Deutschland und USA: Eine transatlantische Partnerschaft : , Thema: Europa und die Welt
Unter den Industrieländern sind die USA Deutschlands wichtigster Partner in der wissenschaftlich-technologischen Zusammenarbeit. Das Regierungsabkommen zur Zusammenarbeit wurde 2010 unterzeichnet und bildet den übergeordneten Rahmen der Kooperation.
Gemeinsame Fortschritte in der Gesundheitsforschung
Die Zusammenarbeit mit amerikanischen Partnern in der Gesundheitsforschung ist ein wichtiger Schwerpunkt der Zusammenarbeit. Im Jahr 2009 wurde eine deutsch-amerikanische Förderinitiative in der Zusammenarbeit in den computergestützten Neurowissenschaften begonnen. Seitdem fördern das Bundesforschungsministerium und die US-amerikanische Förderorganisation National Science Foundation (NSF) regelmäßig gemeinsame Projekte. Ziel ist es, gemeinsame Forschungsprojekte durchzuführen und die bereits bestehende Zusammenarbeit zwischen Forscherinnen und Forschern dieser beiden Länder zu vertiefen und auf eine breitere Basis zu stellen. Die Zusammenarbeit ermöglicht die gemeinsame Nutzung von Daten, Software und anderen Ressourcen. Die gemeinsamen Aktivitäten umfassen das komplette Spektrum von Theorie, Modellierung, Analyse und experimenteller Neurowissenschaft.
Die Zusammenarbeit zum Thema regenerative Medizin, die durch eine Kooperationsvereinbarung zwischen dem Bundesforschungsministerium und dem kalifornischen California Institute for Regenerative Medicine (CIRM) 2009 abgeschlossen wurde, ist mittlerweile ausgelaufen.
Standort USA ist sehr attraktiv für die deutsche Forschung
Für alle deutschen Forschungs- und Förderorganisationen hat eine Präsenz in den USA einen hohen Stellenwert im Zuge einer Internationalisierung der Forschung. Fraunhofer USA ist bereits seit über 25 Jahren in den USA mit drei eigenen Zentren sowie weiteren Forschungsinstituten vertreten. Das Max Planck Florida Institute for Neuroscience sowie sechs Max Planck Centers stellen wichtige Vertretungen der Max Planck Gesellschaft in den USA dar. Auch die Zentren der Helmholtz-Gemeinschaft kooperieren mit Partnern in den USA, zum Beispiel werden aktuell zwei Helmholtz-International Labs betrieben: Zum Thema Röntgenstrahlung kooperiert der Deutsche Elektronen Synchroton DESY mit dem National Accelerator Laboratory SLAC und zum Thema Optimierung spezieller Fusionsanlagen für die künftige Energiegewinnung durch Kernfusion kooperiert das Max-Planck Institut für Plasmaphysik mit der Universität Wisconsin. Die drei wichtigen Förderorganisationen Alexander von Humboldt-Stiftung (AvH), Deutsche Forschungsgemeinschaft und Deutscher Akademischer Austauschdienst (DAAD) sind in den USA mit eigenen Vertretungen präsent, ebenso wie eine Vielzahl von Universitäten. Die deutschen Aktivitäten in den USA werden nicht zuletzt durch die Deutschen Wissenschafts- und Innovationshäuser (DWIH) gebündelt und sichtbar gemacht. Anfang 2022 wurde neben dem bereits bestehenden DWIH in New York ein neues DWIH in San Francisco eröffnet.
Impulse für die berufliche Ausbildung nach dualen Prinzipien
Basierend auf einer am 5. Juni 2015 unterzeichneten gemeinsamen Absichtserklärung zur Berufsbildungskooperation zwischen den Departments of Labor, Education und Commerce auf US-Seite und den Bundesministerien für Bildung und Forschung (BMBF), Arbeit und Soziales (BMAS) sowie Wirtschaft und Energie (BMWi), entwickelte sich seither eine konstruktive Berufsbildungszusammenarbeit zwischen den USA und Deutschland. Am 26. Februar 2020 wurde diese erneuert. Im Fokus der BMBF-Förderung stand und steht die Entwicklung und Erprobung betrieblicher Ausbildung, die Verbreitung erfolgreicher Ansätze, die Einbeziehung von Sozialpartnern sowie die U.S.-bundesstaatliche Anerkennung der Ausbildungsprogramme. Durch die BMBF-Förderrichtlinie zur Einbindung von Wirtschafts- und Sozialpartnern in die Berufsbildungszusammenarbeit (WiSoVET) soll die Kooperation zwischen Unternehmen, staatlichen Akteuren sowie Gewerkschaften gestärkt werden. Dazu sind zwei Projekte im Sommer 2021 und im Januar 2022 gestartet.