Interaktive Technologien für Gesundheit und Lebensqualität : Datum: , Thema: Forschung
Interaktive Technologien können einen entscheidenden Beitrag dazu leisten, die Gesundheit und Lebensqualität der Menschen zu verbessern.
Interaktive Technologien
Bewusst gestaltete Technik lässt Menschen sicherer, flexibler und selbstständiger leben und arbeiten. Das Forschungsprogramm „Miteinander durch Innovation“ geht drängende gesellschaftliche Herausforderungen an, zu deren Bewältigung interaktive Technologien einen wichtigen Beitrag leisten können.
Neben verschiedenen Forschungsthemen aus den Bereichen Gesundheit und Pflege geht es auch um soziale und technologische Innovationen für das alltägliche Umfeld der Menschen. Damit werden lebenswerte Räume geschaffen und gestaltet.
Digital unterstützte Gesundheit und Pflege
Interaktive Technologien können dabei helfen, eine qualitätsorientierte Gesundheit und Pflege zu unterstützen.
Die Gesundheitsversorgung von morgen wird sich zunehmend auf digitale Anwendungen stützen, um Krankheiten zu erkennen, zu behandeln und vorzusorgen. Um beispielsweise Informationen über das Verhalten einer Patientin zu erhalten, können beispielsweise ihre täglichen Bewegungen aufgezeichnet werden. Die Nutzung solcher personenbezogenen Daten kann zu einer gesundheitsfördernden Lebensführung motivieren.
Die möglichen Anwendungsfelder digitaler Technologien im Gesundheitsbereich sind vielfältig. Eine Ärztin profitiert beispielsweise im Operationssaal von interaktiven Technologien, während ein Patient psychotherapeutische Maßnahmen dank digitaler Lösungen zuhause durchführen kann.
Auch zu einer guten Pflege können digitale Technologien einen wichtigen Beitrag leisten, indem sie Pflegende im Alltag physisch und psychisch entlasten und die Arbeitsqualität in den Pflegeberufen nachhaltig verbessern. Zum Beispiel können Pflegende durch den Einsatz von Datenbrillen einfacher und schneller an Informationen gelangen, die sie für eine gute Pflege benötigen.
Lebenswerte Räume: smart, nachhaltig und innovativ
Interaktive Technologien haben das Potenzial, private und öffentliche Räume lebenswert zu gestalten und maßgeblich zu einem besseren gesellschaftlichen Miteinander beizutragen. Sie können das Leben vor Ort komfortabler, sicherer und selbstständiger machen – egal ob im Quartier, in der Stadt, in suburbanen Regionen oder auf dem Land.
Technische Lösungen sollen Menschen bei ihren alltäglichen Routineaufgaben entlasten und den Kontakt miteinander vereinfachen. Smarte, virtuelle Assistenten können Menschen mehr frei verfügbare Zeit verschaffen, indem sie Termine koordinieren und bei Entscheidungen helfen.
Auch bei räumlicher Distanz können interaktive Technologien eine verbesserte Kommunikation, mehr soziale Nähe und Teilhabe an der Gesellschaft erreichen. Der zwischenmenschliche Austausch wird so intensiviert und in manchen Situationen sogar erst ermöglicht. Durch die Möglichkeit auf Distanz zu arbeiten und am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben, verschaffen interaktive Technologien Menschen mehr Freiheit in der Wahl ihres Arbeits- und Wohnorts. Dadurch können ländliche Regionen als Unternehmensstandort oder Wohnort an Attraktivität gewinnen und insgesamt gestärkt werden.
Intelligente Systeme können auch eingesetzt werden, um das Lernen auf Distanz zu verbessern. Das würde Studierenden beispielsweise ermöglichen, auf dem Land wohnen zu bleiben, auch wenn dort keine Universität angesiedelt ist. Kommunen sollen bei einer besseren Kommunikation und Datennutzung unterstützt werden – natürlich jederzeit sicher und datenschutzkonform.
Methodische und technologische Grundlagen
Der Einsatz von Technologie birgt immer Chancen und Risiken. Wenn interaktive Technologien entwickelt und breit in die Praxis überführt werden, bestimmen sie auch, wie wir als Gesellschaft in Zukunft zusammenleben. Forschende sollten in der Lage sein, ihr eigenes Handeln zu hinterfragen und zu reflektieren, mit welchen Werten Innovationen gestaltet werden.
Deshalb verfolgt das Forschungsprogramm „Miteinander durch Innovation“ eine integrierte Forschung. Das bedeutet, dass neben technologischen Forschungsfragen zusätzlich ethische, soziale, wirtschaftliche und rechtliche Implikationen in den Blick genommen werden. Hierfür entwickeln Forschende in den geförderten Projekten die methodischen Grundlagen für Innovationen weiter und neu. Das gilt beispielsweise für die Bereiche der ökologischen und gesellschaftlichen Nachhaltigkeit.
Auch zukunftsweisende Themenfelder wie Servicerobotik und Mixed Reality stehen im Fokus künftiger Forschung. Die Servicerobotik entwickelt sich kontinuierlich weiter und es besteht ein Innovationsbedarf hinsichtlich der sozialen Interaktionsmöglichkeiten von Servicerobotern. Dabei soll die Servicerobotik niemals in Konkurrenz zum Menschen stehen. Vielmehr sollen durch intuitive Bedienbarkeit, beispielsweise mit einfacher Sprach- und Gestensteuerung, neue Einsatzbereiche erschlossen werden und mehr Menschen einen Zugang zur Technik erhalten.
Einschneidende Ereignisse wie Pandemien, aber auch der Klimawandel führen dazu, dass sich Menschen künftig noch häufiger in virtuellen Welten treffen und miteinander interagieren. Technologien basierend auf Virtual Reality und Augmented Reality werden den Alltag der Menschen in Zukunft grundlegend verändern und müssen deshalb alltagstauglich gemacht werden.
Das BMBF unterstützt Maßnahmen, mit denen die transdisziplinäre Zusammenarbeit aller Beteiligten an einem Forschungsprojekt gestärkt werden soll. Das gemeinsame Ziel ist es, durch innovative Technologien nachhaltigere Formen des Lebens und Wirtschaftens umzusetzen und so für ein besseres gesellschaftliches Miteinander zu sorgen. Das bedeutet, dass alle Beteiligten partizipativ vorgehen und jederzeit einen aktiv gestaltenden Einfluss auf die Entwicklung der Technologien nehmen.