Soziale Innovationen : , Thema: Forschung , Thema: Soziale Innovation, Hochschulen
Wie können wir den sich wandelnden Bedürfnissen der Gesellschaft Rechnung tragen? Dieser Frage stellt sich das BMBF mit der Förderung von Sozialen Innovationen.
Das BMBF hat ein breites Innovationsverständnis, das technologische und Soziale Innovationen gleichermaßen in den Blick der Forschungsförderung nimmt. Soziale Innovationen sind soziale Praktiken oder Organisationsmodelle, die darauf abzielen, tragfähige und nachhaltige Lösungen für die Herausforderungen unserer Gesellschaft zu finden. Sie haben das Potenzial, Antworten auf wichtige und aktuelle Fragen unserer Zeit zu geben, etwa wie wir in Zukunft zusammenleben, arbeiten oder unser Miteinander noch besser organisieren können. Damit tragen sie den sich wandelnden Bedürfnissen der Gesellschaft Rechnung.
Soziale Innovationen können wichtige Impulse geben und zeigen, mit welchen neuen Prozessen, Organisationsformen, Verhaltensweisen oder Arbeitsformen wir gesellschaftliche Herausforderungen wie bespielsweise den Klimawandel oder den demografischen Wandel meistern können. Zu solchen Innovationen zählten in der Vergangenheit beispielsweise die Angebote der Mehrgenerationenhäuser, Mikrokredite für Kleinstunternehmerinnen und Unternehmer, Carsharing oder Kleidertauschbörsen. Soziale Innovationen werden im BMBF sowohl in themenspezifischen als auch in fach- und themenoffenen Forschungs- und Bildungsprogrammen gefördert.
Das BMBF hat mit der Sozialunternehmerin Zarah Bruhn eine Beauftragte für Soziale Innovationen ernannt. Gemeinsam mit der Bundesministerin Bettina Stark-Watzinger hat sie einen internationalen Beirat einberufen, der das BMBF bei der Umsetzung der SIGU-Strategie berät.
Mit Gesellschaft der Ideen fördert das BMBF zudem gezielt Soziale Innovationen von der Idee über die Erprobung bis zur Umsetzung.
Gesellschaft der Innovationen
Gesellschaft der Innovationen – Impact Challenge an Hochschulen ist ein Ideenwettbewerb, der die Entwicklung und Erprobung von Sozialen Innovationen und Sozialunternehmen fördert. Ziel ist es, das Bewusstsein und Interesse für Soziale Innovationen und Sozialunternehmertum an Hochschulen zu stärken und die Kompetenzen in diesen Bereichen nachhaltig zu verbessern.
Im Rahmen einer ersten Förderrichtlinie werden ab August 2023 12 Projekte gefördert, die Fort-und Weiterbildungsinstrumente zu Sozialen Innovationen und Social Entrepreneurship erforschen. Die Projekte werden untereinander und darüber hinaus durch ein Querschnittsprojekt vernetzt, welches auch Best Practices auf der Plattform für Soziale Innovationen veröffentlicht.
Eine zweite Förderrichtlinie richtet sich an Studierende und Nachwuchsforschende. Ziel ist, Soziale Innovationen und Sozialunternehmertum an Hochschulen zu fördern. Hierzu gab es im November 2023 einen Ideenwettbewerb für Soziale Innovationen, der als Vernetzungsveranstaltung (Matchathon) stattgefunden hat. Mit rund 500 teilnehmenden Studierenden und Nachwuchsforschenden sowie 127 Pitches ist er erfolgreich gestartet. 44 Projekte sind seitdem in die viermonatige Konzeptphase gegangen, danach sollen im Rahmen der Umsetzungsphase bis zu 20 Projekte weiterentwickelt werden. Das BMBF unterstützt in allen Projektphasen mit Coachings.
Plattform für Soziale Innovationen
Am 12. Oktober 2023 wurde die Plattform für Soziale Innovationen gelauncht. Diese wird mit digitalen und analogen Angeboten zur Verbesserung der Voraussetzungen sowie Rahmenbedingungen für Soziale Innovationen in Deutschland beitragen. Sie richtet sich an Sozialinnovatorinnen und –innovatoren, Finanzierungsgeberinnen und –geber sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler.
Auf der Plattform finden Sie Informationsangebote zu Förder-, Finanzierungs- und Unterstützungsmöglichkeiten sowie zu verschiedenen Instrumenten der Wirkungsmessung. Außerdem wird es im Rahmen der Plattform für Soziale Innovationen verschiedene Veranstaltungen geben.
Open Social Innovation
Das BMBF und ProjectTogether haben die Allianz „10.000 Tage – Fachkräfte für eine klimapositive Gesellschaft“ geschlossen, in der Partnerinnen und Partner aus Staat, Wirtschaft, Zivilgesellschaft und Wissenschaft zusammengeschlossen sind. Ziel des vom BMBF geförderten Open-Social-Innovation-Prozess ist die Ausbildung und Stärkung von Fachkräften für die Dekarbonisierung von Wirtschaft und Gesellschaft. Der Fokus liegt dabei auf der Unterstützung von Menschen mit schwierigen Startbedingungen. Die Chancen auf Erfolg von bildungsbenachteiligten Gruppen sollen erhöht werden und damit dem bestehenden Fachkräftemangel im Klimabereich entgegengewirkt werden.
Das Forschungsprojekt Impact Measurement and Valuation Lab (IMV-Lab) beschäftigt sich mit den Wirkungsmessungs- und Bewertungspotenzialen Sozialer Innovationen. Ziel des Projektes ist, ein umfassendes Instrumentarium zur Messung ökologischer und sozialer Auswirkungen von sozialen Innovationen zu entwickeln und anzuwenden. Gemeinsam mit sozialen Innovatorinnen und Innovatoren möchte das BMBF das Instrumentarium ko-kreativ konzipieren und damit zur eigenen Wirkungsmessung befähigen.