Forschung kann nun nach einem Extremwetter, wie der Ahrflut 2021, mit Wahrscheinlichkeiten berechnet werden, welchen Anteil der menschengemachte Klimawandel an einem solchen Ereignis hatte. Damit sind nun Zukunftsprognosen für die Häufigkeit, Intensität und die Schäden durch künftiges Extremwetter möglich.

Umgang mit Wasser-Extremereignissen besser organisieren (WaX)

Das BMBF fördert mit rund 25 Millionen Euro zwölf Forschungsprojekte, die untersuchen, wie das Risikomanagement bei extremen Niederschlagsereignissen, großflächigen Überschwemmungen oder langanhaltenden Dürreperioden verbessert werden kann. Im Fokus stehen hierbei insbesondere digitale Lösungen, beispielsweise für eine bessere Vorhersage und Kommunikation oder das Anpassen der kritischen Wasserinfrastruktur.

Durch diese Förderung entwickelt beispielsweise das Projekt FloReST technologiebasierte Hochwasservorsorgemaßnahmen im urbanen Raum. Das Projekt arbeitet unter anderem an einer KI- und robotergestützten Erfassung und Ausweisung von Notabflusswegen.

Widerstandsfähiger gegenüber Klimaänderungen (Klimaresilienz)

Das BMBF fördert seit 2017 mit 41 Millionen Euro Forschungsprojekte, die erforschen, wie Städte und Regionen widerstandsfähiger gegenüber Klimaveränderungen werden und dabei gesellschaftliche Bedürfnisse berücksichtigen. Ausgehend von bestimmten Bedarfen in den Städten und Regionen – wie beispielsweise eine schnellere Versickerung des Wassers bei Starkregenereignissen – werden innovative Instrumente und Handlungsoptionen entwickelt.

Diese werden vor Ort und gemeinsam mit den betroffenen Akteuren erprobt. Dabei werden auch mögliche gesellschaftliche Konflikte, beispielsweise zwischen dem steigenden Bedarf an Wohnflächen und Grün- sowie Freiflächenerweiterung, berücksichtigt. So entwickelte das Projekt RESI-extrem II unter anderem Strategien, um die oft getrennten Arbeitsweisen von verschiedenen Bereichen der Stadtverwaltungen besser zu verzahnen. 

Mehr Wissen über Umweltbelastungen (RegIKlim)

Der Klimawandel verstärkt in vielen Regionen das Auftreten von Starkregen und Hochwasser. Acht Forschungsprojekte tragen gemeinsam dazu bei, Wissen zum Klimawandel und damit einhergehenden Umweltbelastungen für große Städte, kleine Kommunen sowie ländliche Regionen aufzubauen. Daraus entwickeln die Projekte eine gemeinsame digitale Datenbasis für die maßgeschneiderte und verlässliche Anpassung an die Folgen des Klimawandels. Das BMBF stellt für alle Projekte Fördermittel von rund 35 Millionen Euro bereit.

Verbesserter Bevölkerungs- und Katastrophenschutz

Mit dem Rahmenprogramm "Forschung für die zivile Sicherheit" der Bundesregierung förderte das BMBF rund 500 Forschungsprojekte mit über 840 Millionen Euro. Hiermit hat das BMBF unter anderem Projekte unterstützt, die die Auswirkungen von Starkregen- und Hochwasserereignissen auf den Bevölkerungs- und Katastrophenschutz sowie auf die Funktionalität kritischer Infrastrukturen erforschen.

So konnte unter anderem eine Versuchsanlage entwickelt werden, die die Erprobung und Optimierung mobiler Schutzwände für den Hochwasser- und Katastrophenschutz ermöglicht. Diese portablen Hochwasserschutzwände ermöglichen widerstandsfähigen Schutz bei akutem Hochwasser.

Das Projekt HoWa-PRO entwickelt ein neuartiges Messverfahren zur genaueren lokalen Niederschlagsbestimmung weiter. Dabei stehen die Entwicklung eines Frühwarnsystems und dessen überregionale Anwendung bei den Hochwasservorhersagezentralen im Vordergrund. Insbesondere werden damit Maßnahmen der lokalen Katastrophenabwehr unterstützt.

Hochwasserschutz in Küstenregionen

Küsten erfordern besondere Maßnahmen im Bereich Hochwasserschutz. Deshalb unterstützt das BMBF zusammen mit den Ländern Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Schleswig-Holstein die Entwicklung nachhaltiger Lösungen im Bereich Küsten- und Hochwasserschutz und fördert die Forschung im Küsteningenieurwesen mit einer Million jährlich.

Außerdem fördert das BMBF gemeinsam mit den norddeutschen Ländern mit rund 20 Millionen Euro Forschung im Bereich Risikomanagement bei Extremereignissen und Naturgefahren an der Küste. Ziel ist es, die Vorhersagefähigkeit wesentlich zu verbessern und so die nachhaltige Entwicklung von Küstengemeinden und die Stärkung der Widerstandsfähigkeit der Gesellschaft an den Küsten zu unterstützen.

Aus Extremwetterereignissen lernen (KAHR, HoWas2021)

Das Hochwasser 2021 in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz gehört zu den größten Naturkatastrophen, die Deutschland in den letzten 100 Jahren getroffen hat. Die betroffenen Regionen stehen vor den Herausforderungen des Neuaufbaus. Frühzeitig hat das BMBF dabei seine Unterstützung zugesichert und eine Förderinitiative gestartet. Ziel ist es, mit wissenschaftlicher Expertise zukunftssichere und klimafeste Strukturen neu aufzubauen.

Hieraus entstand unter anderem ein Weiterbildungsprogramm für das Technische Hilfswerk, die Feuerwehr und weitere Einsatzkräfte für effektives Handeln bei Hochwasser und Starkregen.

Als Reaktion auf das Hochwasser 2021 förderte das BMBF außerdem ein Projekt, das die damaligen Handlungen der Akteure im Bevölkerungsschutz und der Krisenkommunikation auswertete. Das Ergebnis sind wertvolle Handlungsempfehlungen bei zukünftigen Extremwetterereignissen.

Weitere Förderungen und Projekte im Bereich Starkregen und Hochwasser finden Sie hier.