Stark-Watzinger zum Weltklimabericht: „Wir müssen handeln“ : Datum: , Thema: Weltklimabericht
Der Weltklimarat (IPCC) hat seinen Bericht zu Risiken und Folgen des Klimawandels vorgelegt. Anpassungen und Risikovorsorge seien jetzt nötig, kommentiert Ministerin Stark-Watzinger den Bericht. Dabei setze sie auf Technologie, nicht auf Verzicht.
Die Folgen des Klimawandels für Gesellschaften und Ökosysteme sind schwerwiegend – und in manchen Fällen, etwa bei Korallenriffen, überschreiten sie bereits die Anpassungsfähigkeit unseres Planeten. Das zeigt der zweite Teilbericht des Weltklimarates (IPCC) über Klimafolgen und Klimaanpassung, der jetzt von den IPCC-Mitgliedstaaten verabschiedet wurde. Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger bedankte sich in Berlin bei den am Bericht Beteiligten für ihre engagierte Arbeit.
Planeten für kommende Generationen erhalten
„Nun liegen die neuesten wissenschaftlichen Fakten vor“, kommentierte Stark-Watzinger den Klimabericht. „Und die Fakten zeigen: Wir müssen konsequent handeln.“ Es müsse nun global gelingen, die CO2-Emissionen bis zur Jahrhundertmitte auf „netto null“ zu senken. Nur so könne es die Weltgemeinschaft schaffen, den menschengemachten Klimawandel aufzuhalten. Die Bundesregierung werde alles dafür tun, einen gesunden Planeten für unsere Kinder, Enkelkinder und kommende Generationen zu erhalten, so die Ministerin.
Technologie statt Verzicht
Gleichzeitig betonte Stark-Watzinger, dass sich einige Klimafolgen nicht mehr verhindern lassen. Deshalb seien auch Anpassungen und Risikovorsorge nötig. In Forschung und Innovation sieht die Bundesforschungsministerin dafür einen wesentlichen Schlüssel: Nur Forschung könne frühzeitig Probleme identifizieren und die besten Lösungsoptionen aufzeigen, so Stark-Watzinger. Dazu gehöre auch, neue Technologien und Methoden zu entwickeln, zum Beispiel zur Entnahme von C02 aus der Atmosphäre. „Wir müssen Teile unserer Industrie auf Wasserstoff umstellen und die klimafreundliche Mobilität der Zukunft technologieoffen gestalten. Wir wollen auf neue Technologien setzen. Das ist besser als auf Verzicht zu setzen“, sagte Stark-Watzinger.
Schwerpunkte der Forschungsförderung zur Klimaanpassung
Heutige und künftige Risiken besser einschätzen
Um die komplexen Mechanismen hinter Klimarisiken in den Griff zu bekommen, fördert das Bundesforschungsministerium Klimamodellierung in allen Maßstäben: Vom globalen Erdsystemmodell bis hin zu Stadtklimamodellen. Diese Modellierungen in hoher Auflösung sollen dabei helfen, zum Beispiel Extremereignisse regional präziser vorhersagen.
Anpassungsmaßnahmen entwickeln
Mit der Forschungsförderung will das BMBF Lösungswege aufzeigen, wie unser Leben an Klimafolgen angepasst werden kann. Die Entwicklung einer nationalen Klimaanpassungsstrategie ist auch Teil des Koalitionsvertrages. Besonders in schnell wachsenden Städten besteht großer Handlungsbedarf. Zudem bietet die Dynamik in solchen Städten viele Gelegenheiten, Hebel anzusetzen und zu erforschen. Die Forschung soll auch dazu beitragen, besser zu verstehen, welche Barrieren es für Klimaanpassung gibt und wie diese überwunden werden können – und wo die Grenzen der Anpassung liegen.
Erkenntnisse aus der Forschung umsetzen
Die Erfahrungen aus der Praxis sind von unschätzbarem Wert: Daher entwickeln Forschende in den vom BMBF geförderten Projekten gemeinsam mit Anwendern, wie kommunale Behörden, Anpassungsmaßnahmen vor Ort. In Deutschland helfen beispielsweise Forschende derzeit in den Hochwasserregionen in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen beim Wiederaufbau mit. Dieses Engagement zeigt, wie über viele Jahre geförderte anwendungsorientierte Forschung konkret in einen praktischen Nutzen für die Regionen überführt werden kann. Auch weltweit engagiert sich das BMBF bei der Entwicklung lokal angepasster Lösungsstrategien. So wird zum Beispiel in Afrika, Südostasien und China die Resilienz gegenüber Klimarisiken gestärkt.
Mehr zur Forschung zu Klimaschutz und Klimafolgen lesen Sie hier.