Public Health: Gesundheit für alle fördern : Datum: , Thema: Forschung
Wir alle wollen gesund, aktiv und selbstbestimmt leben und alt werden. Jeder von uns kann selbst zu einer gesunden Lebensführung beitragen und Krankheiten gezielt vorbeugen. Die Gesundheitsforschung zeigt Wege auf, wie das gelingen kann.
Gut ist: Unsere Lebenserwartung nimmt stetig zu. Zu verdanken haben wir das einem hohen Lebensstandard und einer leistungsfähigen medizinischen Versorgung. Ob es aber tatsächlich gelingt, bis ins hohe Alter möglichst gesund, aktiv und selbstbestimmt zu leben, hängt von vielen Faktoren ab: Erbliche Veranlagung, Ernährung, Lebensstil und Umweltbedingungen beeinflussen unseren Gesundheitszustand. Dieses „große Ganze“ nehmen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in der Public-Health-Forschung in den Blick – sie untersuchen die Wechselwirkungen zwischen diesen Faktoren und zeigt auf, wie wir den häufigsten Volkskrankheiten – zum Beispiel Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Diabetes – vorbeugen können.
Die Aufgaben der Public-Health-Forschung sind breit und vielschichtig. Zu ihren zentralen Feldern zählen neben der Präventions- und Ernährungsforschung auch die Versorgungsforschung und die Epidemiologie, die sich mit ihren Studien auch mit chronischen Erkrankungen wie Demenz oder Diabetes mellitus und deren Ausbreitung in der Bevölkerung oder in Risikogruppen befasst. Die Arbeiten in all diesen Feldern müssen langfristig angegangen werden, Forschende ihren Blick über den eigenen Tellerrand hinaus richten. Das unterstützt das BMBF beispielsweise mit einer im Mai 2022 erlassenen Förderrichtlinie, die Gesundheitsförderung und ökologische Nachhaltigkeit miteinander verbindet. Public Health wird als Einheit von Forschung und Praxis begriffen. Gefördert werden daher innovative Ansätze, die konkrete Veränderungen der gesundheitlichen Lebenslagen und Lebensweisen der Menschen zum Ziel haben. Darüber hinaus müssen diese Ansätze den Menschen „mitnehmen“: Jede Einzelne und jeder Einzelne soll in die Lage versetzt werden, selbstständig und eigenverantwortlich einen Lebensstil zu entwickeln, der der eigenen Gesundheit förderlich ist.
Gesund für den Menschen, gut für die Natur: Umweltschutz und Prävention in der Gesundheitsforschung
Informationen zur Versorgungsforschung
Präventionsforschung: Vorbeugen ist die beste Medizin
Am besten ist es natürlich, Krankheiten gar nicht erst entstehen zu lassen. Dabei hilft uns die Präventionsforschung: Sie gibt uns das Wissen an die Hand, wie wir mehr für unsere Gesundheit tun können. Doch führt mehr Wissen nicht automatisch zu einem gesundheitsbewussten Verhalten. So ist bekannt, wie wichtig Sport und Bewegung und der Verzehr von Obst und Gemüse für die Gesundheit sind. Dennoch werden diese Empfehlungen von vielen Menschen nicht befolgt. Woran liegt das? Und was kann getan werden, damit Menschen gesünder leben?
Um darauf eine Antwort geben zu können, fördert das Bundesforschungsministerium die Zusammenarbeit von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern verschiedener Fachrichtungen mit Vertreterinnen und Vertretern der Praxis. In fächerübergreifenden Forschungskonsortien sollen sie gemeinsam wichtige Fragestellungen der Präventionsforschung bearbeiten.
Ernährungsforschung: Was schmeckt und gut tut
Wir haben dank eines vielfältigen Nahrungsangebotes die besten Voraussetzungen, um uns gesund zu ernähren. Und doch nehmen ernährungsbedingte Krankheiten in Deutschland zu: Fast zwei Drittel der Männer und nahezu jede zweite Frau in Deutschland sind übergewichtig. Rund zwei Millionen Kinder haben schon etliche Pfunde mehr als gut für sie ist. Und auch Lebensmittelallergien, Stoffwechselerkrankungen und andere chronische Erkrankungen werden durch unsere Ernährung direkt oder indirekt beeinflusst.
Durch die Ernährungsforschung wollen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler diese Wechselwirkungen verstehen und Strategien entwickeln, die dabei helfen, ernährungsmitbedingte Krankheiten und ihre Folgen zu verringern. Dazu fördert das Bundesforschungsministerium Forschungsvorhaben auf nationaler und europäischer Ebene – zum Beispiel die „Kompetenzcluster der Ernährungsforschung“ und gemeinsam mit dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft die Gemeinsame Europäische Programmplanungsinitiative „A Healthy Diet for a Healthy Life“ („Eine gesunde Ernährung für ein gesundes Leben“, JPI HDHL).
Kompetenzcluster der Ernährungsforschung
Wie sollten wir uns in den unterschiedlichen Lebensphasen am besten ernähren, um unsere Gesundheit zu erhalten und zu fördern? Wie wirken verschiedene Nährstoffe auf den Organismus? Wie kann Ernährung dabei helfen, der Entstehung chronischer Krankheiten vorzubeugen? Wie sieht das Lebensmittelangebot der Zukunft aus? Um diese Fragen beantworten zu können, braucht es eine enge Zusammenarbeit zwischen Forschenden aus verschiedensten Disziplinen und der Wirtschaft sowie der Praxis. Denn: Neue wissenschaftliche Erkenntnisse sollen möglichst rasch in der Praxis angewendet werden können und beispielsweise in die Herstellung gesundheitsförderlicher Lebensmittel einfließen, die von den Verbraucherinnen und Verbrauchern auch akzeptiert werden.
Weitere Informationen: Kompetenzcluster Ernährungsforschung
„A Healthy Diet for a Healthy Life“ (JPI HDHL)
In der Gemeinsamen Europäischen Programmplanungsinitiative „A Healthy Diet for a Healthy Life“ (JPI HDHL) haben sich Mitgliedsländer und assoziierte Staaten der Europäischen Union zusammengeschlossen, um ihre vielfältigen Aktivitäten in der Ernährungsforschung länderübergreifend aufeinander abzustimmen. Bisherige Ergebnisse der geförderten Projekte sind breit gefächert und vielversprechend. Beispielsweise analysieren die Forscherinnen und Forscher die Auswirkungen von gesundheitsfördernden Maßnahmen wie der Besteuerung von Zucker bzw. gezuckerten Getränken auf das Ernährungsverhalten der Bevölkerung.
Weitere Informationen: A Healthy Diet for a Healthy Life (JPI HDHL)