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Helmholtz-Gemeinschaft : Datum: , Thema: Forschung

Die Helmholtz-Gemeinschaft ist die größte Forschungsorganisation Deutschlands. Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter leisten Beiträge zur Lösung großer und drängender Fragen von Wissenschaft, Gesellschaft und Wirtschaft.

Bildwortmarke der Helmholtz-Gemeinschaft
© BMBF

Auftrag: Systemlösungen für die großen Herausforderungen

Die Helmholtz-Gemeinschaft bildet das Dach für 18 überwiegend naturwissenschaftlich-technisch sowie biologisch-medizinisch ausgerichtete Forschungszentren. Ihre Aktivitäten bewegen sich im gesamten Spektrum von der Grundlagenforschung hin zum Erkenntnistransfer in Anwendungs- und Vorsorgekontexte und umfassen auch wichtige Informations- und Beratungsleistungen für Politik und Öffentlichkeit. Die übergeordnete Mission der Gemeinschaft zielt darauf ab, frühzeitig die drängenden Forschungsthemen unserer Zeit aufzugreifen und diese auf dem Wege strategisch-programmatisch ausgerichteter Spitzenforschung nachhaltig umzusetzen. Sie leistet auf diese Weise einen bedeutsamen Beitrag dazu, langfristig unsere Lebensgrundlagen zu sichern und die technologische Basis für eine wettbewerbsfähige Zukunft zu schaffen. Dabei konzentrieren sich die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auf Systeme hoher Komplexität, deren Bearbeitung einen ganzheitlichen und interdisziplinären Ansatz sowie eine kritische Masse eingesetzter Ressourcen erfordert – etwa wenn es darum geht, Mobilität und Energieversorgung zu sichern, die Umwelt zu erhalten oder Therapien für Krankheiten zu finden.

Programmorientierte Förderung: Von Energie bis Gesundheit

Die Helmholtz-Gemeinschaft bündelt ihre Kräfte im Rahmen der sogenannten Programmorientierten Förderung. Diese bildet das zentrale Verfahren zur Entwicklung und Priorisierung der Forschungsthemen sowie zur Vergabe der Finanzierungsmittel in einem zentrenübergreifenden Wettbewerb. Ausgangspunkt hierbei ist die Strukturierung der wissenschaftlichen Aktivitäten in sechs übergeordnete Forschungsbereiche: Energie, Erde und Umwelt, Gesundheit, Schlüsseltechnologien, Information sowie Luftfahrt, Raumfahrt und Verkehr. Für jeden dieser Bereiche entwickeln die Forschenden Programme, die regelmäßig in einem aufwändigen Begutachtungsverfahren von mehreren hundert internationalen Expertinnen und Experten bewertet werden. Zentrale Kriterien dieser Bewertung sind die herausragende wissenschaftliche Qualität und Rahmenbedingungen der verfolgten Vorhaben sowie ihre strategische Relevanz für die gemeinsam mit den staatlichen Zuwendungsgebern vereinbarten forschungspolitischen Ziele.

Vernetzung als Prinzip

Um ihren Auftrag umfassend zu erfüllen, steht die Helmholtz-Gemeinschaft für einen konzertierten und hochgradig vernetzten Ansatz von Forschung. In den sechs Forschungsbereichen kooperieren die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Helmholtz-Gemeinschaft zentrenübergreifend untereinander sowie mit externen Partnern aus der Wissenschaft und der Wirtschaft – über die Grenzen von Disziplinen, Organisationen und Nationen hinweg: So arbeiten beispielsweise Forschende aus den Naturwissenschaften, der Medizin oder Biologie, aber auch aus den Sozialwissenschaften zusammen, um in der Umweltforschung entscheidende Fortschritte zu erzielen. Neben der Kooperation in Forschungsprojekten vertiefen gemeinsame Berufungen auf Professuren oder die Einrichtung von Außenstellen an Universitäten die Verflechtung der Helmholtz-Zentren mit den Hochschulen. Darüber hinaus bietet die Gemeinschaft jedes Jahr mehreren Tausend Gastwissenschaftlerinnen und Gastwissenschaftlern die Möglichkeit, an ihren Großgeräten und Infrastrukturen zu arbeiten, und trägt so zur weltweiten Vernetzung des Wissenschaftsstandorts Deutschland bei. Zum Ausbau ihrer strategischen internationalen Kooperationen unterhält die Helmholtz-Geschäftsstelle neben ihren deutschen Standorten in Bonn und Berlin auch Büros im Ausland.

