Mit Foresight in die Zukunft schauen : Datum: , Thema: Forschung
Welche technischen und gesellschaftlichen Entwicklungen sind in den kommenden 15 Jahren möglich, machbar und wünschenswert? Danach fragt Foresight als Teil der Strategischen Vorausschau des BMBF.
Zukunftsvisionen gibt es viele, doch welche davon sind plausibel? Können wir unsere Zukunft beeinflussen? Welche Möglichkeiten haben wir? Welche Wünsche leiten uns? Welchen Unsicherheiten könnten wir begegnen? Antworten auf diese und andere Fragen bietet Foresight als Teil der Strategischen Vorausschau im BMBF.
Wir können die Zukunft nicht vorhersagen, aber wir können auf der Basis unseres aktuellen Wissens mögliche Zukunftsszenarien entwickeln. Das ist, worum es bei Foresight geht. Unter dem Titel „VORAUS:schau!“ widmete sich der Foresight-Prozess zwischen 2019 und 2023 den technologischen und gesellschaftlichen Veränderungen, die in den 2030er Jahren auf uns zukommen könnten.
Ziel war es, mögliche, wahrscheinliche, wünschenswerte oder auch weniger wünschenswerte Zukünfte sichtbar zu machen. Die daraus resultierenden Zukunftsszenarien stellen keine Prognosen dar und sind nicht unbedingt Zielbilder, Zielvorstellungen oder wünschenswerte Visionen, sondern aus der Wissenschaft abgeleitete Entwürfe verschiedener Zukünfte. Sie vermitteln Bürgerinnen und Bürgern, aber auch der Politik einen Eindruck davon, wie sich technische und gesellschaftliche Entwicklungen fortsetzen könnten. Dieses Orientierungswissen aus dem Foresight-Prozess hilft, besser zu beurteilen, was im Jetzt geschieht und wie potenzielle Chancen zukünftig genutzt und mögliche Risiken vermieden werden können.
VORAUS:schau! – Prozess und Ergebnisse
Für VORAUS:schau! arbeitete das BMBF von 2019 bis 2023 mit dem Zukunftsbüro (Prognos AG und Z-Punkt) und dem Zukunftskreis zusammen. Die Aufgabe des Zukunftsbüros war es, systematisch und mit wissenschaftlichen Methoden nach Trends und Themen zu suchen, die in Zukunft von Bedeutung sein können. Der Zukunftskreis, ein Gremium aus Expertinnen und Experten aus Wissenschaft, Wirtschaft und Kultur, hat das BMBF beraten und eingeschätzt, welche dieser Trends und Themen für Bildung und Forschung besonders wichtig sind. Gesellschaftliche und technologische Entwicklungen, die besonders wichtig sind, wurden in weiterführenden Studien näher untersucht.
Anschauliche Informationen zu den 112 Zukunftstrends – einseitige Themenblätter (PDF, 4MB, Datei ist nicht barrierefrei) finden Sie auf einseitigen Themenblättern. Ausführlichere Studien analysieren folgende Zukunftsthemen:
- Zukunft der Wertvorstellungen in unserem Land – Kurzfassung (PDF, 5MB, Datei ist barrierefrei/barrierearm)
- Wechselseitige Entgrenzung zwischen Biologie und Technologie – Kurzfassung (PDF, 6MB, Datei ist barrierefrei/barrierearm)
- Zukunft des Vertrauens in digitalen Welten – Kurzfassung (PDF, 4MB, Datei ist barrierefrei/barrierearm)
- Neues Leitbild “Purpose Economy”? - Kurzfassung (PDF, 6MB, Datei ist barrierefrei/barrierearm)
Alle Ergebnisse finden Sie im Downloadbereich auf der rechten Seite.
Das sind die Mitglieder des Zukunftskreises
Cornelia Daheim (Vorsitzende): Gründerin und Inhaberin von Future Impacts Consulting; Vorsitzende des German Node des Millennium Project und Senior Fellow des IZT.
