Kommunikationssysteme : , Thema: Forschung
Kommunikationssysteme, wie Mobilfunk- und Glasfasernetze, sind das zentrale Nervensystem einer digital vernetzten Welt. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert die Forschung zu den Kommunikationsnetzen der Zukunft, um innovative Anwendungen für Industrie und Gesellschaft zu ermöglichen.
Kommunikationssysteme sind wesentlicher Bestandteil des technischen Grundgerüsts der digitalen Kommunikation und eine Schlüsseltechnologie unserer Gesellschaft. Die wachsende digitale Vernetzung und die damit einhergehende gesteigerte Konnektivität von Gegenständen, Orten und Menschen bringen regelmäßig neue Technologien, Produkte, Dienstleistungen, Geschäftsmodelle sowie Lebens- und Arbeitsmuster hervor.
Wir befinden uns im Zeitalter der Hyperkonnektivität. Die durch Kommunikationssysteme übertragene Datenmenge steigt weltweit seit Jahren rasant an. Die Anzahl der weltweit vernetzten Geräte wird sich bis 2030 auf über 50 Milliarden erhöhen.
Leistungsfähige, sichere und zuverlässige Kommunikationssysteme
Das Forschungsprogramm „Souverän. Digital. Vernetzt.“ des BMBF trägt zur Verwirklichung der Vision einer digitalisierten Gesellschaft und Wirtschaft bei.
Dabei orientiert sich das Forschungsprogramm an strategischen Zielen. Es sollen die technologische und digitale Souveränität gesichert und neue Innovationen angestoßen werden. Durch Transfer- und Vernetzungsmaßnahmen sollen gesellschaftliche Faktoren und Anforderungen wie Vertrauenswürdigkeit und Sicherheit bereits in der Forschung zu Kommunikationssystemen berücksichtigt und umgesetzt werden. Die geplanten Maßnahmen zielen darauf ab, die Wirtschaft digital und auf nachhaltige Weise zu stärken.
Die Schwerpunkte der Forschungsförderung definiert sich dabei in drei Schritten:
Glasfaserbasierte Kommunikationssysteme
Ein leistungsfähiges Glasfasernetz ist ein essenzieller Teil des Rückgrats der digitalen Infrastruktur. Denn auch jeder Mobilfunkstandard benötigt glasfaserbasierte Kommunikationssysteme. Das BMBF fördert die Erschließung der Potenziale von Raummultiplexverfahren, da hierbei mehrere Signal- und Nachrichtenübertragungen gleichzeitig über ein Medium übertragen werden.
Hierbei sollen Lösungen entwickelt werden, die die steigenden Leistungsbedarfe auf lange Sicht abdecken. Unter dem Dach des industriegeführten europäischen Kooperationsprojekts AINET entwickeln deutsche Forscherinnen und Forscher gemeinsam mit europäischen Partnern innovative Lösungen für die Automatisierung von glasfaserbasierten Kommunikationsnetzen.
Forschungsinitiative rund um den Mobilfunkstandard 6G
Ziel der 6G-Forschungsinitiative ist es, die Grundlage eines Innovationsökosystems für zukünftige Kommunikationstechnologien rund um 6G zu schaffen. Mit der Forschung zu 6G setzt sich Deutschland das Ziel, als Technologieanbieter frühzeitig den technologischen Fortschritt mitzugestalten. Ein wichtiger Fokus bei der Erforschung der Grundlagen von 6G liegt darauf, dass Sicherheit ein integraler Bestandteil wird und das Gesamtsystem eine hohe Resilienz aufweist.
Mithilfe innovativer Förderinstrumente wie der 6G-Plattform und den angeschlossenen Forschungshubs sind wissenschaftlich exzellente Forschungsnetzwerke im Bereich 6G aufgebaut worden. Diese arbeiten gemeinsam mit deutschen und europäischen Unternehmen an der Erforschung und Entwicklung des kommenden Mobilfunkstandards. Auf diese Weise wird auch der Transfer von Forschungsergebnissen aus der Wissenschaft in die Wirtschaft zeitnah gelingen.
Vernetzte Systeme ganzheitlich, sicher und nachhaltig entwickeln
Das Ziel für die Entwicklung nachhaltiger Kommunikationstechnologien muss es sein, einen signifikanten Beitrag zum schonenden Umgang mit den vorhandenen Ressourcen zu leisten. Ein effizienter Umgang mit Ressourcen führt zu einem möglichst geringen Energieverbrauch des gesamten Kommunikationssystems.
Ein weiterer wichtiger Aspekt bei der Erforschung zukünftiger Kommunikationssysteme ist die Schaffung widerstandsfähiger und langlebiger Kommunikationssysteme, die auch bei unvorhergesehenen und unbekannten Störungen eine möglichst uneingeschränkte Servicequalität ermöglichen. Begleitend werden die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Zusammenhänge untersucht, um die entwickelten Kommunikationssysteme von Anfang an nutzerorientiert zu gestalten und die Forschung am gesellschaftlichen Bedarf auszurichten.
Gemeinsam Lösungen für Anwendungen entwickeln
Kommunikationssysteme der Zukunft müssen eng mit den Anforderungen der Anwendungen zusammengedacht werden. Leistungsfähige Vernetzungstechnologien bieten die Chance, die deutsche Wirtschaft in Richtung Industrie 5.0 voranzubringen.
Eine erfolgreiche Umsetzung bedarf daher einer noch stärkeren Zusammenarbeit von Forschung und Wirtschaft. Dabei gilt es, schon frühzeitig Anwender- und Industriezweige einzubinden, damit diese innovativen Kommunikationstechnologien im Rahmen Ihrer Produkte und Dienstleistungen umsetzen können.