Kopernikus-Projekte für die Energiewende : , Thema: Forschung
2050 soll Deutschland weitestgehend klimaneutral sein. Die Kopernikus-Projekte wollen das möglich machen: Partner aus Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft entwickeln Lösungen für eine saubere, sichere und bezahlbare Energieversorgung.
Die Kopernikus-Projekte bilden eine der größten Forschungsinitiativen der Bundesregierung zum Thema Energiewende. Gemeinsam wollen sie eine sichere, klimaneutrale und bezahlbare Energieversorgung für Deutschland ermöglichen.
- Das Projekt ENSURE entwickelt dafür das Stromnetz der Zukunft.
- Das Projekt P2X erforscht die Umwandlung von erneuerbar erzeugtem Strom in Gase, Kraftstoffe, Chemikalien und Kunststoffe.
- Das Projekt SynErgie untersucht, wie energieintensive Industrieprozesse flexibilisiert und so an die Verfügbarkeit der erneuerbaren Energien angepasst werden können.
- Das Projekt ARIADNE analysiert politische Maßnahmen, mit denen sich die Energiewende erfolgreich umsetzen lässt – und bezieht dabei die Ergebnisse der Schwester-Projekte mit in seine Analyse ein.
ENSURE
Fest steht: Mit dem Energienetz in seiner heutigen Form kann die Energiewende nicht bewältigt werden. Deshalb entwickeln Wissenschaftler, Industrieunternehmen und zivilgesellschaftliche Organisationen im Kopernikus-Projekt ENSURE das Energienetz der Zukunft. Seit 2016 in der Theorie, seit 2020 in einer Simulation und ersten Pilotanlagen und ab 2022 im Realbetrieb in der Praxis.
Alles über den Praxistest des Stromnetzes der Zukunft, den ENSURE Energiekosmos, lesen Sie hier.
P2X
Für ein klimaneutrales Deutschland 2050 benötigen Verkehr, Industrie und Wärme emissionsarme Lösungen. Das Kopernikus-Projekt P2X untersucht einen der vielversprechendsten Ansätze: Power-to-X-Technologien. Technologien also, die erneuerbaren Strom in andere Energieträger – Gase, Kraftstoffe und Wärme – oder in Grundstoffe für die chemische Industrie umwandeln.
SynErgie
Bis 2050 soll der Strom in der Bundesrepublik Deutschland vollständig aus erneuerbaren Quellen stammen. Das Problem: Wind und Sonne liefern Strom nicht regelmäßig, sondern schwankend. Mal steht mehr Strom zur Verfügung als tatsächlich gebraucht wird, mal zu wenig. Das Kopernikus-Projekt SynErgie untersucht, wie die Industrie helfen kann, diese Schwankungen auszugleichen, indem sie ihre Nachfrage flexibel an das Stromangebot anpasst – ihren Stromverbrauch also bewusst steigert oder senkt – ohne, dass die Qualität der Produkte darunter leidet.
ARIADNE
Fest steht: Es braucht politische Maßnahmen, um die Ziele des Pariser Klimaschutzabkommens zu erreichen. Das Kopernikus-Projekt ARIADNE erforscht, welche Politikinstrumente dafür tatsächlich geeignet sind. Vom besseren Verständnis der Wirkung einzelner politischer Maßnahmen und Politikpfade bis hin zum Überblick über das Gesamtsystem – gemeinsam mit Akteuren aus Politik, Energiewende und Gesellschaft untersucht das Projekt sinnvolle Strategien für die Energiewende und ihre Akzeptanz bei Bürgerinnen und Bürgern.
Mehr zum Projekt erfahren Sie hier.
In allen Projekten arbeiten Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft eng zusammen oder werden eng miteinbezogen. Gemeinsam erarbeiten die Kopernikus-Projekte über zehn Jahre Lösungen bis zur praktischen Nutzung.
Kopernikus-Projekte sollen einen Paradigmenwechsel bewirken
Wie Nikolaus Kopernikus durch die Einführung des heliozentrischen Weltbilds einen Wandel in Wissenschaft und Gesellschaft herbeiführte, sollen auch die Kopernikus-Projekte einen Paradigmenwechsel bewirken – hin zu Forschungsprojekten, die gesamtgesellschaftlichen Wandel bewirken können.
Von Anfang an setzten die Kopernikus-Projekte neue Maßstäbe in der Förderungspolitik: 2014 wurden 90 Institutionen und Organisationen aus allen gesellschaftlichen Bereichen gefragt, welche die aus ihrer Sicht zentralen Forschungsthemen für den Erfolg der Energiewende sind. Aus ihren Antworten wurden Forschungsleitlinien und Ausschreibungen erarbeitet. Rund 1.000 Institutionen bewarben sich 2016 in 41 Projektvorschlägen um die Förderung. Die Entscheidung, welche Teams aus Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft tatsächlich gefördert wurden, traf wiederum ein Team aus Wissenschaftlern, Industrieunternehmen und zivilgesellschaftlichen Organisationen.