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BonaRes – Boden als nachhaltige Ressource : , Thema: Forschung

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler untersuchen, wie Böden als unsere Lebensgrundlage erhalten werden können – gefördert vom Bundesforschungsministerium. Denn fruchtbare Böden sind die Grundlage der Bioökonomie.

Fruchtbarer Boden ist wertvoll. Wir können ihn nicht vermehren, und seine regionale Verteilung ist vorgegeben. Weltweit stehen immer weniger fruchtbare Flächen für hohe und stabile Erträge zur Verfügung. Dabei werden wir auch in der Zukunft viel Biomasse benötigen: nicht nur als Nahrungs- und Futtermittel, sondern auch als Rohstoff für die Industrie. Es ist unumgänglich, dass auf den vorhandenen Flächen zumindest gleichviel oder sogar mehr Biomasse erzeugt wird, ohne dass dies zulasten der nachhaltigen Bodenqualität geht. Wir können es uns nicht leisten, wertvolle Ackerfläche oder Weidefläche zu verlieren. Dennoch schenken wir den Böden häufig nicht genug Beachtung. Weltweit sind viele Böden bedroht: durch Erosion, Verdichtung, Versiegelung und durch falsche Bewirtschaftungsformen.

Hopfen
Fruchtbare Böden sind wertvoll. © Thinkstock/sivivolk

Grundlage unserer Ernährung

Böden übernehmen vielfältige Funktionen. Sie sind die Grundlage unserer Ernährung und die Erwerbsgrundlage der Landwirte. Sie liefern unverzichtbare Dienste für uns alle, die sogenannten Ökosystemdienstleistungen. So regulieren sie zum Beispiel die Grundwasserreservoirs oder speichern Kohlenstoff. Beides hat direkte Auswirkungen auf das Klima. Nur wenn unsere Böden langfristig fruchtbar bleiben, ist die Versorgung der Menschheit mit Nahrung und Biomasse sicher gestellt. Wir müssen lernen, Fehler in der Bodennutzung zu vermeiden. Wir müssen herausfinden, wie wir Böden ertragreich und zugleich nachhaltig nutzen können. Im Rahmen der Fördermaßnahme BonaRes (Boden als nachhaltige Ressource) unterstützt das Bundesforschungsministerium (BMBF) zehn Forschungsverbünde und das BonaRes-Zentrum.

BonaRes – Zentrum für Bodenforschung

Ein wichtiges Förderziel ist der Aufbau des "BonaRes – Zentrum für Bodenforschung". Das Zentrum koordiniert die Aktivitäten Projektverbünde untereinander und mit externen Forschenden. Es fördert die inter- und transdisziplinäre Vernetzung, also eine wissenschaftliche Zusammenarbeit über die Grenzen einzelner Disziplinen hinaus. Ein Beispiel ist die Interaktion zwischen Natur- und Sozialwissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern.

Zentrale Datenbank

Eine wichtige Aufgabe des Zentrums ist die Sammlung und die Bereitstellung von Daten. Die Ergebnisse der Bodenforschung werden vom Zentrum in einer zentralen Datenbank deutschlandweit zusammengetragen. Dabei sollen auch Daten aus sogenannten Langzeitversuchen mit einbezogen werden, die zum Teil seit Jahrzehnten laufen. Ein solcher Datenpool ist bei komplexen wissenschaftlichen Themen sehr nützlich. Er kann ein wirkungsvolles Werkzeug sein, um Zusammenhänge aufzudecken und zu untersuchen.

Bodenprozesse im Computer modellieren

Die aufbereiteten Daten in der Datenbank nutzt das Zentrum, um Bodenprozesse im Computer zu modellieren. Mit den Modellen können komplexe Fragen und Entscheidungen einer künftigen Landnutzung unterstützt werden. Damit die Datenbank und die Computermodelle möglichst viel genutzt werden, baut das BonaRes-Zentrum ein spezielles Portal im Internet auf. Dort können Forschende zusammenarbeiten, auf die gespeicherten Daten zugreifen, und die Computermodelle in ihren Fragekontexten einsetzen. Forschenden, Landnutzern oder Politikerinnen und Politikern soll das Portal helfen, Auswirkungen getroffener und künftiger Entscheidungen besser abzuschätzen. So können wir künftig häufiger richtige Entscheidungen für die Böden treffen.

Forschung in zehn Verbünden

Um unsere Böden zu schützen und optimal zu nutzen, müssen wir mehr über sie wissen. Böden sind sehr komplex. Sie enthalten verschiedene Mineralien und eine enorme Vielfalt an Lebewesen – von Mikroorganismen bis zum Regenwurm. Einige Böden speichern Wasser gut, andere trocknen schnell aus, einige enthalten viele organische Stoffe, andere wenige. Ihr pH-Wert kann sauer sein, die Beschaffenheit steinig oder lehmig. Der Zustand des Bodens wird natürlich auch entscheidend von den vorherrschenden klimatischen Verhältnissen beeinflusst. Am Ende ist jedes Stück Boden einzigartig.

Wie reagieren all diese Bodentypen auf alte und neue Bearbeitungsmethoden? Oder auf geänderte Klimaverhältnisse? Auf neue Feldpflanzen? Dies sind Fragen, mit denen die Wissenschaft sich auseinandersetzt. Das Ziel der zehn BonaRes-Forschungsverbünde BonaRes ist es, komplizierte Zusammenhänge aufzudecken. Weil die untersuchten Prozesse und Effekte langfristiger Natur sind, hat das BMBF auch seine Förderung langfristig ausgelegt und engagiert sich hier für neun Jahre.