Bundesministerin Stark-Watzinger besucht das südliche Afrika : Datum: , Thema: Internationale Zusammenarbeit
Bundesministerin Bettina Stark-Watzinger besucht vom 26. bis 30. März Südafrika und Namibia. Anlass der Reise ist der Start neuer deutsch-afrikanischer Kooperationen in Bildung und Forschung.
Es geht dabei um eine engere Zusammenarbeit in der Gesundheitsforschung, die Entwicklung von grünem Flugbenzin mit Südafrika und der Aufbau der Wasserstoffforschung in Namibia. In der Karoo-Wüste nördlich von Kapstadt wird die Ministerin das in Zukunft weltweit größte Antennenfeld für Radioastronomie besuchen.
Gesundheitsforschung
Neben den drängenden Energiefragen ist die Gesundheitssituation immer noch die zentrale Herausforderung in Afrika. In diesem Zusammenhang wird Stark-Watzinger am 28.03.2023 die Konferenz der Forschungsnetzwerke für Gesundheitsinnovationen in Subsahara-Afrika (RHISSA) in Kapstadt, Südafrika eröffnen. Das BMBF fördert RHISSA seit 2016. Afrikanische und deutsche Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen dort gemeinsam Themen, die die Gesundheit der afrikanischen Bevölkerung besonders bedrohen. Hierzu zählen z.B. häufig auftretende Infektionskrankheiten, wie Tuberkulose oder durch Parasiten hervorgerufene Erkrankungen. Mit der Fachkonferenz in Kapstadt starten fünf neue Netzwerke, an der 37 Partner aus Afrika und 12 aus Deutschland beteiligt sind, die mit insgesamt 50 Millionen Euro gefördert werden. Eingeladen sind 34 Forschungs- und Gesundheitsminister der beteiligten 14 afrikanischen Länder. Vorgestellt werden zudem die Forschungsergebnisse der endenden Netzwerke.
Erneuerbares Kerosin
In Südafrika fördert das BMBF das größte deutsch-südafrikanische Forschungsprojekt Care-O-Sene. Im Mittelpunkt des Projekts steht der Einsatz von erneuerbarem Kerosin im Luftverkehr. An der University of Cape Town wird die Ministerin in diesem Zusammenhang das Catalysis Centre besuchen und die örtlichen Partner des BMBF-Projekts GreenQuest (Entwicklung eines praktikablen, nachhaltigen grünen Brennstoffs (Green-LFG) im südlichen Afrika) treffen.
Radio-Astronomie
In Südafrika entsteht mit dem Square Kilometre Array (SKA) das weltweit größte und empfindlichste Radioteleskop. Dafür werden die Signale vieler Einzelantennen unterschiedlichen Typs kombiniert, die an zwei Standorten großflächig verteilt werden. SKA wird dabei nicht nur von international herausragender wissenschaftlicher Bedeutung sein, sondern zudem als Technologie- und Methodentreiber - insbesondere im Bereich der Datenverarbeitung - Themen adressieren, die sowohl für Deutschland als auch aus internationaler Sicht wirtschaftlich und gesellschaftlich hochrelevant sind. Zur Realisierung dieser zukunftsweisenden Infrastruktur haben sich Länder aus allen fünf Kontinenten zu einer zwischenstaatlichen Einrichtung (IGO) Square Kilometre Array Observatory (SKAO) zusammengeschlossen.
Klimakompetenzzentrum SASSCAL
In Windhoek, Namibia wird Stark-Watzinger die Zentrale des Klimakompetenzzentrums SASSCAL besuchen. Es wurde durch das BMBF gegründet und inzwischen mit fünf Ländern des südlichen Afrikas in eine internationale Organisation überführt. SASSCAL fördert Kapazitätsaufbau in der Klimaforschung und stellt Klimadienstleistungen zur Verfügung. Mit der Namibia University for Science und Technology wurde ein gemeinsamer Studiengang zu Klimawandel und Wasserwirtschaft aufgebaut, der durch das BMBF gefördert wird. Der erste Studentenjahrgang hat sein Studium in diesem Jahr aufgenommen.
Bei ihrem Besuch in Namibia trifft Stark-Watzinger hochrangige Regierungsvertreter. Neben Staatspräsident Hage Geingob führt sie auch Gespräche mit Bergbau- und Energieminister Tom Alweendo und der Ministerin für Höhere Bildung, Berufsausbildung und Innovation, Itah Kandji-Murangi, sowie Präsidialamtsministerin Christine ||Hoebes und Obeth Kandjoze, Chef der Nationalen Planungskommission und Vorsitzender des Green Hydrogen (GH2)-Rats.
Im Rahmen der Reise startet Stark-Wathinger darüber hinaus vier industriegeführte deutsch-namibische Wasserstoff-Pilotprojekte mit einem Fördervolumen von über 30 Millionen Euro und ein Stipendienprogramm zur Fachkräfte-Ausbildung, um die Voraussetzungen zur Produktion und Anwendung von Grünen Wasserstoff in Namibia sowie zum Aufbau einer globalen Wasserstoffwirtschaft zu schaffen.