Klima- und Artenschutz stärker zusammendenken : Datum: , Thema: Tagung des Weltklimarates (IPCC)
Der Weltklimarat (IPCC) beginnt am 14. Februar mit der Verabschiedung seines nächsten Berichts. Darin geht es um die Folgen des Klimawandels und um Wege, wie sich die Menschen an die globale Erwärmung anpassen können.
Der Bericht wird am 28. Februar veröffentlicht. Doch bereits im Vorfeld ist klar, worum es geht. So haben sich deutsche Expertinnen und Experten dafür ausgesprochen, Klima- und Artenschutz stärker zusammenzudenken. Ausgangspunkt müsse das Grundverständnis sein, dass sich die Entwicklung des Klimas und der Naturräume der Erde gegenseitig beeinflussen, meint etwa Hans-Otto Pörtner vom Alfred-Wegener-Institut. Er ist einer der leitenden Autoren des IPCC-Weltklimaberichts. Als Ko-Vorsitzender hat Pörtner die Erstellung des Berichts mit geleitet.
Bericht zeigt Verwundbarkeit von Gesellschaften
Gemeinsam mit 270 Autorinnen und Autoren aus der ganzen Welt hat er dabei innerhalb der letzten fünf Jahre über 34.000 klimawissenschaftliche Publikationen ausgewertet. Der letzte Schritt ist nun die Verabschiedung der Zusammenfassung für die politische Entscheidungsfindung (Summary for Policymakers) des Berichts im IPCC-Plenum der Mitgliedstaaten.
Der Bericht wird die Folgen des Klimawandels bewerten. Dabei werden Ökosysteme und die biologische Vielfalt weltweit bis hin zur regionalen Ebene sowie die Folgen für Mensch, Gesellschaft, Kulturen, Siedlungen und Infrastrukturen betrachtet. Der Bericht wird Verwundbarkeiten sowie Anpassungskapazitäten und -grenzen natürlicher Systeme und menschlicher Gesellschaften untersuchen. Auf diese Weise wird er Informationen über Maßnahmen zur Verringerung klimabedingter Risiken liefern und Optionen für die Schaffung einer nachhaltigen und gerechten Zukunft für alle aufzeigen.
Stark-Watzinger betont Bedeutsamkeit der wissenschaftlichen Analysen
In ihrem Grußwort zum Auftakt der IPCC-Sitzung am 14. Februar machte Forschungsministerin Bettina Stark-Watzinger deutlich, wie wichtig diese Analysen für die Politik sind: „Wir als Regierungen weltweit benötigen dringend unabhängige Informationen über Optionen, wie wir mit den unvermeidbaren Folgen des Klimawandels umgehen, wie wir uns an künftige Folgen anpassen können“, sagte sie.
Außerdem unterstrich Stark-Watzinger, wie essentiell die Arbeit der letzten fünf Jahre ist: „Die Arbeit vieler Einzelner zusammenzutragen, zu bewerten und einzuordnen, das ist der unschätzbare Beitrag, den der IPCC leistet“, sagte die Ministerin und machte zugleich klar, dass sie sich „gar nicht vorstellen möchte, wo wir in der internationalen Klimapolitik heute ohne den IPCC wären“. Denn „ohne den IPCC und die Klimaforschung hätte es das Pariser Abkommen nicht gegeben“. Auch für den UN-Klimagipfel in Glasgow habe der IPCC wichtige Informationen geliefert.
Die IPCC Berichte legten laut Stark-Watzinger aber auch offen, wo es noch Lücken in unserem Wissen gebe, wo noch weiter geforscht werden müsse. „Sie zeigen, wo die Wissenschaft besonders aufmerksam hinschauen sollte. Und auch diejenigen, die diese Forschung fördern.“
Klimawandel ist globale Herausforderung
Da der Klimawandel eine globale Herausforderung ist, forderte Stark-Watzinger als Forschungsministerin alle Kolleginnen und Kollegen weltweit auf: „Engagieren Sie sich in der Klimaforschung. Engagieren Sie sich, aber nicht nur im eigenen Land.“
Weiter betonte die Ministerin, dass ebenfalls dafür gesorgt werden müsse, dass Wissen und Daten über den Klimawandel in allen Regionen der Welt zur Verfügung stehen.
In diesem Zusammenhang unterstütze das BMBF gemeinsam mit 16 afrikanischen Ländern zwei Klimakompetenzzentren im westlichen und südlichen Afrika. „Sie erforschen den Klimawandel zusammen mit deutschen Forschungseinrichtungen und untersuchen dabei, ob und wie sich die Menschen vor Ort am besten an die Folgen des Klimawandels anpassen können. Und sie bilden wissenschaftlichen Nachwuchs aus - die Klima-Expertinnen und -Experten, die auch in Afrika dringend gebraucht werden“, so die Ministerin.