Forschung an Fachhochschulen : , Thema: Forschung
Das Bundesforschungsministerium unterstützt mit dem Programm "Forschung an Fachhochschulen" die anwendungsorientierte vornehmlich interdisziplinäre Forschung und Entwicklung sowie den wissenschaftlichen Nachwuchs an Fachhochschulen.
Deutschlands wirtschaftlicher Erfolg basiert auf technologischen Meisterleistungen, die nur mit hochqualifizierten Fachkräften möglich sind. Aufgrund ihrer praxisnahen Ausrichtung können Fachhochschulen (FH) / Hochschulen für Angewandte Wissenschaften (HAW) ihre Leistungen und Profile besonders gut auf den gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Bedarf anpassen. Anwendung, Verwertung und Nutzung stehen im besonderen Fokus von Lehre, Forschung und Transfer. Eine wesentliche Basis für diesen Erfolg ist die Fachkräfteausbildung an Fachhochschulen / Hochschulen für Angewandte Wissenschaften. Neben der praxisnahen Qualifizierung stehen FH/HAW für eine anwendungs- und lösungsorientierte Forschung in enger Kooperation mit den Unternehmen in der Region und darüber hinaus. Sie helfen so, neue und verbesserte Produkte und Dienstleistungen im Wettbewerb zu etablieren. Dies sind genau die Faktoren, die in Zukunft über die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands und den Wohlstand unserer Gesellschaft mitentscheiden. "Made in Germany" hat nicht zuletzt wegen der weltweit anerkannten deutschen Ingenieurausbildung einen exzellenten Ruf.
130 Hochschulen mit 1300 Forschungsvorhaben
Die anwendungsorientierte Forschung und die forschungsorientierte akademische Qualifizierung des Fachkräftenachwuchses stehen daher im Mittelpunkt des in der deutschen Forschungsförderlandschaft einzigartigen BMBF-Programms "Forschung an Fachhochschulen" mit seinen verschiedenen Förderlinien und –maßnahmen. Der Haushaltsansatz für dieses Programm hat sich seit 2005 von 10,5 Millionen auf 75 Millionen Euro im Jahr 2021 mehr als versiebenfacht. Von 2010 bis 2020 haben bundesweit mehr als 130 FH/HAW mit über 1.300 Forschungsvorhaben und über 475 Millionen Euro davon profitiert.
Mehrere Fördermaßnahmen und Instrumente
Die Maßnahmen des Programms "Forschung an Fachhochschulen" eröffnen unterschiedliche Fördermöglichkeiten: Die Maßnahme FH-Kooperativ dient der Förderung von FuE-Kooperationen zwischen Fachhochschulen und Unternehmen, während die Maßnahme "Lebensqualität durch soziale Innovationen" (FH-Sozial) das Ziel verfolgt, durch Forschung soziale Innovationen zur Bewältigung gesellschaftlicher Herausforderungen zu entwickeln und zu implementieren. Im Rahmen von FH-Impuls wurden in den vergangenen Jahren deutschlandweit zehn strategische Partnerschaften zwischen Hochschulen und regional ansässigen Forschungs- und Wirtschaftspartnern aufgebaut. Mit der Maßnahme StartUpLab@FH schafft das BMBF die wissenschaftlich-technischen Rahmenbedingungen für unternehmerisches Denken und für eine praxisnahe Gründungskultur an FH/HAW. Diese soll durch die Einrichtung und den Betrieb von innovativen Forschungsräumen sowie eine intensive Betreuung von Gründungsinteressierten entwickelt werden. Zudem werden strategische Forschungsaktivitäten an Fachhochschulen durch gezielte Investitionen in Forschungsgeräte mit innovativer Technologie adressiert, etwa mit Maßnahmen wie FH-Invest oder KI-Nachwuchs@FH. Einen besseren Zugang zu europäischen Fördergeldern ermöglicht die Maßnahme FH-Europa, über die die Hochschulen Unterstützung bei der Antragstellung in EU-Rahmenprogrammen erhalten. Kooperative Promotionen ermöglicht das BMBF in allen Maßnahmen, um so die Qualifizierung junger Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auch an FH und HAW sicherzustellen.
Profilbildendes Merkmal der Fachhochschulen
Die Förderung durch das BMBF hat entscheidend dazu beigetragen, dass sich die angewandte Forschung an Fachhochschulen / Hochschulen für Angewandte Wissenschaften seit den 1990er Jahren neben der praxisorientierten Lehre zu einem zweiten profilbildenden Merkmal der Fachhochschulen entwickelt hat.