Forschung mit komplexen Infrastrukturen

Viele Nobelpreisträger

Mehrere Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen der Helmholtz-Gemeinschaft haben Nobelpreise erhalten. Seit dem Jahr 1999 verleiht die Helmholtz-Gemeinschaft jährlich auf ihrer Jahrestagung den Wissenschaftspreis des Stifterverbandes - Erwin Schrödinger-Preis.

Die Bedeutung der Helmholtz-Gemeinschaft resultiert wesentlich auch aus ihrer zentralen Rolle und langjährigen Erfahrung im Bereich von Entwicklung, Bau und Betrieb großer wissenschaftlicher Forschungsanlagen und Geräte wie etwa Teilchenbeschleunigern, Forschungsschiffen oder Supercomputern. Indem diese nicht nur Helmholtz-Forschenden, sondern auch externen Nutzerinnen und Nutzern der nationalen und internationalen Wissenschaftsgemeinschaft zur Verfügung stehen, übernimmt Helmholtz eine bedeutsame Dienstleistungs-Funktion innerhalb des deutschen Wissenschaftssystems und steigert zudem die Anziehungskraft des Forschungsstandorts Deutschland für ausländische Forschende. Nicht zuletzt spielen die Infrastrukturen eine wichtige Rolle dabei, dem wissenschaftlichen Nachwuchs der jeweiligen Disziplin umfassende Ausbildungs- und Forschungsmöglichkeiten in einem einzigartigen Umfeld zu bieten.

Die Priorisierung, Auswahl und Planung ihrer Infrastrukturvorhaben nimmt die Gemeinschaft in einem umfangreichen und differenzierten Entscheidungsverfahren vor (Roadmap-Prozess). Darüber hinaus engagiert sie sich auch substanziell in Form von Infrastrukturprojekten im Rahmen nationaler und europäischer Roadmap-Verfahren.

Rund 5,4 Milliarden Gesamtbudget

Das Gesamtbudget der Helmholtz-Gemeinschaft beträgt rund 5,4 Milliarden Euro. Davon werden gut zwei Drittel aus Mitteln der öffentlichen Hand finanziert (Bund 90 Prozent, Länder 10 Prozent). Rund 30 Prozent werben die einzelnen Helmholtz-Zentren selbst als Drittmittel aus dem öffentlichen und privatwirtschaftlichen Bereich ein. Die Organisation hat mehr als 43.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Entstanden aus den Großforschungszentren der Nachkriegszeit

Den Ursprung der Helmholtz-Gemeinschaft bilden Großforschungszentren im Bereich der Kernforschung, die im Deutschland der 1950er Jahre unabhängig voneinander gegründet wurden. Diese bildeten zusammen mit weiteren im Laufe der Zeit hinzugekommenen Einrichtungen der Großforschung einen Verbund, der dem Austausch über primär administrative Fragestellungen und der gemeinsamen Interessenvertretung nach außen hin diente.  Diese „Arbeitsgemeinschaft der Großforschungseinrichtungen“ benannte sich 1995 in die „Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren“ um. Als Namenspatron diente Hermann von Helmholtz (1821-1894), einer der bedeutendsten deutschen Naturwissenschaftler und Universalgelehrten. Im Jahr 2001 wurde die Gemeinschaft nach einer umfassenden Reform ihrer Governance sowie Forschungs- und Finanzierungsstruktur als eingetragener Verein mit den Zentren als rechtlich selbstständigen Mitgliedern und einem hauptamtlichen Präsidenten an der Spitze neu organisiert; zudem wurde die Programmorientierte Förderung als zentrales strategisches Steuerungsinstrument auf Ebene der Gemeinschaft eingeführt, über die die Forschungszentren in einem System von Kooperation und Wettbewerb zusammenwirken.

"Pakt für Forschung und Innovation"

Mit dem „Pakt für Forschung und Innovation“ erhalten Organisationen der gemeinsam von Bund und Ländern geförderten Forschungseinrichtungen (Fraunhofer-Gesellschaft, Helmholtz-Gemeinschaft, Max-Planck-Gesellschaft und Leibniz-Gemeinschaft) sowie die Deutsche Forschungsgemeinschaft als Förderorganisation finanzielle Planungssicherheit.