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European XFEL – der stärkste Röntgenlaser der Welt : , Thema: Forschung am DESY

In der Metropolregion Hamburg findet sich der derzeit stärkste Röntgenlaser der Welt: der European XFEL. Damit können Forscher die Strukturen von Werkstoffen und Biomolekülen genauer entschlüsseln als je zuvor – und sogar chemische Reaktionen filmen.

Laserlicht hat sich einen festen Platz in unserem Alltag erobert: Viele Anwendungen wie DVD-Player, Scannerkassen, Lasermedizin oder schnelle Glasfaserleitungen wären ohne dieses besondere Licht nicht möglich.

XFEL hält Weltrekord für das energiereichste Röntgen-Laserlicht

In Hamburg steht ein riesiger Teilchenbeschleuniger, der laserartige Lichtblitze im harten Röntgenbereich erzeugt – der European XFEL. Der „Röntgenlaser“ ist eine Forschungseinrichtung der Superlative und hält unter anderem den Weltrekord für das energiereichste Röntgen-Laserlicht. Mit ihm können Forscherinnen und Forscher die atomare Struktur von Werkstoffen, Biomolekülen und ganzen Viren entschlüsseln.

Die Röntgenblitze des European XFEL sind dabei mit weniger als 0,0000000000001 Sekunden so kurz, dass sich mit ihnen sogar zeitliche Abläufe in sehr schnellen chemischen Reaktionen „filmen“ lassen. Damit bietet der Röntgenlaser tiefere Einblicke in die Mikro- und Nanowelt als je zuvor – und schafft die Grundlagen für die Entwicklung neuer Werkstoffe, Produktionsverfahren und Medikamente. Er eröffnet darüber hinaus neue wissenschaftliche Möglichkeiten zur Forschung auf den Gebieten Klimawandel, Nachhaltigkeit oder Digitalisierung und trägt so zur Lösung großer gesellschaftlicher Herausforderungen bei.

Röntgenlaser ist Meilenstein in der europäischen Grundlagenforschung

Die 3,4 Kilometer lange Anlage erstreckt sich bis ins schleswig-holsteinische Schenefeld und hat im September 2017 den Forschungsbetrieb aufgenommen. Deutschland trägt als Sitzland rund 58 Prozent der Baukosten in Höhe von 1,225 Milliarden Euro (Preisbasis 2005) und ermöglicht dadurch der deutschen Wissenschaft eine weltweite Spitzenposition in diesem Forschungsbereich. Der Bau wurde aus Mitteln des Bundes sowie der Länder Hamburg und Schleswig-Holstein finanziert. Hiervon stellte das Bundesministerium für Bildung und Forschung rund 760 Millionen Euro bereit. Darüber hinaus fördert das BMBF Projekte der Verbundforschung, in denen deutsche Universitäten und Forschungseinrichtungen neuartige Instrumente und Technologien für den European XFEL entwickeln.

European XFEL ist eine gemeinnützige Forschungseinrichtung, die eng mit ihrem Hauptgesellschafter, dem Forschungszentrum DESY, das den Beschleuniger des Röntgenlasers betreibt, und weiteren internationalen Institutionen zusammenarbeitet. Insgesamt beteiligen sich zwölf Länder am Bau und Betrieb des European XFEL. Der Röntgenlaser gilt als Meilenstein in der europäischen Grundlagenforschung und ist Teil der Roadmap für Forschungsinfrastrukturen des Bundesforschungsministeriums.