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Meilenstein zu breit nutzbaren Quantencomputern erreicht : Datum: , Thema: Zukunftstechnologien

Das internationale Wettrennen im Bereich Quantentechnologien ist in vollem Gange. Deutschland und die Europäische Union müssen zur Sicherstellung der technologischen Souveränität hier mit ganzer Kraft mithalten. Deshalb ist jetzt das vom BMBF mit 40,1 Millionen Euro geförderte Projekt „Quantencomputer-Erweiterung durch Exascale-HPC (Q-Exa)“ gestartet.

Bundesministerin Anja Karliczek überreicht Jan Goetz, CEO von IQM, die Förderurkunde
Bundesministerin Anja Karliczek überreicht Jan Goetz, CEO von IQM, die Förderurkunde © BMBF/Hans-Joachim Rickel

Geführt vom deutsch-finnischen Start-up IQM wird der Forschungsverbund einen Quantencomputer auf der Basis von supraleitenden Schaltkreisen bereitstellen und in das Leibniz-Rechenzentrum (LRZ) der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in Garching integrieren.

Vielversprechendes Kapitel auf dem Weg zum Quantencomputer

Anlässlich des Projektstarts sagte Bundesforschungsministerin Anja Karliczek, Ziel sei es, damit selbst in der Lage sein, über die Technologie eigenständig zu verfügen und sie weiterzuentwickeln. Außerdem „schlagen wir mit dem Projekt Q-Exa ein neues vielversprechendes Kapitel auf unserem Weg zum Quantencomputer ‚made in Germany‘ auf“, so die Ministerin.

Denn: „Die Integration eines Quantencomputers in die Infrastrukturen des Leibniz-Rechenzentrums birgt enormes Potential für Wissenschaft und Wirtschaft. Das Projekt wird dazu beitragen, den Quantencomputer an die Praxis heranzuführen und für Anwender aus Wissenschaft und Industrie konkret nutzbar zu machen“.

Gemeinsam an europäischen Quantencomputing Lösungen arbeiten

Bundesministerin Anja Karliczek überreicht Jan Goetz, CEO von IQM, die Förderurkunde
Bundesministerin Anja Karliczek überreicht Jan Goetz, CEO von IQM, die Förderurkunde © BMBF/Hans-Joachim Rickel

Ähnlich zuversichtlich äußerte sich Jan Goetz, CEO von IQM, bei der Vorstellung des Quantencomputers in München: “Wir freuen uns, zusammen mit starken Industriepartnern ein Quantencomputing-System an das LRZ in Garching zu liefern und gemeinsam die Integration in eine professionelle HPC-Umgebung zu entwickeln. Gemeinsam werden wir hart an europäischen Quantencomputing Lösungen arbeiten und die vielversprechendsten Quantencomputer Ansätze hier in Deutschland entwickeln.“

Außerdem dankte Goetz dem BMBF für das nötige Vertrauen und die Unterstützung bei dem ehrgeizigen Projekt geschenkt hat.

Hintergrund

Das Projekt Q-Exa gehört zur Fördermaßnahme „Quantencomputer-Demonstrationsaufbauten“. Diese fördert den Aufbau von Demonstrations-Quantencomputern in Deutschland und ist Teil des Konjunktur- und Zukunftspakets, das im Sommer 2020 von der Bundesregierung aufgelegt wurde. In diesem Kontext investiert das BMBF rund 1,1 Milliarden Euro bis 2025 in die Förderung der Quantentechnologien in ihrer gesamten Breite.

Am Projekt Q-Exa sind neben der IQM Germany GmbH und dem Leibniz-Rechenzentrum das Karlsruher Start-up HQS Quantum Simulations sowie die science + computing AG (Atos) aus Tübingen beteiligt. Für das Projekt stellt das BMBF insgesamt 40,1 Millionen Euro bis 2024 bereit (Projektvolumen insgesamt: 45,3 Millionen Euro).

Quantencomputer-Demonstratoren sind wichtig, um frühzeitig mit umfangreichen Tests Vor- und Nachteile, systemspezifische Fehlerquellen und technische Besonderheiten unterschiedlicher technologischer Ansätze für das Quantencomputing zu identifizieren. Strukturell legt die Maßnahme den Grundstein für den mittelfristigen Aufbau von Hubs, also Verbünden von unterschiedlichen Akteuren, in denen die wichtigsten Kompetenzen gebündelt werden.

Das BMBF ermöglicht durch seine Förderung einen frühen und vollständigen Zugang zu quantenbeschleunigten Rechner-Umgebungen, baut Forschungsinfrastrukturen auf und entwickelt mit Forschung und Industrie das Ökosystem für das Quantencomputing. Das BMBF schafft somit den Raum, das große Potenzial des Quantencomputing für wissenschaftliche und industrielle Anwendungsfälle zu nutzen und stärkt die technologische Souveränität Deutschlands. Das Projekt „Q-Exa“ ist ein wichtiger Baustein auf dem Weg zu einem wettbewerbsfähigen „Quantencomputer made in Germany“, der innerhalb der nächsten fünf Jahre Realität werden soll.