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Medizinische Genomforschung – Spurensuche im Erbgut : , Thema: Forschung

Das menschliche Erbgut ist entschlüsselt. Die moderne lebenswissenschaftliche Grundlagenforschung will nun den Beitrag der Gene zu Gesundheit und Krankheit verstehen und den Einfluss von Umweltfaktoren genauer bestimmen.

Kenntnis und Verständnis des menschlichen Erbguts, unserem Genoms, liefern wichtige Grundlagen, um Krankheiten eindeutiger zu erkennen und die Behandlung zu verbessern. Denn viele Erkrankungen sind genetisch bedingt. Beispiel Mukoviszidose. Entscheidende Fehler im Erbgut führen dazu, dass die Lunge der Betroffenen nicht mehr richtig funktioniert. Dank der Genomforschung weiß die Medizin, welches Gen verändert ist. Die Krankheit kann frühzeitig erkannt und behandelt werden. Die Lebenserwartung von Mukoviszidose-Patienten ist deshalb gerade in den vergangenen Jahren enorm gestiegen.

Im Labor untersuchen Forscherinnen und Forscher das Erbgut unterschiedlicher Zellen. (Bildquelle: NGFN/BMBF)
Im Labor untersuchen Forscherinnen und Forscher das Erbgut unterschiedlicher Zellen. © DLR Projektträger / BMBF

Forschungsexpertise ausbauen und bündeln

Mit der gezielten Förderung durch das Bundesforschungsministerium konnte eine international anerkannte medizinische Genomforschungsszene in Deutschland aufgebaut werden. Zu nennen ist hier das Nationale Genomforschungsnetz (NGFN). Dieses Netz hat mit seinen jüngsten Modulen, den Bereichen NGFN-Plus und NGFN-Transfer die Medizinische Genomforschung in Deutschland wesentlich vorangetrieben.

Die Genomforschung liefert wichtige Impulse für die deutsche Wissenschaft und die Wirtschaft. Um dieses Potenzial voll auszuschöpfen, hat das Ministerium auch die internationale Vernetzung von Forschungsaktivitäten gefördert.

Forschung verbindet - Internationale Projekte

Gemeinsame Bekanntmachungen des Bundesforschungsministeriums beispielsweise mit der französischen Nationalen Forschungsagentur, der ANR, haben die Zusammenarbeit zwischen Forschenden und Unternehmen beider Länder weiter vertieft.

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung ermöglichte es deutschen Forscherinnen und Forschern, sich an dem internationalen 1000-Genome-Projekt zu beteiligen. Hier wurde das Erbgut von rund 1000 Menschen unterschiedlicher Herkunft entschlüsselt. Das Projekt stellt damit einen Katalog bereit, der Einblicke in die Vielfalt der menschlichen Erbinformation liefert. Die Kenntnis dieser Vielfalt soll helfen, die Bedeutung einzelner genetischer Veränderungen bei der Entstehung von Krankheiten besser einschätzen zu können. Unterstützt wurde das Projekt unter anderem auch durch das englische Wellcome Trust Sanger Institute das chinesische Beijing Genomics Institute Shenzhen  und das amerikanische National Human Genome Research Institute.

Gemeinsam mit der Deutschen Krebsforschung unterstützt das Bundesforschungsministerium seit 2009 die deutsche Teilnahme am internationalen Krebsgenom Konsortium, dem International Cancer Genome Consortium. Es ist das weltweit größte internationale Forschungsprojekt zur Klärung der molekularen Ursachen von Krebserkrankungen. Ein vom Deutschen Krebsforschungszentrum koordinierter Forschungsverbund untersuchte Gehirntumoren bei Kindern molekulargenetisch. Seit 2010 wurden zwei zusätzliche Forschungsverbünde zu Prostatakrebs und zu Malignen Lymphomen gefördert.