Ozeane bilden das größte zusammenhängende Ökosystem der Erde und sind Lebensraum für mehr als zwei Millionen Tierarten. Forschung zum Schutz der Meere sowie der Küsten- und Polarregionen ist deshalb von besonderer Bedeutung.
Die hier ausgestellte Getränkedose, eine Leihgabe des GEOMAR Helmholtz-Zentrums für Ozeanforschung Kiel, stammt mutmaßlich bereits aus dem Jahr 1989. Sie wurde 2015 von den Kieler Forschenden im Ostpazifik in 4.000 Metern Tiefe bei einer Expedition als Teil einer Tüte voller Müll geborgen und ist sichtbares Zeichen dafür, wie lange uns durch Müll verursachte Meeresverschmutzung als Problem erhalten bleibt.
Marine Regionen, die aus dem Gleichgewicht geraten, haben langfristig einen schädlichen Einfluss auf das globale Klima – nicht nur weit draußen auf den Meeren, sondern auch in unseren Breiten. Zudem leidet die biologische Vielfalt und auch die Ernährung der Menschen.
Die Vermüllung der Meere und Ozeane mit Mikro- und Makroplastik ist nur eines der Themen im Rahmen der UN-Dekade der Ozeanforschung für nachhaltige Entwicklung. Zwischen 2021 und 2030 stehen neben dem Ziel eines sauberen Ozeans, in dem Plastikreste nicht länger zur Gefahr für marine Lebewesen und Meeresflora werden sollen, weitere Themen für die internationalen Expertinnen und Experten, für Politik und die Zivilgesellschaft an.
Welche Rolle spielen die Ozeane als Wärme- und CO2-Speicher im fortschreitenden Klimawandel? Wie wirken sich steigende Meeresspiegel und verändertes Klima auf die Küstenregionen aus? Welche Folgen haben die Verschmutzung und Versauerung der Ozeane für die biologische Vielfalt und die Versorgung der Menschen?
Diese und weitere Fragen stehen im Mittelpunkt der Küsten-, Meeres- und Polarforschung. Gefördert wird sie vom Bundesministerium für Bildung und Forschung.
Schwimmende Labore – unterwegs auf allen Weltmeeren und in den Polarregionen
Ohne Hightech-Forschungsinfrastruktur, vielfach errichtet, betrieben und weiterentwickelt mit Fördermitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, ist eine innovative Meeres- und Polarforschung nicht denkbar. Deutschland verfügt über eine der modernsten Forschungsflotten weltweit. Die deutschen Forschungsschiffe sind auf den Ozeanen und in den Polargebieten als Plattformen für multidisziplinäre Forschungsarbeit und wichtige internationale Wissenschaftskooperationen unterwegs. Die Forschungsflotte ist ein Instrument für die Forschung, aber auch für den Ausbau der internationalen Beziehungen. Hiermit und beispielsweise mit Polarforschungsstationen in der Antarktis nimmt Deutschland seine Verantwortung für die Zukunftsvorsorge wahr.