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Creating the Ocean We Want : Datum: , Thema: un-ozeandekade

Der Ozean ist das größte zusammenhängende Ökosystem der Erde, ein Lebensraum mit enormer Artenvielfalt und in weiten Teilen noch unerforscht. Deshalb bekennt sich das BMBF zum Schutz der Meere sowie der Küsten- und Polarregionen.

Ein Taucher vor einem großen Fischschwarm im Ozean
Der Ozean ist das größte zusammenhängende Ökosystem der Erde © Ocean Image Bank / Jeff Hester

Die Zwischenstaatliche Ozeanographische Kommission (IOC) der UNESCO hat für die Jahre 2021 bis 2030 die „UN-Dekade der Ozeanforschung für nachhaltige Entwicklung 2021–2030“ – kurz: Ozeandekade – ausgerufen. Ihr Ziel ist es, das Wissen über den Ozean und seine zentrale Rolle für das System Erde und unser Leben stärker ins Bewusstsein der Öffentlichkeit zu rücken.

Den Start der Ozeandekade hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung am 1. Juni 2021 mit einem virtuellen High-Level-Auftakt in Berlin gefeiert. Das Motto: „Creating the Ocean We Want“.

Sieben virtuelle „OceanDecade Laboratories“, die sich an den Zielen der Ozeandekade orientieren, führen ab Juli 2021 über ein Jahr hinweg das Momentum des High-Level-Auftakt fort. Ziel ist es, drängende Forschungsfragen in virtuellen Formaten zu diskutieren, Partnerschaften und Dialoge zur Umsetzung des Ocean-Decade-Implementation-Plans anzuregen. Mit einem internationalen Call werden Forschende und marine Stakeholder weltweit eingeladen, die interaktiven Laboratories mit sogenannten Satellite Activities virtuell zu bereichern. Verschiedenste Formate sollen Vielfalt sowie den Austausch und die Teilnahme von Menschen aus unterschiedlichen Zeitzonen und Regionen der Welt gewährleisten. Eine Übersicht über die zentralen Themen und Termine der Ocean Decade Laboratories ist hier zu finden. Sollten Sie an den Laboratories teilnehmen wollen, können Sie sich dort auch registrieren, um weitere Informationen zu erhalten.

Brandung trifft auf die Küste
„Creating the Ocean We Want“ © Unsplash / Andrzej Kryszpinuik

MISSION STATEMENT

Unsere Mission

Meeresforschung ist Forschung für die Zukunft: Das Bundesministerium für Bildung und Forschung hat sich zum Ziel gesetzt, Mensch und Ozean zusammenzubringen. Es gilt, den ökologischen Schutz und die wirtschaftliche Nutzbarkeit unseres Ozeans nachhaltig miteinander in Einklang zu bringen und darüber hinaus mit der internationalen Meeresforschung den Weg in die Klimaneutralität zu bestreiten. Deutschland verfügt schon heute über eine exzellente High-Tech-Forschungsinfrastruktur und langjährige Partnerschaften in der internationalen Forschungszusammenarbeit.

Die nachhaltige Nutzung des Ozeans hat dabei höchste Priorität. So hat die Bundesregierung bereits 2016 das ressortübergreifende Forschungsprogramm „Mare:N – Küsten-, Meeres- und Polarforschung für Nachhaltigkeit“ veröffentlicht. Es ist ein flexibles Instrument für eine innovative und zukunftsorientierte Ausrichtung der Forschung, jährlich mit insgesamt rund 400 Millionen Euro finanziert, und wurde bereits 2017 als deutscher Beitrag zur Umsetzung des Nachhaltigkeitsziels 14 „Leben unter Wasser“ (Sustainable Development Goals, SDG) auf der UN-Weltozeankonferenz eingebracht. Mit der Deutschen Allianz Meeresforschung (DAM) wurde von den norddeutschen Bundesländern zusammen mit dem BMBF eine der weltweit größten marinen Forschungsallianzen geschaffen, um die Forschung und den nachhaltigen Umgang mit den Küsten, Meeren und dem Ozean zu stärken und mitzuhelfen, die richtigen Antworten auf den Klimawandel zu finden. Als Innovationsland hat Deutschland den Anspruch, führend zu sein, wenn es heißt „Creating the Ocean We Want“.

Die 7 Ziele der Dekade

Die Generalversammlung der Vereinten Nationen hat sieben Ziele für die Ozeandekade bis zum Jahr 2030 beschlossen. Der Umsetzungsplan für die Ozeandekade wurde in einem umfassenden Konsultationsprozess entwickelt, der alle Weltregionen einbezog und von der Generalversammlung der Vereinten Nationen verabschiedet wurde. Die internationale Gemeinschaft hat sich bereits mit der Verabschiedung des UN-Nachhaltigkeitsziels 14 „Leben unter Wasser“ (SDG 14) verpflichtet, die nachhaltige Nutzung des Ozeans bis 2030 zu erreichen. Die Ozeandekade soll wissenschaftliche Grundlagen und Handlungsempfehlungen für die Umsetzung der marinen Ziele der Agenda 2030 entwickeln.

Die Ozeandekade in Deutschland

Für die Koordinierung der Umsetzung der Dekade in Deutschland hat die deutsche IOC-Sektion das nationale Ozeandekaden-Komitee eingerichtet, um alle relevanten Stakeholder bestmöglich einzubinden. Weitere Informationen finden Sie hier

SUCCESS STORY

Die unglaubliche Reise der „Polarstern“

Im Herbst 2019 machte sich das deutsche Forschungsschiff „Polarstern“ auf eine außergewöhnliche Reise in der Geschichte der Polarforschung: Der riesige Eisbrecher ließ sich im arktischen Eis einfrieren und trieb ein Jahr lang mit der Eisdrift quer über die nördliche Polkappe – bei Temperaturen von bis zu minus 45 Grad Celsius und 150 Tagen Dunkelheit in der Polarnacht. Fast 600 Expeditionsteilnehmerinnen und -teilnehmer aus 20 Nationen waren Teil der MOSAiC-Expedition (Multidisciplinary drifting Observatory for the Study of Arctic Climate). Ihr gemeinsames Ziel: die Geheimnisse der Arktis zu entschlüsseln und die Folgen des Klimawandels in der Arktis noch besser zu erforschen. Die Reise endete nach 389 Tagen in Bremerhaven, aber die gewonnenen Erkenntnisse und Daten werden noch Generationen von Forscherinnen und Forschern beschäftigen und inspirieren. Die Reise der „Polarstern“ – ein Meilenstein der internationalen Klima- und Ozeanforschung.  

Forscher mit Schlitten und Schneemobil vor dem Expeditionsschiff „Polarstern“ in der Arktis.
Forscher mit Schlitten und Schneemobil vor dem Expeditionsschiff „Polarstern“ in der Arktis. © Alfred-Wegener-Institut/Esther Horvath