Navigation und Service

Logo Bundesministerium für Bildung und Forschung

Globale Gesundheit: Deutschland übernimmt Verantwortung : , Thema: gesundheitsforschung

Gute Gesundheit für alle Menschen gleichermaßen sicherzustellen, ist vor allem in ärmeren Ländern eine große Herausforderung. Denn Armut begünstigt oft die Verbreitung von Infektionskrankheiten wie Tuberkulose, Malaria und HIV/Aids.

Pandemie
Die Bundesregierung hat während ihrer G7- und G20-Präsidentschaften das Thema Globale Gesundheit auf die internationale Agenda gesetzt. © Adobe Stock / Riccardo Meloni

Das BMBF unterstützt in Subsahara-Afrika internationale Forschungsaktivitäten und trägt so gezielt dazu bei, die medizinische Versorgung entscheidend zu verbessern. Der Schwerpunkt liegt dabei unter anderem auf vernachlässigten und armutsbedingten Krankheiten.

Der Kampf gegen die zunehmenden Resistenzen von Bakterien und anderen Krankheitserregern gegenüber Arzneimittel ist ebenfalls ein zentrales Anliegen der G7-Staaten. Denn insbesondere die weit verbreiteten Antibiotikaresistenzen gefährden die globale Gesundheit enorm. Die G7-Partner haben daher unter der deutschen Präsidentschaft 2022 die Bekämpfung dieser Resistenzen erneut in den Fokus gestellt. Ebenso wichtig ist die gemeinsame Vorbereitung auf Epidemien oder Pandemien, die durch neu auftretende, oftmals aus dem Tierreich auf den Menschen überspringende Erreger ausgelöst werden können.

Deutsches Zentrum für Infektionsforschung

Auf nationaler Ebene fördert das BMBF zum Beispiel das Deutsche Zentrum für Infektionsforschung (DZIF), eines von sechs Deutschen Zentren der Gesundheitsforschung. Im DZIF werden unter anderem globale Aspekte der Infektionsforschung adressiert, insbesondere die Erforschung von Malaria, AIDS und Tuberkulose.

Gemeinsam mit Partnerinstitutionen in Afrika engagiert sich das DZIF dafür, Forschungskapazitäten auf dem afrikanischen Kontinent aufzubauen oder zu stärken, die für die Bekämpfung von Krankheiten und zur Vorbereitung auf Ausbrüche neu auftretender Krankheitserreger wie Ebola vor Ort dringend benötigt werden.

Forschungsplattform zu globaler Gesundheit

Seit 2020 fördert das BMBF die German Alliance for Global Health Research (GLOHRA), eine Forschungsplattform, die zum Ziel hat, die verschiedenen Disziplinen der globalen Gesundheitsforschung in Deutschland besser zu vernetzen.

Zugleich sollen hier auch Akteure aus Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft angesprochen werden, um den Beitrag der deutschen Forschungsgemeinschaft zum Nachhaltigkeitsziel 3 der UN – „Gesundheit und Wohlergehen“ – zu erhöhen und die globale Gesundheit als akademische Disziplin in Deutschland weiterzuentwickeln.

Zoonosenforschung

Ein wichtiger Bereich, um den sich das BMBF, auch in Zusammenarbeit mit anderen Ministerien, kümmert, ist die Forschung zu Zoonosen. Das sind Infektionskrankheiten, die zwischen Tieren und Menschen übertragen werden können und die das Potenzial haben, weltweite Epidemien oder Pandemien auszulösen.

Ein entscheidender Bestandteil dieser Förderung ist die Nationale Forschungsplattform für Zoonosen, die künftig zu einer Forschungsplattform für One Health weiterentwickelt wird. Der One-Health-Ansatz betrachtet die Gesundheit von Mensch, Tier und Umwelt in einem engen Zusammenhang und rückt ihre wechselseitigen Beziehungen damit stärker in den Fokus der Forschung.

Starke Kooperationen zwischen Deutschland und Afrika

Durch die Forschungsnetzwerke für Gesundheitsinnovationen in Subsahara-Afrika fördert das BMBF die wissenschaftliche Zusammenarbeit zwischen Deutschland und afrikanischen Ländern. Die Netzwerke erforschen Krankheiten, die in Subsahara-Afrika sehr weit verbreitet sind, wie Tuberkulose und vernachlässigte Tropenkrankheiten, aber auch nichtinfektiöse Krankheiten wie Krebs. Ein weiteres Ziel der Netzwerke ist es, die Gesundheit von Jugendlichen zu verbessern.

Seit ihrem Start im Jahr 2016 haben die fünf geförderten Netzwerke bereits wichtige Erfolge erzielt. So konnte beispielsweise die Behandlung der lymphatischen Filariose, einer Wurmerkrankung, durch gezielte Hygienemaßnahmen deutlich verbessert werden. Im Jahr 2023 ist unter dem Akronym RHISSA (Research Networks for Health Innovations in Sub-Saharan Africa) eine zweite Förderphase der Netzwerke gestartet, die ebenfalls auf fünf Jahre ausgelegt ist.

Internationale Kooperationen

Das BMBF beteiligt sich an zahlreichen internationalen Kooperationen, die verschiedenste Aspekte globaler Gesundheit berühren, insbesondere im Bereich der Pandemievorsorge.

Ein Beispiel hierfür ist die Coalition for Epidemic Preparedness Innovations (CEPI). Deren Ziel ist es die Entwicklung von Impfstoffen gegen bekannte Erreger mit Pandemiepotenzial zu fördern. Außerdem fördert CEPI den Aufbau von Plattformtechnologien, die eine schnelle Impfstoffentwicklung und Produktion im Falle einer Pandemie oder Epidemie mit einem unbekannten Erreger ermöglichen sollen.

Das BMBF arbeitet unter anderem auch mit Forschungsförderern weltweit im Netzwerk GloPID-R zusammen. Im Fall des Ausbruchs einer Infektionskrankheit können diese sich hier schnell untereinander und mit der Weltgesundheitsorganisation (WHO) dazu abstimmen, welche Forschungsfragen besonders wichtig sind, welche Forschungsprojekte bereits auf dem Weg sind und für welche wissenschaftlichen Aufgaben noch Forschungsbedarf besteht.