Corona: Die Pandemie überwinden und vorsorgen : Datum: , Thema: Gesundheitsforschung
Forschung und Versorgung vernetzen sowie Arzneimittel und Therapien gegen Covid-19 entwickeln: Die Forschungsförderung zur Corona-Pandemie wappnet uns auch gegen künftige Herausforderungen.
Arzneimittelforschung
Arzneimittel gegen Covid-19
Mit zwei Richtlinien zur Förderung von Forschung und Entwicklung dringend benötigter Therapeutika gegen SARS-CoV-2 wird die klinische Entwicklung erfolgsversprechender Arzneimittelkandidaten gegen COVID-19 in insgesamt elf Vorhaben mit bis zu 70 Millionen Euro vorangetrieben. Zum einen wird die klinische Prüfung von Arzneimittelkandidaten gefördert, die sich gegen SARS-CoV-2 richten, zum anderen aber auch die klinische Entwicklung neuer Therapeutika zur Behandlung von schweren Krankheitsverläufen bei COVID-19.
Arzneimittel und Herstellungskapazitäten
Gemeinsam haben das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) und das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) die Richtlinie zur „Förderung der klinischen Entwicklung von versorgungsnahen Covid-19-Arzneimitteln und deren Herstellungskapazitäten“ veröffentlicht. Hiermit wurden vor allem die späteren Phasen der Arzneimittelentwicklung unterstützt, das heißt die Durchführung klinischer Studien der Phase IIb und III zu Arzneimittelkandidaten gegen COVID-19. Hierfür stellte der Bund bis zu 133 Millionen Euro bereit.
Therapien gegen Covid-19
Mit dem Förderaufruf Erforschung von COVID-19 im Zuge des Ausbruchs von Sars-CoV-2 wurden vielfältige Projekte zur Entwicklung von Therapieansätzen gegen COVID-19 gefördert. In klinischen Studien wurden bereits zugelassene Arzneimittel und das Blutplasma bereits genesener Patientinnen und Patienten auf ihre Wirksamkeit gegen schwere COVID-19-Verläufe getestet. Auch umfassten die Projekte die Suche nach neuen antiviralen Substanzen sowie die Entwicklung von Wirkstoffkandidaten, die über die aktuelle Pandemie hinaus eine wirksame Therapie für Coronavirus-Infektionen ermöglichen sollen.
Die bereits langjährig vom BMBF unterstützte Produktentwicklungspartnerschaft Drugs for Neglected Diseases initiative (DNDi) hat nach dem Ausbruch von SARS-CoV-2 eine zusätzliche Förderung von 15 Millionen Euro für den Aufbau einer Studienplattform und die Durchführung klinischer Studien zur Behandlung von COVID-19 in Ländern des globalen Südens erhalten.
Kurz erklärt: Long-COVID, Post-COVID, ME/CFS
Nach einer SARS-CoV-2 Infektion kann es zu körperlichen und psychischen Beeinträchtigungen kommen, die auch Wochen und Monate später anhalten – teilweise auch nach vergleichsweise mildem Krankheitsverlauf. Die Spätfolgen sind komplex, in ihrer Intensität und Dauer individuell sehr unterschiedlich und nur schwer von anderen Krankheitsbildern abzugrenzen. Nach einer klinischen Falldefinition der WHO werden Symptome, die länger als vier Wochen nach Krankheitsbeginn bestehen, als Long-COVID bezeichnet, und Krankheitszeichen, die später als zwölf Wochen (wieder) auftreten und nicht anderweitig erklärt werden können, als Post-COVID-Syndrom. Zu den häufigsten Symptomen zählen Erschöpfungszustände, Atembeschwerden, Konzentrations- und Gedächtnisprobleme, Geruchs-, Geschmacks- und Schlafstörungen sowie depressive Verstimmungen. In der Regel klingen die Symptome nach einiger Zeit wieder ab. In seltenen Fällen kann es chronische Folgen verursachen.
Die Myalgische Enzephalitis bzw. das Chronische Fatigue-Syndrom (ME/CFS) ist durch eine chronische, über mindestens sechs Monate anhaltende extreme Erschöpfung und eine ausgeprägte Belastungsintoleranz gekennzeichnet. Die Symptome verstärken sich bereits durch alltägliche Anstrengungen. Die Ursachen sind nicht vollständig geklärt, Auslöser sind aber meist Infektionskrankheiten. Auch bei einem Teil der von Post-COVID Betroffenen können sich Symptome einer postinfektiösen ME/CFS entwickeln.