Green Economy: Gesellschaftlicher Wandel : , Thema: Forschung
Das Ziel der Green Economy ist eine nachhaltige Wirtschaft, die natürliche Ressourcen schont und die Umwelt weniger belastet. Das Bundesforschungsministerium hat gemeinsam mit anderen Ressorts und Verbänden die Agenda „Green Economy“ erarbeitet.
Die Green Economy verbindet Ökologie und Ökonomie: Wirtschaft muss international wettbewerbsfähig sein, genauso aber auch umwelt- und sozial verträglich. Die Green Economy steigert die gesellschaftliche Wohlfahrt, bekämpft Armut und strebt soziale Gerechtigkeit an. Vor dem Hintergrund anerkannter ökologischer Grenzen soll auf Basis eines umfassenden Verständnisses der Zusammenhänge in Wirtschaft, Finanzwesen und Politik ein umweltverträgliches qualitatives und somit nachhaltiges Wachstum ermöglicht werden. Ziel ist, veränderte, nachhaltige Produktions- und Konsumweisen zu entwickeln, um weltweit und insbesondere für kommende Generationen Wohlstand und eine hohe Lebensqualität zu sichern.
Der Weg zur Green Economy führt über einen Veränderungsprozess, der die gesamte Gesellschaft betrifft. Es geht um eine umfassende ökologische Modernisierung der gesamten Wirtschaft und ihrer Sektoren. Faktoren einer umweltverträglichen Wirtschaft sind Ressourcenverbrauch, Emissionsreduktion, Steigerung von Energie- und Rohstoffproduktivität sowie nachhaltiger Gestaltung von Produkten, Versorgungssystemen und Infrastrukturen. Fragen nach Lebens- und Arbeitsbedingungen, Konsummustern, Produktlebenszyklen und Finanzierungsmodellen stehen damit in direktem Zusammenhang.
Green Economy ist eine gemeinsame Aufgabe
Im Jahr 2012 war Green Economy das zentrale Thema des UN-Nachhaltigkeitsgipfels Rio+20. Im Anschluss daran hat das Bundesforschungsministerium gemeinsam mit dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit eine Agenda zur Green Economy gestartet, um im Dialog mit Partnern und Betroffenen aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und gesellschaftlichen Gruppen, den Wandlungsprozess zur Green Economy gemeinsam zu gestalten. Ziel ist, durch Forschung mit konkretem Anwendungsbezug und unter Einbindung der Akteure und Anwender die Transformation zur Green Economy zu unterstützen. Im Rahmen der Agenda wurde gemeinsam mit den großen Wirtschaftsverbänden, Gewerkschaften, Verbraucherorganisationen und NGOs eine strategische Forschungsagenda entwickelt, die auf der Green Economy Konferenz am 18. November 2014 in Berlin der Öffentlichkeit vorgestellt wurde. Die Agenda umfasst folgende Handlungsfelder:
- Produktion und Ressourcen: Rohstoffe, Wasser und Land
- Nachhaltigkeit und Finanzdienstleistungen
- Nachhaltiger Konsum
- Nachhaltige Energieversorgung und –nutzung in der Wirtschaft
- Nachhaltige Mobilitätssysteme
- Infrastrukturen und intelligente Versorgungssysteme für die Zukunftsstadt
Für die Forschung zur Green Economy stellt allein das Bundesforschungsministerium bis zum Jahr 2018 insgesamt 350 Millionen Euro bereit. Green Economy wird als eine von drei Leitinitiativen ein wesentlicher Bestandteil für 2015 geplanten 3. Rahmenprogramms „Forschung für Nachhaltige Entwicklungen – FONA³“. Darüber hinaus ist Nachhaltiges Wirtschaften ein Teil der neuen Hightech-Strategie der Bundesregierung, die die Lebensqualität in Deutschland sichert.