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Käte Hamburger Kollegs : Datum: , Thema: Forschung

Die BMBF-Förderung zielt darauf ab, Strukturen geistes- und sozialwissenschaftlicher Spitzenforschung weiterzuentwickeln, sie international zu vernetzen und die interdisziplinäre Zusammenarbeit deutscher Hochschulen zu stärken.

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Die Geistes- und Sozialwissenschaften können mit ihrem reichen Wissensfundus dazu beitragen, unsere Vergangenheit und Gegenwart besser zu verstehen. © thinkstock

Exzellente geistes- und sozialwissenschaftliche Forschung benötigt neben optimalen Forschungsbedingungen vor allem auch Freiräume. Neue Forschungsfragen müssen zunächst entwickelt und ausprobiert werden. Daneben ist der Austausch unter Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern ein wichtiger Motor für Exzellenz. Deshalb fördert das BMBF mit den Käte Hamburger Kollegs geistes- und sozialwissenschaftliche Spitzenforschung in neuen, nicht alltäglichen Zusammenhängen.

Bundesweit wurden seit 2007 mithilfe des BMBF zehn Käte Hamburger Kollegs an deutschen Universitäten eingerichtet. In ihrer 12-jährigen Förderphase arbeiteten sie interdisziplinär zu so unterschiedlichen Themenkomplexen wie Religion, Medienphilosophie, Theater- und Rechtskulturen, Arbeit oder Umwelt. Die Kollegs haben sich nicht nur an ihren Universitäten etabliert, sondern – regional, national und weltweit – auch vielfältige Netzwerke und Kooperationen aufgebaut.

Mit einer neuen Bekanntmachung zur Förderung von Käte Hamburger Kollegs (2019) setzt das BMBF das erfolgreiche Format fort. Die neuen Kollegs an den Standorten Aachen, Heidelberg, München, Münster, Berlin und Saarbrücken haben ihre Arbeit in den Jahren 2021 und 2024 aufgenommen.

Neue Impulse durch transdisziplinäre Zusammenarbeit

Reagiert hat das BMBF mit der neuen Kolleg-Serie auch auf aktuelle Herausforderungen im Zusammenhang mit der rasanten Wissenschafts- und Technikentwicklung: In der Förderlinie II können nun neben „klassischen Kollegs“ auch solche gefördert werden, die eine transdisziplinäre Fragestellung in der Zusammenarbeit zwischen den Geistes- und Sozialwissenschaften und den Lebens-, Natur-, Technik- oder Ingenieurwissenschaften verfolgen – sei es zu Fragen bzw. Konzeptionen von Systemwandel und -Zusammenbrüchen in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft (Heidelberg) oder „Kulturen des (transdisziplinären) Forschens“ (Aachen).

Forschung auf Weltniveau

Den programmatischen Mittelpunkt eines jeden Käte Hamburger Kollegs bildet eine innovative Themenstellung oder ein Problemfeld, das in besonderem Maß eine internationale oder vergleichende Forschungsperspektive erfordert, beispielsweise „Wie verändert sich der Umgang mit kulturellem Erbe in global-gesellschaftlicher Perspektive“ am Kolleg an der Humboldt-Universität zu Berlin  oder „Wie ist das Verhältnis von globaler Verflechtung und Prozessen der Entflechtung?“ am globalwissenschaftlichen Kolleg in München. Dazu laden die Kollegs Forschende aus aller Welt, sogenannte Fellows, für eine Zeitdauer von bis zu einem Jahr ein. Die Fellowships bieten den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern individuell nutzbare Forschungszeit – so können sie einen wesentlichen Beitrag zum Forschungsthema ihres Kollegs leisten.

Internationale Wissenschaftsmagnete

Die Käte Hamburger Kollegs haben sich in ihren Themengebieten als überaus attraktive Orte freier und exzellenter Forschung mit einer starken Anziehungskraft auf die nationale wie internationale Forschergemeinschaft etabliert. Die Fellowships sind sehr begehrt und werden an herausragende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im Themengebiet vergeben. Die Kollegs tragen maßgeblich zur Weiterentwicklung der internationalen Strukturen für geistes- und sozialwissenschaftliche Forschung sowie zu deren Vernetzung bei. Insbesondere vertiefen sie die für Deutschland wichtigen Beziehungen zu Forschungszentren, Universitäten und Akademien in Europa und weltweit.

Transfer in die Gesellschaft

Die Fellows profitieren von der Möglichkeit, intensiv an der eigenen Forschungsfrage im Themenbereich des Kollegs zu arbeiten, und von der anregenden interdisziplinären Zusammenarbeit mit anderen Forschenden. So formen die Kollegs eine ganz besonders fruchtbare Forschungskultur, sodass sie sich zu „Think tanks“ in ihren Themenfeldern entwickeln und Forschungsergebnisse über vielfältige Formate des Transfers auch in die breite Öffentlichkeit vermitteln – sei es über Ausstellungen, Diskussionsformate, Wissenschaftsfestivals, Podcasts oder Webangebote. Die Wissenschaftskommunikation ist bei den Käte Hamburger Kollegs ein wichtiger Bestandteil – nicht nur, um Ergebnisse der Kollegforschung in die Gesellschaft zu tragen, sondern auch um zu zeigen, wie stark die deutschen Geistes- und Sozialwissenschaften zu Fragen im Kontext gesellschaftlicher Herausforderungen beitragen.