Innovative Pflanzenforschung schafft nachhaltige Perspektiven : Datum: , Thema: Forschungsförderung
Seit 25 Jahren fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung erfolgreich Projekte, die unser Wissen von Pflanzen stetig erweitern. Das ist Forschung, die helfen kann, dem Klimawandel zu begegnen, Biodiversität zu erhalten und Ernährung zu sichern.
Seit Beginn des Ackerbaus untersuchen Menschen Nutzpflanzen und züchten sie auf bestimmte Eigenschaften. Das hat Kulturpflanzen hervorgebracht, die widerstandsfähiger sind und höhere Erträge erbringen.
Heute brauchen wir Nutzpflanzen, die noch mehr können. Sie müssen klimabedingten Veränderungen trotzen und mit neuen Schädlingen und weniger Dünger zurechtkommen. Unser Agrar- und Ernährungssystem muss nicht nur klimarobuster, sondern auch ressourcenschonend und nachhaltig ausgerichtet werden. Neuartige resiliente Pflanzen können dabei helfen.
25 Jahre BMBF-Forschungsförderung für die Pflanzen der Zukunft
Damit solche Pflanzen gezüchtet werden können, ist ein tiefes Wissen über die pflanzliche Biologie nötig. Deshalb fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) seit 25 Jahren Pflanzenforschung insbesondere im Rahmen der Projektförderung. Den Start machte 1998 die Förderrichtlinie „GABI: Genomanalyse im biologischen System Pflanze“.
Die aktuell wichtigste Maßnahme „Pflanzenzüchtungsforschung für die Bioökonomie“ läuft seit 2016 mit rund 60 Millionen Euro Förderung. Zusätzliche Mittel für „Public-Private-Partnership“-Konsortien kommen aus der Wirtschaft.
Erkenntnisgewinn als Grundlage für Pflanzenzüchtung
In den letzten Jahren haben Forscherinnen und Forscher durch die BMBF-Projekte enorme Fortschritte erlangt. Erstmals haben sie die Erbinformationen wichtiger Nutzpflanzen wie Gerste, Weizen und Roggen vollständig erfasst. Dabei griffen sie in den Projekten SHAPE und Genbank 2.0 auf alte Land- und Wildsorten zurück, die teils besser Dürre oder Hitze aushalten. Für die Züchtung stehen damit jetzt umfassende Informationen zu den Pflanzen bereit.
Seit 2022 Jahr fördert das BMBF die Maßnahme „Epigenetik – Chancen für die Pflanzenforschung“ . Untersucht werden Eigenschaften der Pflanzen, die nicht direkt in den Erbanlagen gespeichert, aber trotzdem vererbt werden. Dieser noch recht neue Forschungszweig verspricht für die Pflanzenzüchtung wichtige Erkenntnisse.
Pflanzenforschung als Strategie und Mission
Die BMBF-Förderung in der Pflanzenforschung verfolgt wichtige strategische Ziele der Bundesregierung. Diese sind in der Nationalen Bioökonomiestrategie festgehalten. Auch in der „Zukunftsstrategie Forschung und Innovation“ ist die Pflanzenforschung integraler Bestandteil, um die in der Mission zu „Klimaschutz, Klimaanpassung, Ernährungssicherheit und Bewahrung der Biodiversität“ gesteckten Ziele zu erreichen.
Widerstandsfähige Nutzpflanzen sollen helfen, den Auswirkungen des Klimawandels zu begegnen, Biodiversität und Ressourcen zu erhalten, nachwachsende Rohstoffe für nachhaltiges Wirtschaften bereitzustellen und die globale Ernährung zu sichern.
Die Zukunftsstrategie bringt formuliert zudem Ziele zu neuen Forschungsansätzen, beispielsweise die Nutzung innovativer Anbaumethoden. Bereits jetzt fördert das BMBF Aktivitäten, um das Agrar- und Ernährungssystem nachhaltig auszurichten. So wird der „Boden als nachhaltige Ressource – BonaRes“ erforscht und systematisch der Wandel der Landwirtschaft in die „Agrarsysteme der Zukunft“ begleitet.
Hintergrund: Weitere Projekte aus „Pflanzenzüchtungsforschung für die Bioökonomie“
Auch seit 2016 läuft das Projekt „Rapssaat als einheimische Quelle von hochwertigem Protein für die menschliche Ernährung“ . Raps ist in Deutschland eine wichtige Ölfrucht. Dessen Proteine werden heute aber noch nicht genutzt. Ziel ist, tierisches Protein zum Schutz von Klima und Umwelt zu ersetzen und einen Beitrag zur globalen Ernährungssicherung zu leisten.
AVATARS ist ein besonderes Vorhaben: Forschende wollen ein 3D-Modell vom Samen der Rapspflanze erstellen. Damit wollen sie besser verstehen, wie die individuellen Genanlagen einer Rapspflanze, aber auch Umweltbedingungen die Keimfähigkeit beeinflussen. Der Prototyp wurde u. a. als VR-Spiel für Schülerinnen und Schüler konzipiert.