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Euro-Q-Exa gestartet: Nächster Schritt für industrietaugliche Quantencomputer : Datum: , Thema: Quantencomputer

Das neue Projekt integriert hochmoderne Quantencomputer in die High-Performance-Computing-Umgebung am Leibniz-Rechenzentrum in Garching. Das BMBF fördert das Vorhaben mit 13,5 Millionen Euro.

Quantencomputer haben das Potenzial, Probleme zu berechen, die mit klassischen Computern nicht gelöst werden können. © Leibniz-Rechenzentum/Veronika Hohenegger

Quantencomputer arbeiten mit der Informationseinheit Qubits. Während normale Computer entweder mit Nullen oder Einsen rechnen, kann ein Quantencomputer beide Zustände gleichzeitig annehmen. Das ermöglicht Berechnungen in Bruchteilen von Sekunden, für die ein klassischer Computer tausende Jahre brauchen würde. Die Rechenleistung der Quantencomputer jenseits der menschlichen Vorstellungskraft birgt als Schlüsseltechnologie enormes Potenzial für Wirtschaft und Gesellschaft.

Meilenstein für eine auf Quantencomputern basierende Industrie

Bei der Entwicklung der Spitzentechnologie will Deutschland führend werden. Das am 1. September gestartete Projekt „Europäisches Quantencomputing für Exascale-HPC“, kurz Euro-Q-Exa, ist ein wichtiger Meilenstein auf diesem Weg. Im Leibniz-Rechenzentrum der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in Garching integrieren die Forscherinnen und Forscher Quantencomputer mit sogenannten High-Performance-Computern (HPC). Allein die HPC erreichen durch parallele Datenverarbeitung eine extrem hohe Rechenleistung. Die Integration ermöglicht es nun, die technologischen Eigenschaften eines Quantencomputers in einer High Performance Computing-Umgebung zu erproben.

„Dies ist ein großer Schritt auf dem Weg zu einer auf Quantencomputern basierenden Industrie in Deutschland“, so Bundesministerin für Bildung und Forschung Bettina Stark-Watzinger. Das stärke den Forschungsstandort Deutschland. Es leiste außerdem einen wichtigen Beitrag für die technologische Souveränität Europas.

Durch das neue Projekt Euro-Q-Exa ist das Leibniz-Rechenzentrum in Garching nun eine von sechs Institutionen, die im Rahmen einer EU-Initiative einen Quantencomputer betreiben. Euro-Q-Exa arbeitet eng mit fünf weiteren ausgewählten Standorten für die Aufstellung der ersten europäischen Quantencomputer zusammen. Ziel ist es, die in Europa vorhandenen Kompetenzen im Quantencomputing weiterzuentwickeln und eine Brücke zwischen Grundlagenforschung und industriellen Anwendungen zu schlagen.

Hintergrund

Die Bundesregierung hatte im April 2023 das von Stark-Watzinger vorgelegte “Handlungskonzept Quantentechnologien“ beschlossen. Es bildet den strategisch koordinierenden Rahmen für die Aktivitäten der Bundesregierung in den Quantentechnologien von 2023 bis 2026. Hierfür werden rund drei Milliarden Euro zur Verfügung gestellt.