Stark-Watzinger sieht in Bildung und Forschung Schlüsselrolle zu mehr Fortschritt : Datum: , Thema: Interview
Bettina Stark-Watzinger schreibt Bildung und Forschung eine bedeutende Rolle für die Entwicklung Deutschlands zu. Hier gibt sie einen ersten Ausblick in ihre Arbeit für die kommenden Jahre.
Herzlichen Glückwunsch zum neuen Amt, Frau Stark-Watzinger. Aber lassen Sie uns gleich starten. Welche Bedeutung haben für Sie Bildung und Forschung für die Zukunft der Menschen in unserem Land?
Ich bin davon überzeugt, dass wir jeden einzelnen Menschen stark machen können. Der Weg dorthin ist Bildung. Sie beginnt in der Kita mit frühkindlicher Bildung, geht über Schule, Ausbildung, Hochschule und begleitet uns idealerweise das ganze Leben lang. Damit schaffen wir Chancen und geben jedem die Möglichkeit, ganz unabhängig von seinem persönlichen Hintergrund, aufzusteigen. Bessere Bildung ist also ein Programm für Aufstieg und Selbstbestimmung und für Wachstum und Wohlstand gleichermaßen. Der dazugehörige Zwilling heißt Forschung und Innovation. Beides ist Grundlage für Fortschritt und dringend notwendig, um die großen Herausforderungen wie Corona, Digitalisierung und Klimawandel bewältigen zu können.
Was haben Sie sich für die nächsten Jahre vor allem vorgenommen?
Als Koalition wollen wir mehr Fortschritt wagen. Dabei kommt Bildung und Forschung eine Schlüsselrolle zu. Sie sind die bedeutsamsten Fortschrittsbeschleuniger unseres Landes. Es ist mein Ehrgeiz, auf das Erreichte aufzubauen und zügig die Projekte des Koalitionsvertrages in meinem Bereich anzustoßen. Die Corona-Pandemie hat den notwendigen Modernisierungsschub in der Bildung offengelegt. Deshalb liegt mir die Beschleunigung und Entbürokratisierung des Digitalpakts besonders am Herzen. Das BAföG soll reformiert und elternunabhängiger gemacht werden. Und mit dem Startchancen-Programm wollen wir denjenigen Kindern und Jugendlichen zusätzliche Unterstützung geben, die sie besonders brauchen. Auch für unserer vielfältige Forschungslandschaft wollen wir mehr tun. Wissenschaft trägt maßgeblich zum Fortschritt bei. Deshalb sollen die gesamtstaatlichen Ausgaben für Forschung und Entwicklung auf 3,5 Prozent steigen. Persönlich habe ich mir vorgenommen, genauso neugierig zu bleiben wie Wissenschaftler.
Bildung und Forschung sind für Sie keine neuen Themen. Wann sind Sie damit schon auf Ihrem bisherigen Lebensweg in Berührung gekommen?
Bildung und Forschung haben mich auch vor meiner politischen Karriere intensiv begleitet. Als Mutter zweier Töchter gehört Bildung zu meinem Alltag. Vor meiner Wahl in den Deutschen Bundestag bin ich fast zehn Jahre als Geschäftsführerin zweier finanzwissenschaftlicher Forschungseinrichtungen in Frankfurt tätig gewesen. Und im Bundestag selbst war ich als Haushälterin für das Bildungs- und Forschungsministerium zuständig.
Vielen Dank für das Gespräch.