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Jüdische Studien : Datum: , Thema: Forschung

Die Jüdischen Studien in Deutschland sind international beachtet und anerkannt. Das BMBF unterstützt diese Entwicklung und fördert den weiteren Aufbau des Selma Stern Zentrums für Jüdische Studien Berlin-Brandenburg (ZJS).

Lesen in der Tora
Lesung der Tora mit Gebetsriemen und Torazeiger. © Thinkstock

Das Selma Stern Zentrum für Jüdische Studien Berlin-Brandenburg ist ein Gemeinschaftsprojekt der Humboldt-Universität zu Berlin, der Freien Universität Berlin, der Technischen Universität Berlin, der Universität Potsdam, des Abraham-Geiger-Kollegs, des Moses-Mendelssohn-Zentrums für europäisch-jüdische Studien, der Europa-Universität Viadrina und der Hochschule für Musik FRANZ LISZT Weimar.

Im Selma Stern Zentrum werden wissenschaftliche Aktivitäten auf dem Gebiet der Jüdischen Studien in Studium und Lehre gebündelt und vernetzt. Zugleich wird durch Gastprofessuren und Fellows der internationale Austausch mit Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen verstärkt. Darüber hinaus werden Forschungsstellen für Nachwuchswissenschaftler und Nachwuchswissenschaftlerinnen geschaffen. Das Selma Stern Zentrum für Jüdische Studien knüpft an die große Tradition jüdischer Gelehrsamkeit insbesondere in Berlin an und wirkt weit über Deutschland hinaus.

Durch das Selma Stern Zentrum für Jüdische Studien werden gemeinsame – universitätsübergreifende und interdisziplinäre – Forschungsprojekte angeschoben, durch die das Potential der sowohl theologischen als auch bekenntnisneutralen Jüdischen Studien der Region Berlin-Brandenburg zur Entfaltung kommt. Der Großteil der Forschung findet heute in bekenntnisneutralen Fächern wie z.B. Geschichte, Philosophie, Rechtswissenschaft, Religionswissenschaft, der Kulturwissenschaft, der Literaturwissenschaft und Musikwissenschaft statt.

Bei den Partnern sind gute Voraussetzungen für eine gelingende interdisziplinäre Zusammenarbeit der relevanten Fächer gegeben. Im Raum Berlin und Potsdam ist das gesamte Spektrum der wissenschaftlichen Beschäftigung mit dem Judentum vertreten, wobei sich Schwerpunkte und Arbeitsteilungen herausgebildet haben: von historischen und kulturwissenschaftlichen Ansätzen (vor allem an der Humboldt-Universität Berlin) über philologisch-kritische (vor allem an der Freien Universität Berlin), religionshistorische und theologisch-philosophische Zugänge (vor allem an der Universität Potsdam) und literaturwissenschaftliche Zugänge (an der Europa-Universität Viadrina), über die Holocaust- und Antisemitismus-Forschung an der Technischen Universität Berlin und die Erforschung des Zionismus am Moses Mendelssohn Zentrum bis zur akademischen Ausbildung von Rabbinerinnenn und Rabbinern sowie Kantorinnen und Kantoren am Abraham Geiger Kolleg und der Hochschule für Musik FRANZ LISZT Weimar.

Empfehlung des Wissenschaftsrates

Das Konzept des 2011 gegründeten Zentrums folgt den Empfehlungen des Wissenschaftsrates zur Weiterentwicklung von Theologien und religionsbezogenen Wissenschaften an deutschen Hochschulen vom Januar 2010. Der Wissenschaftsrat hatte empfohlen, fächerübergreifende Forschungs- und Lehrkooperationen zu fördern und dazu gemeinsame Zentren theologischer und religionsbezogener Forschung einzurichten. Das Zentrum wird noch bis 2022 vom BMBF gefördert. Mittlerweile haben die Trägereinrichtungen eine Kooperationsvereinbarung getroffen, die den Bestand des Zentrums für weitere zehn Jahre sichert.