Prof. Dr. Armin Grunwald (Vorsitzender): Leiter des Instituts für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse – ITAS am Karlsruher Institut für Technologie. Leiter des Büros für Technikfolgen-Abschätzung beim Deutschen Bundestag (TAB).
Geraldine de Bastion: Geschäftsführende Gesellschafterin des Beratungsunternehmen Konnektiv Kollektiv GmbH mit Sitz in Berlin.
Prof. Dr. Dr. Dr. Roland Benedikter: Professor am Willy Brandt Center der Universität Wroclaw/Breslau; Co-Leiter des EURAC Research Center for Advanced Studies Bozen.
Dr. Christine Burtscheidt: Leiterin der Abteilung Wissenschaftspolitik und Strategieprozesse der Max-Planck-Gesellschaft.
Dr. Karim Fathi: Mitglied der European School of Governance, geschäftsführender Partner der PROTECTIVES GbR, Mitglied der Forschungsgruppe ethisch-ökologisches Rating.
Prof. Dr. Veronika Grimm: Professorin für Volkswirtschaftslehre und Leiterin des Lehrstuhls für Wirtschaftstheorie an der Universität Erlangen-Nürnberg, Direktorin des Laboratory for Experimental Research Nürnberg (LERN) und Vorsitzende der Wissenschaftlichen Leitung des Energie Campus Nürnberg (EnCN).
Dr. Ute Günther: Vorstand des Business Angels Netzwerk Deutschland (BAND).
Thomas Le Blanc: Autor und Herausgeber, Gründer der Phantastischen Bibliothek Wetzlar, welche mit über 270.000 Werken inzwischen die größte ihrer Art weltweit ist.
Wolfgang Müller-Pietralla: Leiter der Abteilung Zukunftsforschung und Trendtransfer, Volkswagen AG und Dozent im Fachgebiet Zukunftsforschung an der Freien Universität Berlin/ Institut Futur.
Dr. Heike Riel: IBM Fellow und Executive Director IBM Research Frontiers Institute, Director IoT Technology and Solutions und Mitglied der IBM Academy of Technology.
Prof. Dr. Dr. Martina Schäfer: Wissenschaftliche Geschäftsführerin des Zentrums Technik und Gesellschaft der TU Berlin, Sachverständige in der Enquete-Kommission Zukunft der ländlichen Regionen vor dem Hintergrund des demografischen Wandels des Landes Brandenburg.
Dr. Gesa Schönberger: Geschäftsführerin des Heidelberger Instituts für Theoretische Studien (HITS gGmbH).
Prof. Dr. Martina Schraudner: Leiterin des Center for Responsible Research and Innovation (CeRRI) des Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation (Fraunhofer IAO), Beauftragte des wiss. Präsidenten der acatech, Deutsche Akademie der Technikwissenschaften.
Prof. Dr. York Sure-Vetter: Universitätsprofessor am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und Sprecher des Instituts für Angewandte Informatik und Formale Beschreibungsverfahren (AIFB) des KIT.
- Björn Theis: Head of Corporate Foresight bei EVONIK.
Vorangegangene Foresight-Prozesse
Der Foresight-Prozess von 2007 bis 2009 nahm Technologieentwicklungen in den Fokus mit dem Ziel, neue Schwerpunkte für die Forschungs- und Technologiepolitik sowie das Potenzial strategischer Partnerschaften zu identifizieren. Im darauffolgenden Foresight-Prozess (2012-2014) standen die gesellschaftlichen Veränderungen im Mittelpunkt, sowie die Wechselwirkungen von technologischen und gesellschaftlichen Entwicklungstendenzen. Die daraus abgeleiteten Szenarien für den Zeitraum bis 2030 wurden abschließend in anschaulichen „Geschichten aus der Zukunft“ festgehalten – Kurzgeschichten über einen fiktionalen Alltag.