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microTEC Südwest : , Thema: Forschung

Intelligente, vernetzte und automatisierte Mikrosysteme erleichtern unseren Alltag zunehmend. Wie sie noch besser und nützlicher werden können, erforscht und entwickelt der Spitzencluster microTEC Südwest.

Konstruktionsingenieur im sterilen Overall hält Mikrochip
Konstruktionsingenieur im sterilen Overall hält Mikrochip © Adobe Stock/ HQUALITY

Winzig klein und doch extrem hilfreich Die Mikrosystemtechnik ist schon heute in vielen Dingen verborgen: Intelligente Implantate, Labore auf Kreditkartengröße, Mikrofone oder Beschleunigungssensoren in Smartphones sowie vorausschauende Wartung in der Fertigung. All diese Dinge benötigen für eine einwandfreie Funktion die Mikrosystemtechnik. In Zukunft werden weitere Anwendungsmöglichkeiten hinzukommen. Um diese Prozesse voranzutreiben, ist es unerlässlich, Kompetenzen aus Forschung und Entwicklung mit denen der Wirtschaft zu vereinen. Genau dieser Aufgabe widmet sich der Spitzencluster microTEC Südwest.

Die Kompetenzen des Clusters teilen sich in zwei Anwendungsschwerpunkte auf: Smart Health und Smart Production. Im Smart Health Bereich beschäftigt sich der Spitzencluster in Fachgruppen und Projekten mit In-Vitro-Diagnostik für eine patientennahe Schnelldiagnostik, mit „Intelligenten Implantaten“, die zukünftig nebenwirkungsfrei in den Patienten eingesetzt werden, um effektiver Krankheiten wie Parkinson oder Retinitis pigmentosa zu bekämpfen sowie mit Zellgewebe, Knorpel und Knochen aus dem 3D-Bio-Drucker.

Im Smart-Production-Bereich steht die digitale Transformation der Fertigung im Fokus. Industrielle Apps für den Hallenboden in der mittelständischen Produktion ermöglichen eine digitale Auftrags- und Projektorganisation, Visualisierung der Anlageneffizienz oder die Erfassung von Multisensorwerten modular, skalierbar. Auf technologischer Ebene befassen sich die Akteure im Spitzencluster mit dem Drucken von Sensoren oder anderen Funktionsbauteilen, mit der Fertigung hybrider und flexibler Systeme, mit der Systemintegration und eingebetteten Systemen, aber auch mit maßgeschneiderten, funktionalen Oberflächen.

Innovation und Erfahrungsaustausch für den Hightech-Mittelstand

In Fachgruppen tauschen sich die Cluster-Mitglieder aus, erarbeiten Lösungsvorschläge für aufgetretene Probleme und entwickeln Projekte, bei deren Beantragung und Durchführung der Spitzencluster unterstützend zur Seite steht. Hier werden Positionspapiere erstellt, Datenbanken mit ausgearbeiteten Ergebnissen gefüttert und Erfahrungen geteilt.

In aktuellen Projekten kümmert sich microTEC Südwest besonders um die kleinen und mittleren Unternehmen (KMU). In den Projekten „Allianz Industrie 4.0“ und „Cyber Access Baden-Württemberg“ werden diese Unternehmen dabei unterstützt, neue Technologien in ihren Arbeitsalltag zu integrieren. Damit erhalten sie ihre Wettbewerbsfähigkeit und stärken den Produktionsstandort Deutschland. Aber auch in internationalen Projekten kommen die KMU nicht zu kurz, so widmet sich „IoT4Industry“, ein Projekt aus dem europäischen Horizont2020-Programm, darum, Partner aus verschiedenen Ländern zusammenzubringen und ihnen schnell und unbürokratisch Fördergelder zu vermitteln.

Wie erfolgreich in Projekten und Fachgruppen zusammengearbeitet wird, beweist das 3D-BioNet Projekt, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert wird. Ziel dieses Projektkonsortiums, bestehend aus mehreren Mitgliedern, ist es, Knochen, Knorpel und Zellgewebe zu drucken, auf lange Sicht sind sogar ganze Organe anvisiert.

Die jährliche microTEC Südwest-Clusterkonferenz hat sich inzwischen zum Schaufenster der Mikrosystemtechnik entwickelt. Der Schwerpunkt der zweitägigen Veranstaltung liegt auf Vernetzung und Austausch zu wichtigen Zukunftstrends und neuen Anwendungsfeldern mit Mikrosystemtechnik. Dort bietet der Spitzencluster dem Nachwuchs mit der Initiative „Young Talents meet Industry“ auch die Chance, Kontakte zu möglichen Arbeitgebern zu knüpfen.

Autorenschaft: Der Spitzencluster auf Basis eines Textes von Dieter Beste, Thomas Corrinth und Dr. Elena Winter im Auftrag des BMBF.